: Brandon Mull
: Ravensburger Verlag GmbH
: Spirit Animals, Band 1 - Der Feind erwacht
: Ravensburger Buchverlag
: 9783473476589
: Spirit Animals
: 1
: CHF 7.10
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 256
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wolf, Leopard, Panda und Falke - einst gab es sie nur in den Legenden von Erdas. Doch Connor, Abeke, Meilin und Rollan haben sie wieder zum Leben erweckt. Zusammen mit ihren Seelentieren wagen sich die vier Helden auf eine gefährliche Mission in den entlegensten Winkel von Erdas. Dort regt sich ein uraltes Wesen, das alle Menschen und Tiere unter seine Herrschaft zwingen will. Wird es den Gefährten gelingen, es zu besiegen? Entdecke die Welt der 'Spirit Animals': Band 1: Der Feind erwacht Band 2: Die Jagd beginnt Band 3: Das Böse erhebt sich Band 4: Das Eis bricht Band 5: Die Maske fällt Band 6: Die Stunde schlägt Band 7: Der Zauber befreit Band 8: Das Dunkle kehrt zurück Band 9: Die Erde bebt Band 10: Der Sturm naht

Brandon Mull ist Autor der Fantasyserien 'Fablehaven' und 'Beyonders', die beide auf Platz eins der New-York-Bestsellerliste kletterten. Schon als Kind haben ihn nicht nur zahme, sondern auch wilde Tiere fasziniert: Neben einem Hund, einer Katze und einem Goldfisch besaß er eine selbstgefangene Tarantel. Heute lebt er mit seiner Frau, seinen vier Kindern und dem Familienhund in Utah, USA.

BRIGGAN

Hätte Conor die Wahl gehabt, er hätte wohl kaum den wichtigsten Geburtstag seines Lebens damit verbracht, Devin Trunswick beim Anziehen zu helfen. Freiwillig hätte er Devin Trunswick bei gar nichts geholfen.

Aber Devin war der älteste Sohn Erics, des Grafen von Trunswick, und Conor war der dritte Sohn des Schäfers Fenray. Fenray hatte Schulden beim Grafen, deshalb half Conor als Devins Diener, die Schulden abzuarbeiten. So war es vor über einem Jahr vereinbart worden und so sollte es noch mindestens zwei Jahre weitergehen.

Conor musste für die lästigen Haken auf dem Rückenteil von Devins Mantel die richtigen Ösen finden, sonst saß der Mantel schief und warf Falten. Und das bekam Conor dann monatelang zu hören. Der dünne Stoff war zwar schön anzusehen, aber unpraktisch. „Bist du da hinten endlich fertig?“, fragte Devin ungeduldig.

„Verzeih, wenn ich dich aufhalte, Herr“, antwortete Conor. „Der Mantel hat achtundvierzig Haken. Ich schließe gerade den vierzigsten.“

„Das kann ja noch Tage dauern. Erleb ich das noch? Gib’s zu, diese Zahl hast du dir doch nur ausgedacht.“

Conor unterdrückte eine scharfe Erwiderung. Er hatte schon als Kind ständig Schafe gezählt und kannte sich mit Zahlen wahrscheinlich besser aus als Devin. Aber sich mit einem adligen Herrn anzulegen, brachte nur Ärger. Manchmal schien es so, als wollte Devin ihn bewusst herausfordern. „Nein, ich habe sie gezählt.“

Die Tür flog auf und Devins jüngerer Bruder Dawson stürmte ins Zimmer. „Bist du immer noch nicht mit dem Anziehen fertig, Devin?“

„Gib nicht mir die Schuld“, protestierte Devin. „Conor schläft beim Arbeiten ein.“

Conor begrüßte Dawson nur mit einem kurzen Blick. Je schneller er mit den Verschlüssen fertig war, desto früher konnte er sich selbst bereitmachen.

„Wie soll das denn gehen?“, rief Dawson und kicherte. „Das würde mich wirklich mal interessieren, Bruderherz.“

Conor unterdrückte ein Grinsen. Dawson redete fast ununterbrochen. Er nervte einen oft, konnte aber auch sehr witzig sein. „Ich bin wach.“

„Bist du immer noch nicht fertig?“, schimpfte Devin. „Wie viele jetzt noch?“

Conor hätte am liebsten zwanzig gesagt. „Fünf.“

„Glaubst du wirklich, du kannst ein Seelentier herbeirufen, Devin?“, fragte Dawson.

„Ich wüsste keinen Grund, warum nicht“, antwortete Devin. „Großvater hat einen Mungo gerufen, Vater einen Luchs.“

An diesem Tag fand in Trunswick die Nektarzeremonie statt. In weniger als einer Stunde sollten die Kinder des Ortes, die in diesem Monat elf wurden, ein Seelentie