: Renate Dehner, Ulrich Dehner
: Introvision - die Kunst, ohne Stress zu leben
: Kreuz
: 9783451802829
: 1
: CHF 10.80
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Unsere Wirklichkeit ist oft gar nicht so schlimm, wie die befürchteten Katastrophen, mit denen wir uns das Leben unnötig schwer machen. Hit Hilfe der Introvision können wir lernen, unseren Blick der Realität anzupassen. Statt uns mit Befürchtungen zu stressen, dass etwas passiert oder dass etwas nicht geschieht, was dringend eintreten sollte, richten wir unsere ganze Achtsamkeit auf die Wirklichkeit, wie sie ist. Das befreit von unnötigem Stress, entspannt und macht uns frei.

Renate Dehner ist Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung.

1. Kapitel


Wie sich Menschen unnötig das Leben schwer machen: Vier Fallbeschreibungen

1. Fall: Anna Bauer


Eine selbständige Webdesignerin, die bislang sehr erfolgreich mit ihrer Arbeit gewesen war, suchte Hilfe im Coaching, weil sie einen so tiefen Einbruch bei ihrer Arbeit erlebt hatte, dass das nicht nur ihre berufliche Existenz gefährdete, sondern auch ihr Familienleben zu zerstören drohte. Anna Bauer hatte große Kunden gehabt, die sie ständig mit Aufträgen versorgt hatten, bis es eines Tages zu einem herben Einschnitt kam. Ein anderes Webdesign-Büro kickte sie mit niedrigeren Preisen und höherer Präsenz bei den Kunden aus dem Rennen. Ihr war klar, dass sie, um die Verluste auszugleichen, mehr neue Kunden akquirieren musste. Sie besorgte sich also die nötigen Adressen, um potenzielle Kunden ansprechen zu können. Statt jedoch sofort nach Betreten ihres Büros den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, »musste« sie zunächst ihre Mails checken, diese Mails anschließend beantworten, dann »musste« sie überprüfen, ob nicht vielleicht jemand über Facebook oder Twitter ihre Dienste angefragt hatte, wo sie schließlich für gewöhnlich hängenblieb, denn interessante Artikel, auch solche, die für die eigene Profession wichtig sind, findet man dort immer. Mit Surfen im Internet ging der Arbeitstag vorbei, sodass sie, wenn sie spätnachmittags das Büro verließ, nicht eine einzige Firma angerufen hatte.

Tag für Tag wurde sie unzufriedener mit sich und den »vertanen Tagen«. Das bekam natürlich auch ihre Familie zu spüren. Sie reagierte gereizt auf ihre Kinder, die die heimkehrende Mutter bestürmten, und ihr Partner konnte ihr nichts mehr recht machen. Die Spannungen in der Familie wuchsen zunehmend, weshalb sie ihr Büro morgens zwar gern als Refugium aufsuchte, ohne aber an ihrem Akquise-Verhalten etwas zu ändern. Das führte dazu, dass ihr berufliches Problem – wie es für sie in ihrer Selbständigkeit weitergehen sollte – immer drängender wurde. Zwar war das zunächst finanziell noch nicht existenziell, da sie über Rücklagen verfügte und ihr Partner gut verdiente, aber ihre Unzufriedenheit wurde immer bedrückender.

Auf der Suche nach einer Lösung für diese frustrierende Situation probierte sie alle möglichen Hilfsmittel aus. Sie brachte Tage damit zu, Artikel und Bücher über Selbstmanagement zu lesen, studierte Anleitungen, wie man als Selbständiger erfolgreich wird, machte sich nach vorgegebenem Rezept einen Erfolgsplan, stellte für jeden Tag eine To-Do-Liste auf, brachte sich aber nie dazu, all diese wunderbaren Dinge in die Tat umzusetzen. In einer der vielen Facebook-Gruppen, die sie in der Hoffnung frequentierte, dort etwas zu finden, was ihr h