: Christine Feehan
: Dunkle Liebe Die Leopardenmenschen-Saga 5 - Roman
: Heyne
: 9783641175405
: Die Leopardenmenschen
: 1
: CHF 10.80
:
: Fantasy
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die große Spiegel Bestsellerserie geht weiter
Der Cop Remy Boudreaux liebt seinen Job: Unbestechlich und knallhart sorgt er in den dunkelsten Ecken von New Orleans für Recht und Ordnung. Seine Fähigkeiten als Gestaltwandler kommen ihm da nur zugute. Noch mehr liebt Remy allerdings die Bayous, die üppig wuchernde Sump andschaft rund um New Orleans. Nur hier kann er dem Leoparden in sich ungehindert freien Lauf lassen. Doch dann wird Remy beauftragt, im Fall einer mysteriösen Mordserie zu ermitteln, die das legendäre French Quarter in New Orleans erschüttert. Dort begegnet er eines Abends in einem Club der Jazzsängerin Bijou, einer Frau von geradezu betörender Sinnlichkeit. Bijou erweckt eine bisher unbekannte Leidenschaft in Remy, und kopfüber stürzt er sich in eine heiße Affäre mit ihr. Was er jedoch nicht weiß: Bijou verbirgt ein dunkles Geheimnis, das ihn die Karriere und das Leben kosten könnte . . .

Christine Feehan wurde in Kalifornien geboren, wo sie heute noch mit ihrem Mann und ihren elf Kindern lebt. Sie begann bereits als Kind zu schreiben und hat seit 1999 mehr als siebzig Romane veröffentlicht, die in den USA mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden und regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Auch in Deutschland ist sie mit den 'Drake-Schwestern', der 'Sea Haven-Saga', der 'Highway-Serie', der 'Schattengänger-Serie', der 'Leopardenmenschen-Saga' und der 'Shadows-Serie' äußerst erfolgreich.

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Ein Bayou ist kein Ort für Ängstliche – insbesondere bei Nacht. Alligatoren, Schlangen und manchmal auch Großkatzen warten nur darauf, dass man einen Fehler macht. Seltsame Lichter und Kreaturen, ob Dämonen oder Raubtiere, geistern dann dort durch den dunklen Bayou. Schnell hat man die Orientierung verloren und verläuft sich im endlosen Gräsermeer und den nebelverhangenen Zypressen. Ein falscher Schritt, und man sinkt so tief ein, dass man nie wieder an die Oberfläche zurückkommt.

Remy Boudreaux liebte den Bayou. Am Tag und in der Nacht. Dort fühlte er sich zu Hause, und so würde es immer sein. Er liebte die abergläubischen Menschen dort, die Heiler und Zauberer. Das Essen. Die Sümpfe. Sogar die verfluchten Alligatoren. Die schwüle Hitze und den Sonnenuntergang, wenn die goldene Sonne im Wasser zerfloss.

Und dann war da noch New Orleans. Eine Stadt, auf die er sehr stolz war. Egal, wie oft die Natur – oder der Mensch – sie zerstörte, die Stadt erhob sich immer wieder wie ein Phönix aus der Asche, schöner und stärker als zuvor. Das war seine Stadt. Sein Bayou. Sein Sumpf. Und sein Volk.

Die Menschen in den Bayous und Sümpfen gingen Tag für Tag ihrer Arbeit nach und baten nicht um Almosen. Sie fischten und jagten und fingen Krabben und Krebse für ihre Familien. Falls es einmal Ärger gab, zogen sie es vor, die Angelegenheit selbst zu regeln, denn die Familien in den insektenverseuchten Sümpfen und Gewässern lebten nach eigenen Regeln. Sie baten nicht um Erlaubnis oder Entschuldigung, nahmen das Leben, wie es kam, und genossen es. Die meisten lebten in großen, lauten Familien und nutzten jede Gelegenheit, um zu feiern. Sie waren beste Freunde oder schlimmste Feinde, leicht reizbar, aber auch sehr hilfsbereit.

Remy hatte die ganze Welt bereist, war aber immer wieder in die Bayous zurückgekehrt – und zu seinen Leuten. Er liebte sie alle so heiß und innig, wie nur ein Cajun sein Volk lieben konnte – oder ein Leopard sein Rudel. Was er dagegen verabscheute, war Mord. Diese Leute standen unter seinem Schutz und niemand drang in seine Welt ein, brachte jemanden um und kam ungeschoren davon.

Remy war groß und breitschultrig und hatte die unverkennbar kräftige Muskulatur seiner Art. Sein pechschwarzes Haar wirkte immer etwas struppig, und seine Augen waren entweder kobaltblau oder, wenn nötig, auch von dem kalten Blau eines Gletschers. Es sei denn, sein Leopard drängte hervor, dann wurde sein Blick starr und aufmerksam – und seine Augen sehr grün. Seine Gesichtszüge waren wie gemeißelt, das Kinn ausgeprägt. Er hatte fast immer einen Stoppelbart und eine Narbe am Hals, wie von einem Messer – oder einer Kralle.

Mit Remy Boudreaux legte sich niemand gern an. Er war ein typischer Cajun, geboren und aufgewachsen in den Bayous. Und eher Tier als Mensch. Seine Raubtierinstinkte halfen ihm bei der Arbeit als Kriminalkommissar. Der Ruf, dass er nicht mit sich spaßen ließ, eilte ihm aus gutem Grund voraus, und er nahm es persönlich, wenn in seiner Stadt oder seinem Bayou ein Mord geschah.

Es gab nur wenig Mondlicht, und das Wasser glänzte schwarz, als das Propellerboot darüberglitt. Hohe Gräser ragten zu beiden Seiten empor und bildeten einen schmalen Kanal. Die Schilfwände waren dicht und undurchdringlich und machten es unmöglich hindurchzusehen. Remys Bruder Gage steuerte das Boot mit leichter und sicherer Hand durch die trügerischen Gewässer.

»Bist du sicher? Glaubst du, es ist derselbe Killer? In dem Fall müssten wir das FBI verständigen«, sagte Remy. Doch sein Bauchg