: Hannah Glaser
: Neuengland - VISTA POINT Reiseführer Reisen Tag für Tag Reiseführer
: Vista Point Verlag
: 9783957334114
: 1
: CHF 9.00
:
: Reiseführer
: German
: 280
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Über den Reiseführer Neuengland Die Route: In 16 Tagesetappen begleitet dieses Buch die Reisenden zu den historischen, kulturellen und landschaftlichen Highlights: Von der Metropole Boston mit ihrem liebenswerten europäischen Flair geht es entlang der Küste nach Norden in die Wald- und Felsenwildnis von Maine und durch New Hampshires Seenidylle ins Outdoor-Paradies Vermont. Über Massachusetts traditionsreiche Collegestädtchen und die prächtigen Schlösser von Newport führt die Rundreise zu den Sommerfrischen der Halbinsel Cape Cod mit ihren endlosen, wildromantischen Stränden und auf den Spuren der ersten Pilger über Plymouth wieder zurück nach Boston. Mit den besten Tipps für die Praxis - von charmanten Bed&Breakfast-Adressen über kernige Hummerkneipen bis zur Ticketreservierung für Kulturfestivals - finden Sie alle Bausteine für eine erfolgreiche Reiseplanung. Und wer noch ein bisschen Zeit übrig hat, kann unter den Geheimtipps für genussreiche Extratage wählen: in abgelegener Bergwildnis, im kultursatten Trubel einer mondänen Hafenstadt oder an den weiten, von wilden Rosen gesäumten Sandstränden kaum bekannter Inseln. Die Reportagen: Die mit insgesamt 130 Farbfotos reich bebilderten Reportagen zu jedem Reisetag folgen dem Prinzip des wandernden Blickpunkts. Sie bringen dem Leser Geschichte, Natur und Menschen nahe und wecken die Entdeckerlust. Damit nichts schiefgeht, helfen Routenkarten, detaillierte Streckenprotokolle mit Angabe von Entfernungen und Serviceadressen bei der Planung. Ein ausführlicher Serviceteil hält alles Wissenswerte für die Reiseplanung sowie Sprachhilfen bereit. 20 Detailkarten im Reiseführer sorgen für eine gute Orientierung vor Ort.

Hannah Glaser ist Absolventin der Deutschen Journalistenschule in München (DJS), lebt in der Nähe von Frankfurt am Main und schreibt als freie Autorin über Reise- und Kul-turthemen. Seit zwei Jahrzehnten ist sie immer wieder mit Begeisterung in den Neu-england-Staaten unterwegs, die so ganz anders sind, als das Amerika, das wir kennen. Manches würde sie gerne von dort mit nach Deutschland bringen. Die Kultiviertheit der neuenglischen Provinzstädte zum Beispiel, aber auch den tosenden Atlantik mit seiner frischen Meeresküche. Und in jedem Fall zwei, drei der zigtausend wildromantischen Seen Neuenglands für ihre Frankfurter Heimat.

Neuengland erleben und genießen


Übernachten
Willkommen im 19. Jahrhundert


Schlafen in Neuengland verspricht jeden Abend eine neue Überraschung. Zumindest, wenn man in einer landestypischen Bleibe, im historischenBed& Breakfast übernachtet. Denn dann können das Haus und die Gastgeber viel über die Geschichte der Region erzählen.

Überall in den USA säumen sie die Highways, die kahlen Motels mit schriller »Vacancy«-Neonschrift, schnelle, unpersönliche Nachtlager mit röhrender Klimaanlage und ewig laufendem TV. Und oft mit einer kaugummikauenden Lady hinter der Reception, die – »Goodnight Honey« – gelangweilt den Zimmerschlüssel rüberschiebt. Überall in den USA sind solche Herbergen der Standard – nur nicht in Neuengland.

