: Michael Bussmann, Gabriele Tröger
: Türkei Reiseführer Michael Müller Verlag Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps
: Michael Müller Verlag
: 9783956542978
: 1
: CHF 18.40
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: Naher Osten
: German
: 912
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
E-Book zur 5. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2015 Knapp 1.000 Seiten Türkei: Von der Ägäis- und Mittelmeerküste über Istanbul, Inneranatolien und Kappadokien bis hin zur Schwarzmeerküste reicht der Blick des wohl detailliertesten Reisebegleiters zum faszinierenden Land zwischen Orient und Okzident. Im Mittelpunkt stehen Badestrände, Ausgrabungsstätten, kleine, abgeschiedene Dörfer, pulsierende Städte und Landschaften, wie sie grandioser kaum sein können. Dazu kommen akribisch recherchierte Hinweise zu allen reisepraktischen Fragen, mit deren Hilfe man sich auch im letzten Winkel des riesigen Landes gut zurechtfinden wird.

Michael Bussmann: Jahr­gang 1967, ge­bo­ren in Ess­lin­gen. Ger­ma­nis­tik-, Jour­na­lis­tik- und Po­li­to­lo­gie­stu­di­um in Bam­berg, ne­ben­her Do­ku­men­tar­film­ar­bei­ten Seit 1998 re­cher­chiert und schreibt er über­wie­gend für den Micha­el Mül­ler Ver­lag, ehe­mals von der gol­de­nen Stadt Prag aus, heute von Deutsch­lands ein­zi­ger Me­tro­po­le: Ber­lin. Gabriele Tröger: Jahr­gang 1972. Stu­di­um der Ger­ma­nis­tik und Tur­ko­lo­gie in Bam­berg, da­zwi­schen län­ge­re Auf­ent­hal­te in der Tür­kei. Als freie Jour­na­lis­tin pen­del­te sie zehn Jahre zwi­schen dem hek­ti­schen Istan­bul, dem alt­ehr­wür­di­gen Prag und dem er­hol­sa­men Fich­tel­ge­bir­ge hin und her. Heute lebt sie in Ber­lin.
Hoş geldiniz Türkiye’ye
İstanbul: Blick über den Bosporus vom Pinienhügel Büyük Çamlıca
Willkommen in der Türkei, in einem Land zwischen Orient und Okzident, das vielschichtiger, aufregender und widersprüchlicher kaum sein kann.
Das Gros aller Türkeiurlauber bekommt dies aber gar nicht mit. Es lernt nur einen kleinen Teil der über 8000 km langen Küste kennen, manche nur ihre gebuchte Clubanlage, den Traumstrand davor und das künstliche Shoppingdorf dahinter. Wer aber durch das Land reist, erfährt die Türkei als Verkleidungskünstlerin: Sandstrände werden zu zerlappten Steilküsten, fruchtbare Ebenen zu schroffen Berglandschaften, graubraune Steppen zu subtropischer Üppigkeit, Olivenhaine zu unendlichen Baumwollfeldern, moderne Metropolen zu armseligen Lehmdörfern und vom Wohlstand verwöhnte Großstädter zu bescheidenen Bauern. Im Sommer verglüht man in der Hitze Şanlıurfas bei über 40 °C im Schatten, in den eisigen Wintern Erzurums erstarrt man bei 40 °C unter Null zum Eismann. Je nach Jahreszeit können Sie mit dem Kajak über tosende Flüsse rasen, idyllische Bergalmen erwandern, von Drei- und Viertausendern im Tiefschnee zu Tale carven, durch versunkene Städte tauchen oder mit dem Gleitschirm von Vulkanen starten und die Wolken küssen.
So wie sich die Natur in allen Formen verewigt hat, so haben es auch die Menschen. Unzählige Zivilisationen blühten und vergingen, hinterließen ein Land voller Geschichte und Geschichten, einen Schmelztiegel der Kulturen und Völker - wieder aufgerichtete römische Säulenstraßen, verblasste Fresken byzantinischer Kirchen oder mystische seldschukische Gräberfelder erinnern z. B. daran. Durch antike Kassenrenner wie Pergamon oder Ephesus pilgern jährlich Millionen Besucher, anderswo spielen Kinder Fußball zwischen hellenistischen Trümmern.
Tipps und Informationen zur Reise können wir Ihnen liefern, nicht aber die Entschlüsselung des faszinierenden Rätsels Türkei, des bunten Mosaiks aus Antike und Gegenwart, aus westlich-modernem Denken und konservativer Frömmigkeit. Sie werden Menschen begegnen, die Ihnen den Eindruck vermitteln, dass das Land ganz klar den Fuß in der Tür nach Europa hat: gebildete Menschen mit der heißen Liebe nach Fortschritt und von ausschweifendem Frohsinn, weniger prüde als die Amerikaner des mittleren Westens.
Doch Sie werden auch auf Menschen treffen, die genau dieses liberale Leben ihrer Landsmänner und -frauen als dekadent, unmoralisch und bis auf die Knochen verderbt ansehen. Dazu brauchen Sie nicht einmal bis in den Südosten des Landes fahren, wo die Ideen Atatürks vielerorts auf dem Postweg hängen geblieben sind,