: Alexandre Dumas
: Die drei Musketiere Band 2
: Nexx
: 9783958702257
: nexx classics ? WELTLITERATUR NEU INSPIRIERTDie Musketier-Romane
: 1
: CHF 0.90
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: Abenteuer, Spielgeschichten, Unterhaltung
: German
: 412
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Jahr 1625 zieht der junge d'Artagnan nach Paris, um sich der Garde der berühmten Musketiere anzuschließen. Schnell gewinnt er die Freundschaft der drei unzertrennlichen Musketiere Athos, Porthos und Aramis. Getreu ihrem Motto »Einer für alle, alle für einen« verteidigen sie ihre Königin gegen die Intrigen des Kardinals Richelieu. Dumas' historischer Roman verbindet historische Ereignisse mit fiktiven Abenteuern und zählt nach wie vor zu den populärsten und spannendsten der Weltliteratur.

Alexandre Dumas der Ältere (1802-1870) wächst als Sohn eines napoleonischen Generals in der nordfranzösischen Provinz auf. Früh verwaist und arm, begibt er sich als Neunzehnjähriger nach Paris, wo er zum Theater will. Weltbekannt wurde er durch 'Der Graf von Monte Christo' und natürlich 'Die drei Musketiere'.

1. Kapitel


Der ängstlichste von den vier Freunden war offenbar d’Artagnan, obgleich er als Gardist viel leichter auszurüsten war als die Musketiere. Alle Erkundigungen, die er über Madame Bonacieux einzog, blieben erfolglos. Monsieur de Treville hatte mit der Königin gesprochen; die Königin wusste nicht, wo die junge Frau war, und versprach, sie suchen zu lassen. Aber diese Zusage diente d’Artagnan wenig zur Beruhigung.

Athos verließ sein Zimmer nicht, er war entschlossen, keinen Schritt seiner Ausrüstung wegen zu unternehmen.

»Es bleiben uns vierzehn Tage«, sagte er zu seinen Freunden. »Gut, habe ich oder vielmehr hat sich nach deren Verlauf nichts gefunden, so werde ich, da ich ein zu guter Katholik bin, um mir mit einem Pistolenschuss die Hirnschale zu zerschmettern, einen ehrlichen Streit mit vier Leibwachen Seiner Eminenz oder mit acht Engländern suchen und mich schlagen, bis mich einer tötet, was schließlich nicht ausbleiben kann. Man wird dann sagen, ich sei im Dienste des Königs gefallen, und ich werde meinen Dienst getan haben, ohne dass ich mich auszurüsten brauche.«

Porthos ging fortwährend, die Hände auf dem Rücken und den Kopf schüttelnd, auf und ab und sagte: »Ich habe meine Gedanken«, und Aramis sah sorgenvoll und angegriffen aus und sagte gar nichts.

Man sieht, dass die Verzweiflung Oberhand gewann. Die Lakaien teilten die trübe Stimmung ihrer Herren: Mousqueton kaufte Brotvorräte ein, Bazin verließ die Kirche nicht mehr, Planchet beobachtete den Flug der Mücken, und Grimaud, den das allgemeine Unglück nicht dazu bringen konnte, dass er das ihm von seinem Herrn auferlegte Stillschweigen gebrochen hätte, stieß so herzzerreißende Seufzer aus, dass sich die Steine hätten erbarmen mögen.

Die drei Freunde, denn Athos hatte, wie gesagt, geschworen, keinen Schritt für seine Ausrüstung zu tun, gingen im frühen Morgen aus und kehrten sehr spät heim. Sie irrten in den Straßen umher und betrachteten jeden Pflasterstein, um zu sehen, ob nicht etwa ein Vorübergehender seine Börse hätte fallen lassen. Wenn sie sich begegneten, richteten sie verzweiflungsvolle Blicke aufeinander, die zu fragen schienen: Hast du etwas gefunden?

Da jedoch Porthos zuerst einen Gedanken gehabt und diesen sodann mit der größten Beharrlichkeit verfolgt hatte, so war er auch der erste, der ans Werk ging. D’Artagnan sah ihn eines Tages nach der Kirche Saint-Leu pilgern und folgte ihm unwillkürlich. Er trat in den heiligen Ort ein, nachdem er zuvor seinen Schnurrbart in die Höhe gestrichen und den Knebelbart langgezogen hatte, was bei ihm stets einen Eroberungszug andeutete. Er lehnte sich an die eine Seite eines Pfeilers, d’Artagnan, stets unbemerkt, an die andere.

Es wurde gerade eine Predigt gehalten, weshalb die Kirche sehr voll war. Porthos benutzte diesen Umstand, um die Frauen ins Auge zu fassen. Infolge Mousquetons Bemühungen ließ sein Äußeres nicht auf die Trübsal seines Innern schließen.

D’Artagnan bemerkte auf einer Bank, zunächst dem Pfeiler, an