Hier bettet man sein Haupt in herrschaftliche Betten, die so majestätisch hoch sind, dass man nicht selten eine kleine Treppe braucht, um hineinzukommen. Und bereits zum Frühstück wird geschlemmt – immer vorausgesetzt, man nächtigt in einem der historischen B& Bs. Denn etliche der schönsten Villen Neuenglands wurden zu dekorverliebten Privatpensionen umgebaut und bieten romantische Zimmer mit Baldachin und Blumentapeten.

Teuer und heiß begehrt: Cottages auf Martha’s Vineyard

Während B& B in Großbritannien als Synonym gilt für ein preiswertes Bett mit Familienanschluss, garantiert Bed& Breakfast in Neuengland die beste Variante der Übernachtungskultur. Die heutigen Besitzer der historischen Preziosen sind nicht selten Aussteiger aus der Karrierehatz, die es sich leisten können, Geld und Begeisterung in ihr zweites Leben als Gastgeber zu investieren, und gerne mit Tipps für Konzerte, Museen, Strände und Restaurants bei der Hand sind.

Wer in solch einer noblen Bleibe das gebuchte Zimmer betritt, muß erst mal tief durchatmen, weil der neuenglische Flower-Power-Stil mit seiner überbordenden Fülle aus Spitzen und geblümten Stofftapeten, aus Decken, Kissen, Bettüberwürfen, Troddeln, Vorhängen und Lampenschirmen für leichten Schwindel sorgt – doch an das feine Leben als Weichei kann man sich schnell gewöhnen. So zelebrieren etliche B& Bs am späten Nachmittag in britischer Tradition einen High Tea für die Gäste, der mit einer sündhaft köstlichen Kuchenauswahl daherkommt. Dieser Exzess ist genauso im Übernachtungspreis eingeschlossen wie das Frühstück am nächsten Morgen, das oft als dreigängiges Menü serviert wird – vom Blaubeerpfannkuchen mit Ahornsirup bis zu pochierten Eiern mit Kräutern aus dem eigenen Garten.

DerAdele Turner Inn in Newport ist so ein Fall, mit Rooftop-Hot-Tub in der Dachgarten-Suite und mit täglicher Teatime samt Scones und Schokotörtchen (www.adeleturner.com). Auch derStonecroft Country Inn aus dem Jahr 1807 gehört dazu, in Ledyard bei Mystic, Connecticut, das komplett unter Denkmalschutz steht und in der ehemaligen Scheune Sterneküche serviert (www.stonecroft.com). Und natürlichCaptain Lord Mansion in Kennebunkport, Maine, die klassische Kapitänsvilla von 1812 mit Ausguck auf dem Dach (www.captainlord.com), deren überbordend ausstaffierte Zimmer bereits in ziemlich allen amerikanischen Freizeitmagazinen abgebildet waren.

Wenn das ausgewählte B& B nur eine Handvoll Zimmer hat, sorgen sich die Gastgeber nicht selten um jeden Besucher ganz persönlich. So wie Eva Amuso imHarbour House Inn in Cheshire, Massachusetts, die für ihre Gäste, die zum Freiluftkonzert ins nahe Tanglewood fahren, einen kompletten Picknickkorb packt mit allem, was das Herz begehrt, einschließlich der Kerzen für den stimmungsvollen Ausklang auf der Konzertwiese (www.harbourhouseinn.com).

Wer dabei irgendwann an seine Grenzen stößt und eine Auszeit braucht von so viel Hätschelei und Völlerei, findet natürlich immer auch ein ganz normales Motel am Straßenrand. Dort gibt es garantiert keinen geklöppelten Spitzenbaldachin überm Bett und als Frühstück im besten Fall einen Kaffee im Styroporbecher. Neben den üblichen Motels sind auch empfehlenswerteKetten wie Marriott, Hilton, Holiday Express oder Hampton Inn überall in Neuengland vertreten, die jeweils mit identischer Ausstattung und Leistung aufwarten, was ab und an auch ein Vorteil ist: Man kennt sich bereits aus, freut sich nach all dem Dekorations-Overkill auf schlichte weiße Wände und auf ein Bett, in das man sich fallen lassen k