: Petra Beck, Silvia Maiberger
: Gymnastik Basics Technik - Training - Methodik
: Meyer& Meyer
: 9783840330759
: 4
: CHF 16.00
:
: Leichtathletik, Turnen
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF
Das Buch bietet jedem Sportlehrer, Studenten, Übungsleiter, Trainer oder Gymnastiklehrer ein breites Angebot an gymnastischen Elementen. Von zahlreichen Abbildungen unterstützt, werden dem Pädagogen einfache und komplexe Übungsverbindungen aus der Gymnastik mit Seil, Ball, Reifen und Band - inklusive genauer Hinweise zur Ausführung, Methodik, Unterrichts-organisation und Musikauswahl - angeboten. Auch die Zusammenführung der Fachgebiete Rhythmische Sportgymnastik und Gymnastik& Tanz aus dem Jahr 2003 wird dabei berücksichtigt. Das Buch enthält wertvolle methodische Hinweise für die Arbeit sowohl in der Schule und in der Universität als auch im Verein oder im Gymnastikstudio. Es ist das Produkt jahrelanger Unterrichtspraxis, Wettkampferfahrung und Lehrtätigkeit und wird gerade den Unerfahrenen hilfreich zur Seite stehen und Zeit sparen.

Petra Beck ist Dozentin am Sportzentrum der Universität Würzburg, Gymnasiallehrerin für Sport und Deutsch, Rückenschulleiterin und in vielfältigen freiberuflichen Tätigkeiten engagiert. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Gymnastik mit und ohne Handgeräte, Choreografie, Rhythmusschulung (Stomp) und Musical- und Show-Dance. Weitere Spezialgebiete sind Tänzerische Früherziehung und Freier Tanz mit Kindern, Koordination, Rückenschule, Wirbelsäulengymnas-tik und Sport mit Übergewichtigen. Silvia Maiberger ist Lehrerin für Sport und Mathematik am Gymnasium Stein, Seminarlehrerin für Sport, langjährige erfolgreiche Trainerin von Jugendmannschaften in Gymnastik und Tanz in Schule und Verein und seit 2007 Leiterin der Tanztheatergruppe Stone Company. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind themengebundene Tanz- und Gymnastik-Choreografien (auch mit alternativen Handgeräten, wie z. B. Canga-Dance), Show-Auftritte u. a. beim Bayerischen Sportaculum und bei der DTB-Gala sowie propriozeptives Koordinations-Training (Slingtraining). Die Autorinnen sind aktive Referentinnen beim DSLV, DTB, BLSV, BTV und in der Bayerischen Lehrerfortbildung. Sie organisieren seit 2000 in eigener Verantwortung überregionale Fortbildungen, siehe steinerworkshop.de.

3Das Handgerät Seil


3.1Handhabung und Gerätebeschaffenheit


Material:Das Seil kann aus Hanf oder synthetischem Material sein.
Form:Es empfiehlt sich, Seile zu verwenden, die über die gesamte Länge den gleichen Querschnitt haben.
Enden:An jedem Ende sind bis zu zwei Knoten (keine Griffe) erlaubt, besser ist ein Knoten. Sie dürfen bis zu 10 cm mit nicht rutschendem Material umwickelt sein.
Länge:Die Länge soll der Körpergröße der Schüler angepasst sein, d. h., wenn man mit beiden Füßen auf der Seilmitte steht, sollen die Enden bis zur Armachsel reichen.
Handhabung:Die Seilknoten werden immer leicht mit einer oder beiden Händen gehalten (nicht verkrampft!). Das Seil sollte niemals mit den Enden um die Hände gewickelt werden. Man unterscheidet verschiedene Fassungen:
  • Beidhändig mit offener Seilschlinge (in jeder Hand ein Seilende).
  • Beidhändig mit geschlossener Seilschlinge (beide Hände eng aneinander).
  • Einhändig (beide Seilenden in einer Hand).
  • Zweifach gefasstes Seil (beide Knoten in einer Hand, die Seilmitte in der anderen Hand).
  • Dreifach gefasstes Seil (sieheAbb. 58a,hier).
  • Vierfach gefasstes Seil.
  • Weitere Variationen ergeben sich durch beliebige Fassungen (das Seil kann sowohl mit einer als auch mit beiden Händen an jeder beliebigen Stelle gefasst werden, z. B. Kreisen mit verkürzter Seilschlinge = beide Knoten in einer Hand, die andere Hand greift das doppelt liegende Seil in der Mitte).
Das Seil ist ein labiles Gerät, das leicht „schlingert“. Eine technisch saubere Seilführung kann bei allen Schwung-, Kreis- und Wurfbewegungen und bei den Seildurchschlägen durch eine gut dosierte Übertragung der Körperbewegung auf das Seil erreicht werden.
Die Bewegungsebenen müssen eingehalten werden.
Boden- und Körperberührungen müssen vermieden werden, außer, sie sind ausdrücklich gewollt (z. B. beim Umkreisen von Körperteilen oder bei Seilstopps).
Der Impuls für schnelle Seilbewegungen (z. B. schnelle Seilkreise oder Durchschläge) kommt nur aus dem Handgelenk; je langsamer die Seilbewegung, umso mehr ist der ganze Arm bis hin zu einer Ganzkörperbewegung beteiligt.
Bei allen Übungen mit Seildurchschlägen ist eine gute Fuß- und Beinarbeit besonders wichtig. Außerdem ist das Springen und Laufen mit Durchschlägen sehr anstrengend, sodass immer auf eine ökonomische Körper- und Seilarbeit zu achten ist (z. B. nicht zu großer Armeinsatz). Auf ausreichende Erholungspausen muss unbedingt geachtet werden.

3.2Methodisches Erarbeiten der Seiltechnikenin der vertikalen Ebene


3.2.1 Schwingen und Kreisen in der vertikalen Ebene


Für das vertikale Schwingen und Kreisen gilt:

Grundsätzlich wird die Richtungsbezeichnung aus der Hochhalte vorgenommen,ganz egal, wo der Kreis angesetzt wird:

Bei einhändiger oder beidhändiger Fassung in der Sagittalebene:

Kreisbewegung nach vorne = Vorwärtskreisen.

Kreisbewegung nach hinten = Rückwärtskreisen.

Bei einhändiger Fassung in der Frontalebene:

Kreisbewegung von oben nach außen = Auswärtskreisen.

Kreisbewegung von oben nach innen = Einwärtskreisen.

Bei beidhändiger Fassung in der Frontalebene:

Kreisen nach rechts oder nach links.

Um eine Bodenberührung des Seils zu vermeiden, müssen die Arme gebeugt werden, wenn das Seil seinen tiefsten Punkt durchläuft. Bei langsamem Kreisen erfolgt die Seilbewegung primär aus dem Schultergelenk, d. h., die Arme begleiten die Seilbewegung durch A