: Ulla Häfelinger, Violetta Schuba
: Koordinationstherapie Propriozeptives Training
: Meyer& Meyer
: 9783840325120
: Wo Sport Spaß macht
: 6
: CHF 12.40
:
: Allgemeines, Lexika, Handbücher, Jahrbücher, Geschichte
: German
: 204
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF
In den letzten Jahren hat sich die Aufmerksamkeit in der Therapie und im sportlichen Bereich auf die Entwicklung der Propriozeption, einen Aspekt der Tiefensensibilität, gerichtet. Ziel und Zweck des propriozeptiven Trainings ist die Verbesserung der Koordination. Man kann die Koordination auch als einen zentralen Faktor der motorischen Leistungsfähigkeit betrachten. Erst ihre Wirkung macht alle anderen motorischen Grundeigenschaften wie Kraft oder Ausdauer nutzbar. Die Propriozeption dient also der Orientierung des Körpers im Raum durch Wahrnehmung über Stellung und Bewegung unserer Gelenke. Dieses Buch soll Trainern, Therapeuten und Übungsleitern helfen, den Körper als sensibles Empfindungsorgan kennen zu lernen und durch die Umsetzung des propriozeptiven Trainings im Unterricht diese Kenntnis zu unterstützen. In dieser Auflage ergänzt wurde die Posturale Propriozeptive Therapie nach Rasev, die eine breite Anwendung sowohl in der neuroorthopädischen Rehabilitation, in der Prävention als auch im Spitzensport findet.

Ulla Häfelinger ist Physiotherapeutin, Sport- und Gymnastiklehrerin und verfügt über langjährige Erfahrung in Rückenschul- und Wirbelsäulengymnastik. Sie hat u.a. Bücher zum Bereich 'Beckenbodengymnastik' veröffentlicht und ist langjährige Referentin und Ausbilderin beim DTB im Gesundheitssport. Violetta Schuba ist diplomierte Sportwissenschaftlerin in den Bereichen Rehabilitation und Prävention. Als Sporttherapeutin ist sie im Bereich der Medizinischen Trainingstherapie tätig. Ihre Spezialgebiete sind Rückenschule, Osteoporose sowie Fitnesssport. Ihre Praxiserfahrung schöpft sie aus ihrer Arbeit als Referentin und Ausbilderin beim DTB und HTV.

KAPITEL 2


Vorwort I& II

 

Einleitung

 

TEIL I – THEORIE

 

1  Koordination

 

2  Propriozeption

 

3  Das Nervensystem – zwischen Körper& Gehirn

 

4  Muskulatur

 

5  Sensomotorisches Training

 

6  Einsatzbereiche des propriozeptiven Trainings

 

Kapitel 2


PROPRIOZEPTION


2.1 Rezeptoren des menschlichen Körpers


Die Vielzahl der Umwelteinflüsse, die unseren Organismus treffen, beeinflusst unsere Sinnesorgane. Sie werden alsSinnesreize bezeichnet.

Wie funktioniert die Informationsübertragung in unserem Körper? Die Informationsquelle besteht aus den Umweltreizen, z. B. Sonnenlicht. Sender sind die Rezeptoren (Sensoren) eines Sinnesorgans, Übertragungskanal sind die Nervenfasern, Empfänger die zentralnervösen Neurone, der Verbraucher ist das Zentralnervensystem (ZNS). Die messbaren Parameter von Reizen (z. B. die Wellenlänge von Lichtreizen) sind Nachrichten.

Die Reizstärke wird codiert, sinnvoll und eindeutig ausgewertet, z. B. Temperaturrezeptoren geben ihre Meldung zum Temperaturregler im Hypothalamus. Ist die Reizübertragung schwach, antwortet der Rezeptor mit keinem oder einem Impuls. Ist die Reizintensität größer, kann es zum Dauerreiz kommen (z. B. lang anhaltender Schmerz).

Sinneseindrücke sind die Elemente der Empfindung. Wir ordnen sie in Erfahrenes und Erlerntes, aus der Empfindung wird eine Wahrnehmung. Die Wahrnehmungen sind erfahrungsgeprägt. Zum Beispiel den Satz: „Am Himmel stehen Wolken“, interpretiert ein Kinderbuchillustrator als Schäfchenwolken, ein Meteorologe dagegen sieht Stratokumuliwolken. Wahrnehmungen werden auch von psychischen Faktoren beeinflusst und erscheinen uns als etwas völlig anderes als die Rezeptorpotenzial