: Sandra Sardy
: Traumschiff der Lust - Caprice Erotikserie
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732510276
: Caprice
: 1
: CHF 0.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Kaum hatte sie die große Wohnung betreten, zog er Sophie an sich und küsste sie. Er riss sich das Hemd herunter, zog sich die Hose aus und stand in seiner ganzen Pracht vor ihr. Mit brennenden Augen, die schwarz wie Kirschen waren, sah er sie an. 'Ausziehen.' Seine Stimme hatte auf einmal einen harten, metallischen Klang bekommen. 'Sofort!'

Er ging zu einer kleinen Kommode und nahm rote Seidenbänder heraus, die er ihr sanft um die Hand- und Fußgelenke band. Dann zog er ein weiteres, diesmal weißes Band hervor. Es war aus weichem Leder und Rodrigo schlug damit ein paar Mal sacht auf ihre Schenkel. Sophie wand sich vor Lust, soweit sie in der Lage war, sich zu bewegen. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment zu explodieren, dabei ahnte sie, dass es noch lange nicht vorbei war ...

Maren und Sophie sind beste Freundinnen und Journalistinnen bei Deutschlands größtem Boulevardmagazin BLITZ. Sie berichten von Events überall auf der Welt, die der internationale Adel, die High Society und Prominente aus dem Showgeschäft besuchen.

Für ihre Artikel recherchieren sie knallhart - mit vollem Körpereinsatz. Caprice ist eine Erotikserie, die monatlich in abgeschlossenen Folgen erscheint. In den einzelnen Folgen geht es mal härter und mal sanfter zu. Dafür sorgen die unterschiedlichen Autoren, die für diese Serie schreiben. Da jeder Autor seinen eigenen Stil hat, ist Caprice Folge für Folge ein neues erotisches Leseerlebnis.

»Eine Galerieeröffnung! Ich glaube, ich hör nicht richtig!« Sophie Caprice sah ihre Freundin Maren empört an. Die grünen Augen sprühten Blitze, und das rote Haar, das ihr in weichen Wellen bis fast zur Taille fiel, schien zu lodernden Flammen zu werden. »Walter spinnt wohl! Ein Bericht über eine Vernissage gehört nun wirklich nicht zu unseren Aufgaben.«

»Aber Ellen Hostermann ist krank geworden, also muss jemand heute Abend einspringen. Und ich hab zurzeit nichts Wichtiges vorliegen. Was ist mit dir?« Maren blieb gelassen. In Situationen wie dieser kam ihr die angeborene norddeutsche Gelassenheit zupass.

»Ich? Ich hab was vor! Darauf kannst du Gift nehmen!« Sophie griff nach ihrem Smartphone, das wie immer griffbereit auf dem Schreibtisch lag.

»Such nicht erst nach einem Vorwand, ich übernehme das.« Maren zwinkerte der Freundin zu. »Und ich werde dir haarklein berichten, was dir entgangen ist.«

»Das kann nicht allzu viel sein.« Sophie tippte auf ihr Smartphone. »Ich hab ein Date mit Patrick, das ist höchst vielversprechend.«

»Wer ist Patrick?«

»Ein ganz süßer Sänger. Seit ein paar Wochen tritt er beiKönig der Löwen auf. Gut aussehend, smart und gelenkig.«

»Gelenkig? Was spielt er denn?«

»Keine Ahnung. Bei mir jedenfalls die Erste Geige.« Sophie lachte. »Zumindest heute Abend. Da hat er keinen Auftritt.«

»Typisch!« Maren sah die Freundin kopfschüttelnd an. »Vor zwei Tagen war Victor noch dein Favorit und der Traummann des Jahres.«

»Victor! Hör mir mit dieser Niete auf. Mehr als ’ne schnelle Nummer kriegt der doch nicht auf die Reihe. Einfallslos und uninspiriert. Dazu noch halb impotent.« Sie schüttelte sich, grinste aber dabei. »Den muss man als Irrtum abhaken.«

»Deshalb bist du also so schlecht drauf.« Maren grinste.

»Quatsch.«

»Ach komm, ich kenn dich doch. Wenn dich ein Typ im Bett enttäuscht hat, bist du unausstehlich.«

»Und damit die Laune besser wird, ist heute Patrick dran.« Sophie lachte. »Ich weiß eben, was gut für mich ist,ma chère. Ich brauch meinen Spaß und bin nicht halb so arbeitswütig wie du. Da kommt eben die Französin in mir durch.«

»Gott erhalte dir deine Ausreden.«

»Tut er. Da bin ich sicher.« Sophie stand auf und ging hinüber ins Büro der Chefsekretärin. An diesem sonnigen Frühlingstag trug die rassige Rothaarige ein schmal geschnittenes hellgrünes Leinenkleid. Den spitzen Ausschnitt, der einen großzügigen Blick auf ihre prallen Brüste bot, bedeckte sie im Büro mit einem Seidenschal in gleicher Farbe, nur ein paar Nuancen heller. Die langen Beine, von nudefarbenen Seidenstrümpfen bedeckt, steckten in schwindelerregend hohen Pumps.

»Ich frage mich, wie du es schaffst, damit zu laufen«, bemerkte Lori Schneider und wies auf Sophies High Heels. »Ich würde mir schon nach zehn Schritten die Beine brechen.«

»Mon dieu, Lori, bloß nicht! Wir brauchen dich hier.« Sophie kicherte. »Ohne dich läuft in dem Laden doch gar nichts. Also trag weiter bequeme Schuhe, bitte.«

»Lass deine Ironie, Sophie«, tadelte Steins Sekretärin, doch das Lachen in ihren Augen nahm den Worten die Schärfe. »Sieh zu, dass du verschwindest, ehe der Chef dich hier sieht. Sonst landest du doch noch auf der Vernissage.«

»Nur das nicht!« Sophie warf Lori eine Kusshand zu. »Bis morgen dann!« Und schon war sie an der Tür.

»Hey, deine Tasche!« Maren wies auf den großen Shopper von Mandarina Duck, der farblich exakt zu Sophies Kleid passte. Sophie liebte große Handtaschen, konnte man in ihnen do