Erklärungsfaktoren des Schulerfolgs von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Eine systemisch-konstruktivistische Betrachtungsweise
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Marti Stephan
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Erklärungsfaktoren des Schulerfolgs von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Eine systemisch-konstruktivistische Betrachtungsweise
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Diplomica Verlag GmbH
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9783842834125
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1
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CHF 17.90
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Schulpädagogik, Didaktik, Methodik
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German
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100
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
Die hier vorliegende Studie widmet sich dem Zusammenhang von Migration und Schulerfolg. Dabei greift die Literaturstudie auf Konzepte der interkulturellen Pädagogik zurück und thematisiert deren Forschungslage. In einem ersten Teil werden die Erklärungsfaktoren für Schulerfolg unter Anwendung einer systemisch-konstruktivistisch n Betrachtungsweise dargelegt. Hierbei blendet die Studie von der Makroebene der 'gesellschaftlich-strukturell n Ebene' über zur Mesoebene 'Schule als Institution' und zur Mikroebene des 'Schulumfelds' und der 'Schulklasse'. In einem zweiten Schritt stellt die Untersuchung drei Schulmodelle und deren Umgang mit Migration vor. Das erste Schulmodell ist das QUIMS-Projekt (Qualität in multikulturellen Schulen) des Kantons Zürich. Das Schulhaus St. Johann in Basel stellt das zweite Schulmodell dar. Das dritte Schulmodell ist jenes der Schule Hochdorf. Die drei Modelle werden auf konzeptionelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht und in Form eines Quervergleichs erörtert.
Stephan Marti wurde 1979 geboren. Nach dem Masterstudium als Sekundarlehrer an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz unterrichtete er mehrere Jahre als Klassenlehrperson an einer Sekundarschule. Neben der Unterrichtstätigkeit absolvierte Marti an der Universität Basel das Masterstudium in Erziehungswissenschaft, welches er 2013 mit 'summa cum laude' erfolgreich abgeschlossen hat.
Textprobe: Kapitel 3.2, Gesellschaftlich-strukturelle Ebene: Mit dem Ausdruck 'Schule als gesellschaftliche Mobilitätsmaschine' bezeichnet der Migrationsforscher Gianni D`Amato (2000, zit. im Bericht der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, 2001, S. 28) die wesentliche Funktion des heutigen Schulsystems. Dabei weist er einerseits darauf hin, dass die Schule dem Einzelnen die Möglichkeit zur vertikalen Mobilität eröffnen kann. Etwas subtiler verdeutlicht der Ausdruck andererseits aber auch zwei weitere Tatsachen: Erstens zeigt er auf, dass wir in einer Gesellschaft leben, die den Ressourcenzugang über Schichtzugehörigkeit 'regelt'. Diese Regelung wird dabei durch die 'Maschine' Schule vorgenommen. Zweitens zeigt sich eine durch die soziale Herkunft geschaffene Divergenz bezüglich der schulischen Ausgangslage der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Im Folgenden soll nun anhand des Erklärungsfaktors 'soziale Herkunft' genauer auf diese Divergenz eingegangen werden. 3.2.1, Soziale Herkunft: In seiner Studie aus dem Jahre 1994 ging Walo Hutmacher der Frage nach, ob Schulmisserfolg durch Einwanderung oder Schichtzugehörigkeit bedingt sei. Mit dieser Fragestellung grenzt sich seine Studie von den bisherigen Forschungsansätzen der 1980-er Jahre ab, welche die Ursache von Schulmisserfolg in der nationalen bzw. staatlichen Herkunft sahen (vgl. Hopf, 1987). Hutmacher kann in seiner Untersuchung durch die kategoriale Zuordnung von Berufen zur Schichtzugehörigkeit, die Elternangaben der untersuchten Schülerschaft hinsichtlich dem Beruf und das jeweilige Übertrittsalter eines Schülers in die Sekundarstufe aufzeigen, dass in Gruppen mit gleichem Sozialstatus sowohl schweizerische als auch ausländische Schüler prozentual in gleichem Masse den Übertritt an eine anspruchsvolle Sekundarstufe bewältigen. Daraus folgert er, dass die soziale Herkunft und weniger das Herkunftsland entscheidend für den Schulerfolg ist. Es ist offensichtlich, dass die Häufigkeit von schulischem Rückstand viel stärker mit der Sozialschichtzugehörigkeit korreliert als mit der Nationalität. Man kann sagen, dass für in Genf geborene und aufgewachsene Schüler die Variable 'soziale Herkunft' ausreichend ist, um die Unterschiede in der Bewältigung der Laufbahn durch die Primarschule für alle Schüler zu erklären, also auch für die schweizerische. ... Je höher die gesellschaftliche Schicht, aus der ein Kind stammt, desto problemfreier durchquert es die Primarschule. Die nationale Herkunft zählt kaum (Hutmacher, 1995, S. 104f). Deshalb kommt Hutmacher zum Schluss, dass die Diskussion über das 'Ausländerki
1. Einleitung
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2. Definitionsdiskussion
10
2.1 Schulerfolg
10
2.2 Migration
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2.3 Zwei- und Mehrsprachigkeit
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2.4 Erst- und Zweitsprachenerwerb
13
2.5 Fazit
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3. Faktoren des Schulerfolgs
16
3.1 Die Vielschichtigkeit von Faktoren im systemisch-
16
18
16
3.2 Gesellschaftlich-strukturelle Ebene
20
3.3 Ebene der Institution Schule
24
3.4 Ebene der Schulklasse
47
3.5 Ebene des Schulumfeldes
52
3.6 Ebene des Subjekts – Ein Exkurs in die Subjektwissenschaft
56
3.7 Fazit
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4. Modelle
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4.1 Bestandsaufnahme in der Deutschschweiz
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4.2 Modellbeschreibung
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4.3 Konzeptionelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten – Ein Quervergleich
69
4.4 Fazit
79
5. Diskussionsteil
81
5.1 Integrationsgrad des HSK-Unterrichts ins jeweilige Modell
81
5.2 Entwicklungspotential des Kantons Luzern –
81
83
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5.3 Fazit und Ausblick
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Literaturverzeichnis
89