: Marie Likisch
: Jetzerla. Frau mit Vergangenheit sucht Mann für die Zukunft
: novum pro Verlag
: 9783990387092
: 1
: CHF 9.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 230
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Marie Likisch erzählt ihr Leben - eine 40jährige Mama mit sechs Kindern, einem Ex-Partner, von dem die Kinder sind und ein Ex-Partner, mit dem sie eine Affäre hatte. Sie lebt in einem Dorf in Bayern und leidet unter starkem Liebeskummer. Deshalb sucht sie via Internet einen Mann. Die Autorin schreibt diesen Roman in einer Zeit des seelischen Elends und der Liebesqualen. Er spiegelt ihre Seele, ihr Herz und ihre Einstellung wider. Einmal witzig und beschwingt, einmal ernst und nachdenklich. Keine fiktiven Figuren, denn das Leben bietet genug Stoff, um Bände zu füllen. In diesem Buch entwickelt die Autorin ihre ganz eigene Lebensphilosophie.

Marie Likisch schrieb im wahrsten Sinne des Wortes das Buch ihres Lebens. Es war ursprünglich für ihre Kinder gedacht. Jetzt möchte sie es allen Menschen zugänglich machen, die sich dafür interessieren.

Jemo und meine Liebeskummer-SMS

*

Und etwas ganz Skurriles ist zusätzlich passiert: Ich schaue auf mein Handy. Und siehe da, Jemo, mein Exfreund, will mich heute noch, um 21 Uhr, anrufen!!!!!!!! Es ist unglaublich. Er machte damals mit mir in unserem Lieblings-Café Schluss. Am nächsten Tag telefonierten wir noch. Ich heulte Rotz und Wasser und weiß gar nicht mehr, was wir eigentlich die zwei Stunden geredet haben. Und dieser Blackout führte dazu, dass ich nicht wusste, ob er sich wieder melden würde, wenn er es sich mit mir überlegt hatte, oder ob die Beziehung endgültig im Eimer war. Darum schrieb ich 8!!!! Wochen lang ununterbrochen SMS. Jeden zweiten Tag rief ich ihn an, aber er ging nicht ans Telefon. Meine SMS blieben ebenfalls unbeantwortet. Meine Freundinnen jammerte ich voll, dass ich mich nicht auskenne. Ihn jammerte ich per SMS voll, dass er mir nun klipp und klar sagen solle, was los sei. Katha, eine etwas reifere, da ältere, glücklich verheiratete Freundin sagte mir, dass ich es sein lassen solle. Und Ronja meinte, sie wurde ganz wütend über diesen Deppen: „Der regt mich auf!!!! Der weiß nicht, was er will; der ist unentschlossen und unreif. Der weiß nicht, was er will. So etwas kann man als Teenager machen, aber nicht als erwachsener Mann. Wenigstens eine SMS könnte er dir schicken.“ Meine Gefühle fuhren ständig Achterbahn. Von tieftraurig bis wieder munter und hoffnungsfroh. So ein Gefühlschaos hatte ich bisher noch nicht erlebt.

Aber was soll’s. Der Jemo, den es eigentlich betrifft, hat es nicht gehört. Schade. Der hätte sich ziemlich viele Gedanken machen müssen. Ich weiß auch nicht, wann ich je so wütend war auf jemanden wie auf ihn. Der hat es geschafft. Ich sehe es als keinen Verdienst an, mich den Baum hochzubringen. Dementsprechend fielen dann auch meine Mails aus. Am Anfang noch freundlich und witzig, aber dann immer unhöflicher. Die erste Mail hörte sich in etwa so an: „Hallo Jemo, leider weiß ich nicht mehr, was wir am Telefon besprochen haben. Durch mein Geheule habe ich heute einen völligen Blackout. Würdest du bitte das Gespräch und deine Gedanken noch mal kurz und bündig klarstellen? Du kannst auch einfach ENDE schreiben, dann weiß ich, dass es wirklich vorbei ist mit uns. Gruß Marie.“

Die zweite Mail war auch noch humorvoll: „Hi Jemo, die eleganteste Art, mich loszukriegen, wäre, in ein islamisches Land auszuwandern und zum Islam zu konvertieren. Als Katholikin würde ich nicht mitziehen. Glaube ist die Melodie, mit der du dein Leben tanzt. Ich halte mich da eher an die Bibel. Aber als Moslem könntest du dir sogar in manchen Ländern erlauben, einen Harem zu halten. Ich würde dir auch Burkas nachschicken lassen. Im Internet sind welche erhältlich. Was macht dein Harem beruflich? Eine ist vielleicht Professorin in orientalischer Sexualethik; die andere hat eine Promotion in interkulturellem Austausch? Ist es so, oder sind sie eher ausgebildete Masseurinnen und Fußreflexzonentherapeutinnen? Für den Fall, dass du nicht auswandern, sondern hierbleiben willst, will ich mich in Nürnberg über eine Moschee erkundigen. Ich denke, die Gemeindem