: Jürgen Hasse
: Übersehene Räume Zur Kulturgeschichte und Heterotopologie des Parkhauses
: Transcript Verlag
: 9783839407752
: Kultur- und Medientheorie
: 1
: CHF 19.70
:
: Soziologie
: German
: 220
: Wasserzeichen
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: PDF
Parkhäuser gehören zum selbstverständlichsten »Inventar« moderner Städte. Dennoch sind sie übersehene Räume - nicht nur lebensweltlich, sondern auch (kultur-)wissenschaftlich. Das Buch schließt diese Lücke. Es dokumentiert die rund 100-jährige Kulturgeschichte von Parkhäusern, deren Funktion nicht in Profanität aufgeht. Sie erweisen sich vielmehr als mythische Orte, die Geschichten zum Verhältnis von Individuum, Stadt und Automobilität erzählen. Sie sind »andere Räume« (Michel Foucault), die Bedeutungen kommunizieren: über Baustoffe, Konstruktionen, Technologien und ästhetische Formen.

Jürgen Hasse (Prof. Dr. rer. nat. habil.) lehrt am Institut für Humangeographie an der Universität Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte sind räumliche Vergesellschaftung, Raum und Ästhetik, Mensch-Natur-Verhältnisse sowie phänomenologisch orientierte Stadtforschung.
Inhalt5
Einleitung9
1. PARKHAUS-ARCHITEKTUR – ZWISCHEN TECHNOLOGIE, ÖKONOMIE UND KULTUR19
1.1 Das Automobil als kulturelles Medium22
1.2 Die ersten Hochgaragen(-Diskurse)24
1.3 Hochgaragen nach dem Zweiten Weltkrieg (1950er und 60er Jahre)32
1.4 Parkhäuser in den 1970er und 80er Jahren39
1.5 Die Ästhetisierung der Parkhäuser (ab 1990er Jahre)42
2. BEMERKUNGEN ZU EINEM EXZENTRISCHEN ORT49
2.1 Parkhäuser sind gelittene Orte50
2.2 Parkhäuser sind Orte ohne Selbst51
2.3 Parkhäuser als zwiespältige Objekte der Ästhetisierung53
3. PARKHÄUSER – »ORTE DES BÖSEN«?59
4. AMBIVALENTE ARCHITEKTUREN69
4.1 Parkhäuser sind »erzählende« Orte72
4.2 Heterotopien74
4.3 Parkhäuser als »andere Räume«79
4.4 Heterotoplogische Ergänzungen85
5. GROSSGARAGEN ALS KATHEDRALEN DER NEUEN AUTOMOBILITÄT91
5.1 Großgarage »Goldene Laute« in Leipzig94
5.2 »Stern-Garagenhof« in Chemnitz97
5.3 Großgarage in der Pfännerhöhe (Halle an der Saale)101
5.4 »Kant-Garagenpalast« in Berlin (Bezirk Charlottenburg)106
5.5 Frühe Großgaragen als heterotope Inseln einer neuen (auto-)mobilen Welt?113
5.6 Baustoffe und Baustile118
6. GLÄSERNE PARKHÄUSER DER 1950ER JAHRE131
6.1 Die »Haniel-Garage« in Düsseldorf-Flingern133
6.2 Das »Parkhaus Hauptwache« in Frankfurt a.M135
6.3 Die mythischen Implikationen früher Fassadenverglasungen139
7. FUNKTIONIERENDER »PARK-BETON« IN DEN 1960ER BIS 80ER JAHREN143
7.1 Ästhetisch neutralisierte Zweckbauten143
7.2 Beton als prädestinierter Instant-Baustoff im Wiederaufbau der Städte146
7.3 Changierende Heterotopien151
8. DIE POSTMODERNE RENAISSANCE DER EXTRAVAGANZ IN DER VERKEHRSARCHITEKTUR157
8.1 Neue Parkhausästhetik auf kommunaler Ebene158
8.2 Das Parkregal als Ästhetik des (ostentativen) Verbergens167
8.3 »CarLoft« – wo das Parken zur sozialen Praktik wird175
8.4 Parken in distinguierten Kulissen – »Meilenwerk« in Berlin und Düsseldorf177
8.5 »Car Display«180
8.6 Heterotopologisches Resümee182
9. »EPI«-HETEROTOPIEN191
10. SCHLINGERNDE HETEROTOPIEN197
10.1 Eine gescheiterte Heterotopie: »Helicoide de la Roca Tarpeya«198
10.2 Kunst (im Parkhaus) als Medium der Irritation200
10.3 Heterotopes Scheitern203
11. LITERATUR207
Siglenverzeichnis der Schriften von Foucault215