: Adam Sternbergh
: Feindesland Thriller
: Heyne
: 9783641125936
: 1
: CHF 10.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 368
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Ende ist nah
Terroristen haben New York zweimal in die Luft gesprengt. Das World Trade Center und den Times Square. Beides hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Eine Weile lang ist es ruhig gewesen. Kein Wunder, wenn alle nur träumen. Aber jetzt scheinen die Terroristen tatsächlich einen Weg gefunden zu haben, in die Träume einzudringen ... Spademan stellt sich ihnen entgegen.

Bevor ADAM STERNBERGH Romanautor wurde, war er Kulturredakteur desNew York Times Magazineund Chefredakteur beim MagazinNew York. Seine Artikel erschienen in diversen Publikationen wieGQ, The Timesund beim Radioprogramm 'This American Life'. Spademan war sein Debütroman, der für den Edgar Award nominiert wurde. Er lebt in Brooklyn, New York.

2

Dies war früher eine Stadt der Schlösser.

Mindestens fünf Stück an jeder Eingangstür, wie bei einem Tresor.

Kettenschloss.

Kastenschloss.

Knaufschloss.

Bolzenschloss.

Aber niemand in New York macht sich mehr die Mühe mit so vielen Schlössern. Die Stadt ist sicherer geworden. Oder zumindest unbelebter. Die Häuser stehen leer. Und keiner macht sich mehr die Mühe, irgendwo einzubrechen, denn es gibt nichts mehr zu klauen. Alles ist restlos geplündert, und jeder, der noch in Manhattan lebt und irgendwas Wertvolles zu beschützen hat – Familie, Würde, die Baseball-Karten-Sammlung –, tut das mit einer Schrotflinte und nicht mit einem Bolzenschloss. Das eigentliche Problem für einen Einbrecher ist nicht reinzukommen, sondern wieder rauszukommen.

Wenn man genügend Gewalt anwendet, gibt jedes Bolzenschloss nach.

Aber Schrotflinten sind erbarmungslos.

Natürlich besitzen die Reichen immer noch jede Menge Luxuskram. Nur bewahren sie den Luxuskram nicht mehr hier draußen auf.

Hier draußen brauchen sie nur noch ein Bett und eine Verbindung.

Alles andere horten sie in der Limnosphäre.

Und wenn man reich ist, so reich, dass man den ganzen Tag seinen Körper verlassen, sich einklinken und in die Limnosphäre abtauchen kann, dann wohnt man vermutlich irgendwo hermetisch abgeriegelt in einem Glasturm, beschützt von Code-Schlössern und Portiers, die rund um die Uhr mit Schrotflinten auf den Knien die Straße beobachten.

Wo man ganz sicher nicht wohnt, wenn man reich ist, ist hier: eine geduckte, weitläufige, baufällige Wohnsiedlung wie Stuyvesant Town, nahe genug am Ufer, um den Fluss riechen zu können. Ein paar Dutzend Ziegel-Apartmenthäuser scharen sich um Innenhöfe, in denen das Gras längst braun