nächsten Automatenkaffee fahren lassen musste, weil sein Kleist-Kafka-Seminar umgehend beginnen sollte.
„Ich muss los“, meinte Bachmann zu Wachmann, als er bereits drei Schritte entfernt auf dem Weg zum Seminarraum war.
Die weiße Wand, bekritzelt, Linoleumboden.
Nach wenigen Schritten drehte sich Kollege Bachmann kurz um und rief dem zurückbleibenden Wachmann zu: „Also dann: Kontakt! Ich würde dich gerne einmal zu mir einladen. Meine Frau hat, glaube ich, deinen letzten Roman gelesen!“
Wachmann war wortlos. Nun waren sie offenbar für immer per du. Als Bachmann endgültig am Ende des Korridors verschwunden war, drückte er sich doch noch einen letzen Kaffee vor seinem Kurs. Der Automat funktionierte.
Obwohl gemeinhin zu allen Ideologien auf Distanz, neigen die Postmateriellen aufgrund der von ihnen erkannten großen Zusammenhänge zu einem ganzheitlichen Weltbild. Sie erkennen zum Beispiel einen Zusammenhang zwischen Psyche, Körper und Geist. Daher sind sie nicht nur die Vorhut des traditionellen Wellness-Trends, sondern auch der Neuen Gerechtigkeit. Die Postmateriellen streben nach Harmonie in allen Lebenslagen.
Wachmann stand in seinen Hush Puppies vor dem Automaten und trank. Seine Studenten würden bestimmt nicht auf Pünktlichkeit Wert legen, dachte er vielleicht. Im Gegenteil, man würde von ihm nicht Pedanterie, sondern Nachlässigkeit erwarten. So hatte er das Manuskript einer Musterfabel aus seinem Ranzen gezogen und las es noch einmal durch, da er es wohl der Klasse – nach der Einführung zu Äsop – als Vorlage präsentieren wollte.
Da eilte eine vorderhand fein geformte Studentin am Kaffeeautomaten und also an Wachmann vorbei. Sie trug ein gelbes American-Apparel-Benett