: Nick Hornby
: Weniger reden und öfter mal in die Badewanne Mein Leben als Leser
: Verlag Kiepenheuer& Witsch GmbH
: 9783462309300
: 1
: CHF 9.00
:
: Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Liebeserklärung ans Lesen Nick Hornby schreibt übers Lesen - was kann seinen Lesern Besseres passieren? Bücher, die er gekauft hat, Bücher, die er gelesen hat, Bücher, die er in der Bahn liegen gelassen hat oder die unters Bett gerutscht sind - mit seinem unnachahmlichen Blick für die komischen Seiten des Lesens beweist Nick Hornby, dass man auch als Vater kleiner Kinder die Zeit finden kann, sich in ein Buch zu vertiefen. Man muss nur das Getöse aus dem Zimmer nebenan ignorieren können. Von Patti Smith über Muriel Spark, Dennis Lehane (halb), Michael Ondaatje, John Updike bis hin zu Charles Dickens u.v.a.m. reicht die Liste der gelesenen Bücher, von der Liste der bisher noch nicht gelesenen Bücher ganz zu schweigen. Hornby empfiehlt und macht dabei unbändige Lust aufs Lesen. Und beweist ganz nebenbei, dass ernst zu nehmende Literaturkritik auch unterhaltsam und lustig sein kann.

Nick Hornby, 1957 geboren, studierte in Cambridge und arbeitete zunächst als Lehrer. Er ist Autor zahlreicher Bestseller: »High Fidelity«, verfilmt mit John Cusack und Iben Hjejle, »About a Boy«, verfilmt mit Hugh Grant, »A Long Way Down«, verfilmt mit Pierce Brosnan, »How to Be Good«, »Slam« und »Juliet, Naked«, sowie weiterer Bücher über Literatur und Musik. Nick Hornby lebt in London.

Mai


Die Rückkehr des Bumerang-Kindes; Ärger Luft machen; Kritik von Seeleuten aus dem Hafen von Chatham; Mass Observation; versuchter Kitzel

Gekaufte Bücher

Gelesene Bücher

Austerity Britain, 1945–51 – David Kynaston

Austerity Britain, 1945–51 – David Kynaston (ein Drittel)

Rost – Philipp Meyer

Rote Zukunft – Francis Spufford

Puzzled People: A study in Popular Attitudes to Religion, Ethics, Progress and Politics in a London Borough, Prepared for the Ethical Union – Mass Observation

Rost – Philipp Meyer

The British Worker – Ferdynand Zweig

 

Es ist nicht leicht, nach Hause zurückzukehren, wenn man draußen in der Welt gescheitert ist. Als ich diese Seiten 2008 für beendet erklärte, war meine Einstellung in etwa: »Lebt wohl, ihr Nerds und Loser! Ich habe so einiges vor – Dinge ausprobieren, die Welt sehen, Leute treffen!« Na gut. Was will man machen, wenn sich die Leute nicht treffen lassen wollen? Ich bin nun zu einem jener jämmerlichen modernen Phänome geworden, von dem Sie vielleicht schon gelesen haben: ein Bumerang-Kind – ein Kind, das hocherhobenen Hauptes aus dem Haus stolziert (typischerweise mit gestrecktem Mittelfinger), sich ein paar Jahre lang mit einem schlechten Job bei einer Zeitschrift oder einer Bank durchschlägt und dann mit eingekniffenem Schwanz zurückkommt, um sein Kinderzimmer wieder zu beziehen und sich zu wundern, wieso seine Eltern sich samstagabends so gut amüsieren.

»Was soll man als Elternteil tun?«, jammert der Autor eines (für mich jedenfalls) erschreckenden Artikels zu ebendiesem Thema auf der Webseite eHow.com. »Es fällt schwer, die eigenen Kinder fortzuschicken. Eltern sollten ihnen in dieser Situation begreifen helfen, dass sie jetzt selbst erwachsen sind und die Regeln sich geändert haben.« Zu den neuen Regeln sollte unter anderem gehören, heißt es da weiter, dass die Kinder Miete bezahlen und Hygieneartikel und andere Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs selbst kaufen. Ich bin ziemlich sicher, dass ich mich bei Hygienekleinigkeiten durchsetzen werde, sollte es zum Äußersten kommen. Es ist ziemlich heiß hier in den Believer Towers, und ich vermute, dass derPolysyllabic Spree – die 115 Menschen mit müden Augen, aber duftenden Leibern, die diese Zeitschrift herausgeben – viel eher einknickt als ich. Trotzdem. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt, als ich wegging: dass ich achtzehn Monate später für Gratisdeo wieder hier arbeiten würde. Besonders erniedrigend ist in meinem Fall, dass ich im Gegensatz zu den meisten Bumerang-Kindern deutlich älter bin als diejenigen, die mich wieder aufgenommen haben. Die Leute vomBeliever sind zwar auch nicht mehr so jung, wie sie mal waren, aber dennoch.

Ich habe beschlossen, meinem Ärger Luft zu machen, indem ich mich mit einer Reihe von Büchern beschäftige, die, so hoffe ich, die Leserschaft dieser Zeitschrift keinen Deut interessieren werden. David Kynastons hervorragendes WerkAusterity Britain ist über sechshundert Seiten dick und beschäftigt sich mit nur sechs Jahren (194