: Lori Foster
: Der Leibwächter Roman
: Heyne
: 9783641169466
: 1
: CHF 4.40
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: Erzählende Literatur
: German
Luna Clark will der verführerischen Anziehungskraft des ehemaligen Bodyguard Joe Winston widerstehen. Doch dann braucht sie seine Hilfe: Sie und die Kinder ihrer verstorbenen Cousine werden bedroht. Während Joe den mysteriösen Vorfällen auf den Grund geht, wächst Lunas Verlangen nach ihm, und die Affäre nimmt ihren Lauf.

Erstes Kapitel


Er lag im Bett, auf dem Bauch. Sein hünenhafter Körper füllte es vom einen bis zum anderen Ende aus. Zwei Frauen beugten sich über ihn und strichen ihm unter vielen »Ohs« und »Ahs« immer wieder über den Leib. Sie waren so in ihr Tun vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, wie Luna ins Zimmer kam. Selbst ihr Klopfen hatten sie offenbar nicht gehört. Luna schüttelte den Kopf, obwohl sie durchaus verstehen konnte, warum die Frauen so gefesselt waren.

Denn Joe war schließlich splitterfasernackt.

Und auf dem Hintern schien er eine … Tätowierung zu haben.

Ha! Luna kniff die Augen zusammen, um die verschnörkelte Inschrift zu entziffern, die sich um ein dreidimensional wirkendes Herz schlang. Offenbar lautete sieIch liebe Lou. Luna runzelte die Stirn. Was hatte das denn zu bedeuten? Sie wusste mit hundertprozentiger Sicherheit, dass Joe Winston nicht schwul war. Davon legten ja auch die beiden Barbiepuppen Zeugnis ab, die gerade dabei waren, ihn zu betatschen.

»Ich wünschte, er würde endlich aufwachen«, flüsterte eine der beiden Frauen voller Verlangen.

Die andere seufzte. »Ich versuche schon seit einer halben Stunde, ihn zu wecken, aber es will mir einfach nicht gelingen.«

Luna räusperte sich. Als die Frauen erschrocken aufblickten und sie mit schuldbewusster Miene ansahen, erklärte sie: »Die Wohnungstür war nicht abgeschlossen.«

Statt sie, wie Luna erwartet hatte, zu fragen, was sie hier zu suchen habe, oder sie aus der Wohnung zu weisen, wechselten die Frauen einen Blick und wurden knallrot. Die vollbusige Blondine hörte sogar auf, Joe zu streicheln, und nahm die Hände von seinem Rücken.

Die Rothaarige knabberte nervös an ihrer Unterlippe herum. »Ähm … Wer sind Sie denn?«

Da Luna bemerkte, dass Joe sich nicht rührte und offenbar wirklich fest schlief, ergriff sie die Gelegenheit beim Schopfe. Sie starrte die beiden Frauen mit gespielter Empörung an und reckte verächtlich das Kinn. »Ich bin seine Frau«, log sie. »Verschwinden Sie.«

Dass sie ihre Aussage nicht anzweifelten, verriet Luna alles, was sie wissen musste. Diese Frauen konnten Joe nichts bedeuten, denn sonst hätten sie gewusst, dass er nichts vom Heiraten hielt. Als die beiden an ihr vorbeitrippelten, hätte sie fast gelächelt. In diesem Augenblick entdeckte sie die Flasche mit Pillen, die auf Joes Nachttisch stand