: Stephen Gaskin
: Cannabis Spiritualität Die andere Dimension des Kiffens
: Nachtschatten Verlag
: 9783037882467
: 1
: CHF 4.40
:
: Völkerkunde
: German
: 120
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Stephen Gaskin stellt aus der Optik des Alt-Hippies der ersten Stunde (Haight-Ashbury, Tennessee-Farm) das Thema Hanf in ungewohnten Aspekten dar. Es gelingt ihm die Einbettung der Pflanze im ethischen und sozialen Umfeld aufzuzeigen. Beginnend mit der geschichtlichen Aufarbeitung des Hippietums wandelt sich der Text zum Handbuch, zur Anleitung für einen verantwortungsvollen Umgang mit und Gebrauch von Hanf. Ein Buch, das allen LiebhaberInnen von Hanf viele beschauliche Stunden und Einsichten verspricht!

Stephen Gaskin war Dozent für kreatives Schreiben am San Francisco State College, als er 1967 mit Montag-Abend-Klassen, einer wöchentlichen Diskussions von Politik, Liebe und Religion, begann. Der berühmte Song von Grateful Dead 'St. Stephen' wurde zu seinen Ehren komponiert. 1970, nachdem die Abendklassen über 1'500 Personen angezogen hatten, schuf Gaskin die weltgrösste mobile Hippy Gemeinschaft und unternahm eine Tournee in einem Konvoi von 50 Schulbussen mit 400 Personen. Die Tour endete in Tennessee, wo sie 'The Farm' gründeten, Amerikas erfolgreichste konterkulturelle Gemeinschaft. Später gründete Gaskin 'Plenty International', eine private Friedensgemeinschaft, welche in vier Kontinenten günstige Wohnungen erstellte und Überlebenshilfe für Dritte Welt Gemeinschaften bereitstellte. Gaskin wurde 1974 zu 1-3 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Cannabis kultivierte. Er war die zweite Person in den USA, welche den Konsum von Cannabis religiös begründete und seinen Fall vor das Höchste Gericht (Supreme Court) brachte. Er ist Autor von zehn vorgängigen Büchern und arbeitet derzeit an einer alternativen Gesundheitsklinik und Pensionsheim genannt Rocinante.

Erleuchtet sein bedeutet, die alltägliche Wirklichkeit wahrzunehmen


Gott ist das Universum. Wir sind alle Teil dieses Ganzen. Wenn wir aus unserer natürlichen Intelligenz heraus handeln, handelt Gott, und wenn wir eine neue Idee haben, sind wir der Teil Gottes, der eine neue Idee erdacht hat.

Das ganze Universum ist der Geist Gottes, seine Gedanken bilden den Fluss des Lebens. Wenn wir beten, bilden wir in seinem Gehirn eine intelligente Synapse, durch die weder Gewalt noch Unrecht ausgelöst wird.

Religion ist eingenerischer Begriff und steht für unsere Verbindung zum Universum sowie für die Verbindung von Gott und dem Universum zu uns. Nichts sollte dir wichtiger sein als deine Religion. Sie zeigt sich darin, wie du mit den Menschen tatsächlich umgehst, und nicht durch den Namen, den du ihr gibst. Deine Religion sollte dir das Leben im Alltag erleichtern. Das bedeutet aber nicht, dass du dich nicht mehr anstrengen musst, sondern die Anstrengung solldir sinnvoll erscheinen. Sie sollte dir helfen, den Dreh zu finden, wenn du mit deinem Kind nicht zurecht kommst.

Deine Religion soll dir helfen, wenn du ein Kind gebärst und sie soll dir helfen, wenn du den Tod eines geliebten Menschen zu betrauern hast. Sie sollte dir helfen, den Weg durch die schwierigen Abschnitte des Lebens zu finden.

Die Religion ist in den Herzen der Menschen. Was unsere Gesellschaft wirklich braucht, ist eine tiefgreifende religiöse Erweckung. Das mag in Anbetracht der unzähligen Fundamentalisten um uns herum seltsam klingen. Für mich ist es ein Hinweis darauf, dass unsere spirituellen Fertigkeiten nicht mehr gebraucht werden und durch all die Jahre der Vernachlässigung vor sich hin rosten. Wir wissen fast nichts über Religion, haben aber ein so starkes Bedürfnis danach, dass viele auf alles aufspringen, was gerade vorbeikommt.

Unsere Kultur ist durch Aberglauben verwildert. Wenn ein Flugzeug abgestürzt ist und dann jemand, der den Abflug verpasst hat, sagt, »offenbar hat Gott noch eine Aufgabe für mich«, möchte ich ihn am liebsten fragen: »Was ist denn mit den Menschen, die sich nicht verspätet haben und nun tot sind? Waren das alles schlechte Menschen? War dieser Tod für sie vorherbestimmt?«

Die Vorstellung, dass Gott ein alter, weisshaariger Gentleman ist, der hinter einem für ihn durchsichtigen Spiegel sitzt und ab und zu einen Mensch, der ihm nicht in den Kram passt, einfach wegzappt, ist ein übler Aberglaube.

Diese Denkweise führt zu Religionskriegen und zum irrigen Glauben, das Gott möglicherweise die Christen lieber hat als die Buddhisten, die Juden lieber als die Moslems, oder die Katholiken lieber als die Protestanten, und sich deshalb in den Kriegen der Menschen auf die eine oder andere Seite schlägt. Diese Denkweise ist die Ursache desJihad, des »heiligen« Krieges.

Im Islam wird oft vom Willen Allahs gesprochen. Ich meine, wir können den Willen Allahs immer erst im Nachhinein wirklich verstehen. Man kann stundenlang einem Prediger zuhören, ohne auch nur einen Hauch von Religion oder Erleuchtung zu spüren. Sie sind, wie es die Wassersucher nennen, »ein trockenes Loch.«

Wenn wir Religion auf rechte Weise leben, müssen wir auch die unglaubliche Hingabe würdigen, mit der die Erleuchtung von Generation zu Gener