: Klabund, Alfred Henschke
: Pjotr - Geschichte eines Zaren (Historischer Roman) Peter der Große - Der Man und der Herrscher
: e-artnow
: 9788026826347
: 1
: CHF 1.80
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 87
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses eBook: 'Pjotr - Geschichte eines Zaren (Historischer Roman)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Pjotr - Geschichte eines Zaren ist eine romanhafte Biografie über Peter der Große. Peter I. war von 1682 bis 1721 Zar und Großfürst von Russland und von 1721 bis 1725 der erste Kaiser[1] des Russischen Reichs. Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher Russlands. Der Beiname Der Große bezieht sich dabei auf seine Leistungen, allerdings war auch seine Körpergröße entsprechend: Nach zeitgenössischen Angaben war Zar Peter tatsächlich ein Riese an Gestalt. Peter der Große leitete zahlreiche Reformen in Russland ein, die zum Ziel hatten, Russland in einen modernen Staat zu verwandeln. Damit verbunden war die Gründung und Förderung der neuen Hauptstadt Sankt Petersburg. Klabund oder Alfred Henschke (1890-1928) war ein deutscher Schriftsteller. Klabund verfasste 25 Dramen und 14 Romane, die zum Teil erst postum veröffentlicht wurden, viele Erzählungen, zahlreiche Nachdichtungen und auch literaturgeschichtliche Werke. Aus dem Buch: 'Pjotr drückte sein breites, rotes Gesicht glatt an die Scheiben: 'Dieser Baum wäre so übel nicht für Galizyn - und jener für Sofija. Wenn ich sie nicht hänge, hängen sie mich. Das ist der Lauf der Welt. Hat sich Alexander besonnen, als er siebentausend Feinden eigenhändig den Kopf abschlug ?' Pjotr hob den rechten Arm wie ein Schwert, da steckte Timmermann den Kopf zur Tür herein. 'Treten Sie nur näher, Timmermann, Ihnen will ich den Kopf nicht abschlagen. Was wünschen Sie?' Timmermann hatte zwei Säbel unter dem Arm. 'Kommen Sie, Prinz. Wir wollen heute mit dem Säbelfechten beginnen. Gehen wir in den oberen Saal.'


Pjotr ist geboren.

Don, Dnjepr, Wolga, Oka treten über ihre Ufer.

Schlamm wälzt sich über die Weizenfelder, und viele Menschen ertrinken.

Winterblumen neigen gebrochen ihre Häupter.

Die Haselmäuse pfeifen vor Angst. Der Wind nimmt ihre Pfiffe und bläst sie mit dicken Backen zu Posaunentönen auf, bis sie kreischend zerplatzen.

Die Bäume weinen Harz.

Auf tanzenden Eisschollen segeln erfrorene Schwäne. Ihre grünen Augen glänzen wie Smaragde.

Frösche treiben, die bläulichen Bäuche nach oben. Ihre Leiber sind durchbohrt von Wasserkäfern, die vollgefressen tot in den Löchern nisten: die braunen Rückenschalen weiß glasiert.

Es hat roten Schnee geschneit.

Auf der Waldai blüht mitten im Winter der Fingerhut.

Feuer fiel vom Himmel aus den Händen Gottes. Tausend Dörfer flammten. Die jungen Störche auf den Strohdächern wurden in ihren Nestern lebendig geröstet. In den Rauch-und Rußwolken strichen die alten Störche und klapperten grell und verzweifelt mit ihren langen Schnäbeln, als klirrten Schwerter aneinander.

Sie suchten ihren Feind und fanden ihn nicht.

Im Himmel saß der und schlief auf seinem Thron aus Lapislazuli. Er selber war anzusehen wie ein Diamant: klar und durchsichtig glänzend. Seine Augen helle Saphire, sein Herz ein dunkelroter Rubin. Um seine fröstelnde Schulter lag wie ein seidener Schal ein Regenbogen.

Sieben Fackeln brannten um seinen Thron.

Im Schlaf hatte er mit steinernem Arm eine Fackel, einen Stern vom siebenarmigen goldenen Leuchter herabgefegt. Prasselnd und funkenstiebend sauste der Meteor durch den ewigen Raum und schlug mit seiner roten blinden Stirn donnernd im Erdboden ein, eine ganze Landschaft entzündend und verwüstend.

Die Popen predigten:

»Wehe denen, die auf Erden wohnen! Die Sonne ist schwanger geworden und hat ein goldenes Kind geboren! Das wird uns peitschen mit feuriger Knute!«

Ein Rudel Wölfe heult nachts vor den Fenstern des Palastes Preobraschensk. Die Diener bekreuzen sich.

Sie wispern:

»Ein Wolfskind ist geboren, ein Wolfssohn. Die Brüder eilen, ihn zu begrüßen.«

Eine alte Wölfin gelangt bis in den Hof und jault hungrig n