: Daniela Jodorf
: Ishama Göttliche Geliebte
: Kamphausen Media GmbH
: 9783899018523
: 1
: CHF 10.60
:
: Östliche Weisheit
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die deutsche Ärztin Ellen Jansen steckt tief in einer Lebenskrise, als sie die Chance ergreift und nach einem schweren Erdbeben zu einem Hilfseinsatz nach Pakistan reist. Hier, fern von ihrem alten Leben und alten Denkmustern, trifft sie auf Menschen, die sie tief beeindrucken und trotz großer Not Frieden ausstrahlen und und die ihr zeigen, was Heilung wirklich braucht: Liebe und Mitgefühl. Sie begibt sich nicht nur auf die Suche nach ihrem wahren Selbst und ihrer spirituellen Vergangenheit, sondern entdeckt auf ihrer abenteuerlichen und gefährlichen Reise für sich ganz neu die tiefe Bedeutung eines großen Propheten, der im fernen Kaschmir seine Spuren hinterlassen und die Einheit mit dem göttlichen Selbst gepredigt hat: Issa - Jesus Christus. Tiefgründig und aufschlussreich, zeigt das Buch, dass das Glück immer da ist und es nur geöffnet werden muss.

Daniela Jodorf, geb 1969, Jurastudium, Anwältin in einer Kanzlei in Düsseldorf. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit Meditation und Yoga sowie mit tibetischem Buddhismus und Hinduismus. Seit 1998 schreibt sie spirituelle Romane.

Erstes Kapitel


Ich fror. Müde zupfte ich meine provisorischen Handschuhe zurecht: ein Paar alte, durchlöcherte Wollsocken – die einzigen, die ich noch besaß. Alle anderen hatte ich längst verschenkt, fortgegeben an Menschen, die sie nötiger brauchten als ich, weil sie alles verloren hatten. Und doch blieb das schmerzliche Gefühl, nicht genug getan und gegeben zu haben. Eine Müdigkeit hatte von mir Besitz ergriffen, die mich gefühllos und leer machte. Doch schlimmer noch war die Hilflosigkeit, die ich empfand. Seit Wochen war ich die Ereignisse, die mich hierher geführt hatten, jeden Tag aufs Neue im Geiste durchgegangen, hatte sie immer wieder betrachtet wie eine Kette wundersamer innerer Bilder, deren Sinn ich nicht begriff. Was ich auch versuchte, nichts vermochte der Geschichte Bedeutung oder Leben einzuhauchen – mein Leben. Frankfurt war über fünfeinhalbtausend Kilometer entfernt von Pakistan und doch so nah. Längst Vergangenheit, aber in meinen Gedanken noch immer lebendige Gegenwart.

...Nichts hatte an diesem Morgen vor drei Monaten darauf hingedeutet, dass eine Veränderung bevorstand. Der Tag in der Klinik hatte begonnen wie jeder andere zuvor. Erst in dem Moment, als ich die Patientin auf dem Behandlungstisch liegen sah, die nach einem Verkehrsunfall in die Notaufnahme eingeliefert wurde, erlebte ich etwas völlig Ungewöhnliches: intuitives Wissen. Die Patientin würde sterben, das wusste ich plötzlich mit absoluter Sicherheit. Jeder Rettungsversuch wäre nutzlos, ja falsch. Ich durfte nichts tun, damit Frieden den Tod der Frau umgab statt Hektik, Wissen statt Angst, Ruhe statt Panik und Gelassenheit stat