Damals habe ich es noch nicht begriffen, doch wuchs ich zusammen mit Peter Drucker auf. Mein Vater war 25 Jahre lang im Management von General Electric (GE) und ein weiteres Jahrzehnt bei Chase Manhattan. Er lernte Peter in General Electrics Fabrik in Crotonville in den 50er-Jahren kennen, und in seinem Bücherregal standen immer die Bücher von Peter Drucker. Obwohl ich, als ich die Highschool besuchte oder als Student in den unteren Semestern, kein Interesse an Wirtschaft hatte, blätterte ich die Bücher meines Vaters durch – die Klassiker von Drucker, etwaThe Effective Executive undThe Practice of Management. Später, als ich in der U.S.-Navy war, wuchs mein Interesse an Wirtschaft, als ich auf einer Luftlandestation in Japan für Dienstleistungen und Wiederverkauf verantwortlich war, und ich kam wieder auf diese und andere Klassiker zurück. Langsam, aber sicher, wurde ich zu einem Schüler Druckers.
Leider ergriff ich bis 1999 nicht die Initiative, Peter persönlich kennen zu lernen. P&G (Procter& Gamble) war mitten in einer strategischen Veränderung und zweifelsfrei in der größten Unternehmensumstrukturierung seiner 162-jährigen Geschichte. Damals war ich für den Bereich Nordamerika von P&G verantwortlich, dem großen Heimatmarkt, aber auch für den neuen weltweiten Beauty-Sektor. Ich rief Peter an und fragte ihn, ob er bereit sei, sich mit mir zu treffen. Er war einverstanden und vier Jahrzehnte nachdem er und mein Vater sich in Crotonville unterhalten hatten, saß ich Peter Drucker in seinem bescheidenen Haus in Claremont, Kalifornien, gegenüber und wir sprachen über eine Welt, über die er fast ein halbes Jahrhundert lang nachgedacht hatte.
Ich hatte gehofft, er würde mir eine Stunde seiner Zeit zur Verfügung stellen. Wir unterhielten uns aber zwei Stunden lang. Dann kam meine Frau Margaret, um mich abzuholen. Sie wurde ins Haus gebeten und wir unterhielten uns weitere zwei Stunden lang. Es war so, als ob wir aus einem Feuerwehrschlauch trinken würden. Für jede Frage, die ich stellte, hatte Peter ein oder zwei weitere Überlegungen, die man berücksichtigen sollte. Beharrlich forderte er von mir, eine Wahl zu treffen, mich auf die wenigen richtigen Strategien und die wesentlichen Entsc