: Alexandre Dumas
: Romanhafte Biografien: Napoleon Bonaparte + Lady Hamilton Zwei faszinierende Lebensgeschichten
: e-artnow
: 9788026837039
: 1
: CHF 1.80
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 1585
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses eBook: 'Romanhafte Biografien: Napoleon Bonaparte + Lady Hamilton' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. 'Napoleon Bonaparte' ist eine romanhafte Biografie über das Leben von Napoleon - französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser. Aus korsischer Familie stammend, stieg Bonaparte während der Französischen Revolution in der Armee auf. Er erwies sich als ein militärisches Talent ersten Ranges. Dies ermöglichte ihm, durch den Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (9. November 1799), zunächst als einer von drei Konsuls die Macht in Frankreich zu übernehmen. Von 1799 bis 1804 als Erster Konsul der Französischen Republik und anschließend bis 1814 als Kaiser der Franzosen stand er einem diktatorischen Regime mit plebiszitären Elementen vor. Der katastrophale Ausgang des Feldzugs gegen Russland führte letztlich zum Sturz Napoleons. Nach einer kurzen Phase der Verbannung auf Elba kehrte er für hundert Tage an die Macht zurück. In der Schlacht bei Waterloo wurde er endgültig besiegt und bis zu seinem Lebensende auf die Insel St. Helena verbannt. Lady Hamilton war Mätresse des britischen Admirals Horatio Nelson. Aus einfachsten Verhältnissen stammend, gelang der schönen Emma der gesellschaftliche Aufstieg bis in die vornehmsten Kreise. Durch ihre von vielen Zeitgenossen als skandalös betrachteten Liebesbeziehungen, ihre Schönheit und als Künstlerin war sie am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine europaweit bekannte Berühmtheit. Emma begann mit der Darstellung antiker Statuen und Gemälde als lebende Bilder, womit sie sich vor präsentierte. Emma erreichte durch ihre vielbewunderten Auftritte, die sie als Attitüden bezeichnete, als Schönheit und als Künstlerin, aber auch als Sängerin eine fast europaweite Berühmtheit, die die Kunsthistorikerin Ulrike Ittershagen mit der Marilyn Monroes im 20. Jahrhundert vergleicht.

Der General Bonaparte


Bonaparte war, wie wir gesehen, zur Belohnung für seine der Republik vor Toulon geleisteten Dienste, zum Artilleriegeneral der Armee von Nizza befördert worden. Hier trat er in ein vertrautes Verhältnis mit dem jüngern Robespierre, der bei dieser Armee abgeordneter Volksvertreter war. Kurze Zeit vor dem 9. Thermidor nach Paris zurückberufen, gab sich Robespierre alle Mühe, den jungen General zu bestimmen, ihm in die Hauptstadt zu folgen; aber Bonaparte weigerte sich beharrlich; noch war die Stunde nicht gekommen, wo er Partei nehmen sollte.

Zudem hielt ihn vielleicht noch ein anderer Beweggrund zurück, und – war es diesmal wieder der Zufall, der das Genie schützte? In diesem Falle hatte sich der Zufall in der Gestalt einer schönen jungen Volksvertreterin verkörpert, die zu Nizza die Sendung ihres Gemahls teilte. Bonaparte hegte eine ernste Neigung für sie, die er durch echt kriegerische Huldigungen bewies. Eines Tags, als er mit ihr in der Nähe des Col di Tenda spazierenging, wollte der junge General seiner schönen Begleiterin das Schauspiel eines kleinen Krieges bieten und befahl ein Vorpostengefecht. Ein Dutzend Soldaten fielen dieser Belustigung zum Opfer, und Napoleon hat mehr als einmal auf St. Helena gestanden, daß diese zwölf ohne wirklichen Grund, aus bloßer Laune getöteten Menschen ihm größere Gewissensbisse verursachten als der Tod der 600 000 Soldaten, deren Gebeine er in den Eissteppen Rußlands gelassen hatte.

Inzwischen faßten die Volksvertreter bei der italienischen Armee folgenden Beschluß:

»Der General Bonaparte hat sich nach Genua zu begeben, um in Verbindung mit den Geschäftsträgern der französischen Republik seinen Aufträgen gemäß mit der Regierung von Genua zu unterhandeln.

»Der Geschäftsträger bei der genuesischen Republik hat ihn anzuerkennen und bei der Regierung von Genua zu beglaubigen.

Loano, den 25. Messidor im II. Jahr der Republik.«

Der wahre Zweck dieser Sendung war, den jungen General die Festungen Savona und Genua mit eigenen Augen sehen zu lassen, ihm Gelegenheit zu geben, über die Artillerie und sonstige Kriegsvorräte alle möglichen Aufschlüsse zu erhalten, endlich ihn instand zu setzen, alles Tatsächliche festzustellen, woraus man die Absichten der genuesischen Regierung der Koalition gegenüber erkennen könnte. Während Bonaparte diese Sendung erfüllte, bestieg Robespierre das Schafott, und an die Stelle der terroristischen Volksvertreter traten Albitte und Salicetti. Bei ihrer Ankunft zu Barcelonette machten sie folgenden Beschluß – es war dies der Dank, der des rückkehrenden Bonaparte wartete, – bekannt:

»Die Volksvertreter bei der Alpen-und bei der italienischen Armee fassen, in Erwägung, daß der General Bonaparte, Oberbefehlshaber bei der Artillerie der italienischen Armee, ihr Vertrauen durch das verdächtigste Benehmen und besonders durch seine jüngste Reise nach Genua gänzlich verloren hat, folgenden Beschluß:

»Der Brigadegeneral Bonaparte, Oberbefehlshaber bei der Artillerie der italienischen Armee, ist vorläufig seiner Stelle enthoben: er soll durch Maßnahme und unter Verantwortlichkeit des Obergenerals der genannten Armee in Verhaft genommen und unter guter und sicherer Bedeckung vor den öffentlichen Wohlfahrtsausschuß nach Paris geführt werden; alle seine Papiere und Effekten, von denen die von den Volksvertretern Albitte und Salicetti an Ort und Stelle zu ernennenden Kommissare ein Verzeichnis zu machen haben, sind unter Siegel zu legen, und was davon verdächtig erscheint, ist nach Paris an den öffentlichen Wohlfahrtsausschuß zu senden.

Gegeben zu Barcelonette den 19. Thermidor des Jahres II der einen, unteilbaren und demokratischen französischen Republik.

Gezeichnet:

Albitte, Salicetti, Laporte.

Für die Richtigkeit der Abschrift der Obergeneral
der italienischen Armee:

Gezeichnet:Dumerbion

Der Beschluß wurde vollzogen; Bonaparte, zu Nizza ins Gefängnis geführt, blieb vierzehn Tage darin, worauf er durch einen von