: Monika Ehlers
: Grenzwahrnehmungen Poetiken des Übergangs in der Literatur des 19. Jahrhunderts. Kleist - Stifter - Poe
: Transcript Verlag
: 9783839407608
: Lettre
: 1
: CHF 24.10
:
: Belletristik
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Grenzwahrnehmungen fordern nicht nur die Sinnesorgane heraus, sondern auch die Strategien der Darstellung. Dieses Buch geht den Inszenierungen von Grenzerfahrungen in literarischen Texten des 19. Jahrhunderts nach. Anhand der Werke von Kleist, Stifter und Poe untersucht es die Transformation historisch bedingter Wahrnehmungsmuster im Zuge der literarischen Gestaltung von Grenzüberschreitungen. In innovativer Weise werden dabei an Dekonstruktion und Psychoanalyse orientierte Textanalysen mit aktuellen wahrnehmungstheoretischen Fragestellungen verbunden und für interkulturelle sowie intermediale Perspektiven geöffnet.

Monika Ehlers (Dr. phil.) ist Kulturwissenschaftlerin und lebt in Hamburg. Sie war in den letzten Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte an den Universitäten Potsdam und Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literatur und Literaturtheorie, Konzepte der Wahrnehmung, Interkulturalität und Intermedialität.
INHALT5
AN DER GRENZE11
DAS FREMDE AUF DER SCHWELLE. DIE HEIMGESUCHTEN ORDNUNGEN HEINRICH VON KLEISTS21
Grenzgänge zwischen Schwarz und Weiß: Die Verlobung in St. Domingo21
Sehen und Wissen27
Auf der Schwelle30
Weißes Begehren33
Im Winkel. Kleists Bettelweib von Locarno43
Zwischenräume des Gespenstischen43
Exkurs: Heimsuchungen. Kant und die Grenze zwischen Geist und Geistern46
Bruchstellen52
Gespenstergeräusche57
ENTGRENZUNGEN73
Schrecken und Erhabenheit bei Edmund Burke75
Das schlechthin Große. Kant und die Analytik des Erhabenen77
Rahmungen77
Die zwei Arten des Erhabenen82
Das Erhabene der Kunst bei Friedrich Schiller85
Sehen ohne Rahmen. Kleists Wanderungen von Rom zum Meeresufer89
Arbeit am Rahmen. Das Panorama von Rom89
Weggeschnittene Augenlieder. Die Melancholie des Grenzenlosen95
WAHRNEHMUNGSSTÖRUNGEN. RITUAL UND CHAOS IN DER PROSA ADALBERT STIFTERS105
»Körnchen nach Körnchen«. Stifters Betrachtungen über das Kleine und das Erhabene105
Der Schwindel des Überblicks: Der Condor109
Glänzen, Flimmern und Leuchten110
Der Abgrund des Grenzenlosen114
Ein unmöglicher Rahmen122
Verhüllen des Abgrunds126
»Es war immer dasselbe, das Außerordentliche«. Lackerhäuserschneeflirren im Bairischen Walde128
Textgrenzen128
Brüchige Idyllen130
Das Lackerhäuserschneeflirren139
Todesschwellen: Ein Gang durch die Katakomben149
Leben und Tod149
Überkreuzungen. Im Abseits der Katakomben153
»Der Körper ist wunderbar erhalten«. Der Tod zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit157
Im Reich des Todes160
Abgründe des Erzählens166
»HIS IMAGINATION IS WILD AND EXTRAVAGANT«. GRENZGÄNGE DES ERZÄHLENS BEI EDGAR ALLAN POE167
Schwellenkunst: Das ovale Porträt168
Arabeske, Groteske, Porträt168
Tod und Bild171
Das Bild als Schwelle175
Noch einmal: Tod und Bild181
Textgespenster185
A Race of Visionaries: Berenice189
Schriftgräber189
Auflösung des Rahmens: A Fatal Disease193
Uncertain Twilight: Die Erscheinung Berenices200
»Inverted Images«. Das Spiegelkabinett des House of Usher207
Crossing a causeway – Lesen als Grenzgang207
Vermischungen: Die Figur Roderick Ushers214
Die Krypta des Textes222
Schlussbemerkung229
Literatur233