Prolog
Meldung in der Tussan-Erkanta, der allabendlichen Trivid-Informationsshow zur fünfzehnten Tonta nach Arkon-Zeitmaß – 17. Prago der Hara 10.500 da Ark
»… wurde Mana-Konyr, der Sieger der Amnestie-KAYMUURTES, gerettet! Seine triumphale Ankunft auf der Kristallwelt soll zur morgigen fünften Tonta stattfinden; die Vorbereitungen für die damit verbundenen Festivitäten laufen inzwischen auf Hochtouren!
Wie schon berichtet, ist das Schlachtschiff LASEER nach wie vor verschollen. Der Achthundert-Meter-Raumer startete bekanntlich am elften Prago der Hara vom Planeten Hirc im Dubnayor-System, um Mana-Konyr zur Kristallwelt zu bringen. Eigentlich sollte die LASEER am vierzehnten Prago der Hara zur siebten Tonta hier landen und Mana-Konyr festlich empfangen werden. Doch das Schiff geriet nach der zweiten Transition in einen Hypersturm, dessen Ausläufer sich bis zur Öden Insel erstreckten, und war zum Ausweichen gezwungen. Nach der vom hyperenergetischen Wirbel beeinflussten Nottransition besagte die letzte aufgefangene Meldung aus dem rund fünfundzwanzigtausendsiebenhundert Lichtjahre vom Arkonsystem entfernten Ullishtan-Sektor, dass sich die Ankunft um etwa einen Prago verzögern würde.
Seither war und ist die LASEER verschwunden. Zur Sorge Anlass gaben Gerüchte, dass die fürchterlichen Methans in diesem Raumbereich, der zum Randsektor des Großen Imperiums gehört und als sekundäres Frontgebiet eingestuft ist, einen geheimen Stützpunkt haben sollen und es leider nicht ausgeschlossen war, dass das Schlachtschiff von diesen Monstern vernichtet oder – noch schlimmer! – gekapert wurde. Sollte Letzteres der Fall sein, drohte den Verschleppten unter Umständen ein fürchterliches Schicksal – die Kriegspropaganda der Methans wird nicht müde, die Abscheulichkeiten des Sklavendaseins auf Thulinn immer und immer wieder zu schildern.
Vor wenigen Tontas ging nun die erlösende Nachricht ein, dass zumindest der KAYMUURTES-Sieger gerettet ist. Er und einige andere Passagiere sowie ein Besatzungsmitglied der LASEER konnten sich während des Angriffs der Methans in einem Leka-Beiboot absetzen und fliehen. Später explodierte das Triebwerk. Leider gab es Tote: Mana-Konyrs Berater, Pedar dom Khaal, starb ebenso wie ein Passagier namens Frille und der Orbton Herron Skarvier – sie wurden von Mana-Konyr dem All übergeben. Mit Mühe gelang ihm dann die Landung auf einem Asteroiden, nur das Notkraftwerk arbeitete noch. Der Hilferuf wurde vom Frachter MIRADOOR empfangen …«
Arkon I, in den freien Bereichen des Gartokan: 17. Prago der Hara 10.500 da Ark, t15,27
»Lass mich runter«, befahl der Verwachsene kreischend. Er schlug dem Roboter ein Metallrohr so heftig auf den Kopf, dass eine der Antennen abbrach. Die Maschine sank auf die Knie, sodass der kleine Mann aus den Haltebügeln steigen konnte. Es maß nur 1,52 Meter, hatte eine vorgewölbte Trommelbrust, einen Riesenschädel mit Kindergesicht, wasserblaue, vorquellende Augen und gelichtetes, strohgelbes Haar. Die Ohren standen ab und waren selbst für den überentwickelten Schädel zu groß. Hinzu kamen eine nach vorn gewölbte Stirn, ein spitzes Kinn sowie das häufig zuckende linke Augenlid. Mit schleifenden Füßen begab sich der Krüppel zu einem Hocker. Er legte eine Hand auf die Kante eines Tisches und versuchte, sich auf den Hocker zu setzen. Es gelang ihm nicht. Die dünnen Arme waren zu schwach, ihn hochzustemmen.
Ungefähr siebzig Frauen und Männer in dem Lokal beobachteten ihn. Ihre Gespräche waren verstummt, als er auf dem Rücken des Roboters hereingekommen war. DieserZayna war gar zu ungewöhnlich, als dass er sich irgendwo unauffällig hätte bewegen können.
»Siehst du nicht, dass ich deine Hilfe benötige, du erbärmliches Stück Blech?«, schrie der Verwachsene. Seine Stimme überschlug sich. Er schien außer sich vor Zorn zu sein. Der Rob