Verhalten ändern durch Neurolinguistisches Programmieren: Von der Theorie zur Praxis
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Markus Bilgram
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Verhalten ändern durch Neurolinguistisches Programmieren: Von der Theorie zur Praxis
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Diplomica Verlag GmbH
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9783842830493
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1
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CHF 31.20
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Angewandte Psychologie
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German
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106
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kein Kopierschutz
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
Seit der Entstehung des NLP in den siebziger Jahren wurde versäumt, ein fundiertes wissenschaftliches Theoriegebilde zu erstellen. Der größte Teil der Literatur beschäftigt sich ausschließlich mit der Beschreibung der verschiedenen NLP-Techniken. Überspitzt gesagt können die vielen NLP-Bücher mit einem 'Kochbuch für Veränderungen' verglichen werden. Doch, um im Bild zu bleiben, es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Kochen und Veränderungsarbeit: Bereitet man ein Mahl zu, dann ist das Wissen um die chemischen Reaktionen während des Prozesses von geringer Bedeutung. Das Entscheidende ist hierbei das Endprodukt. Ist es gelungen, dann kann man sich an ihm erfreuen. Sollte es nicht gelungen sein, dann kann man das Produkt entsorgen. Geht es um Veränderungsarbeit, dann sollte man nicht nur wissen, wie es geht, sondern insbesondere auch, warum es geht. Letztlich stellt ein Veränderungsmodell ohne ein theoretisches Fundament eine leere Hülle dar. Kernstücke dieser Untersuchung werden das Wahrnehmungsmodell und das Reizverarbeitungsmodell des NLP sein. Auf dieser Grundlage und unter Zuhilfenahme des von Robert Dilts (1993) erarbeiteten Konzeptes der 'Logischen Ebenen' sowie des 'Time- Line'-Konzeptes von James und Woodsmall (1991) soll ein Persönlichkeitsmodell abgeleitet werden. Für die Hintergründe eines Modells der Verhaltensmodifikation ist die Betrachtung eines Entwicklungsmodells unerlässlich. Es soll aufgezeigt werden, dass das kognitive Entwicklungsmodell von Jean Piaget als Grundlage für das NLP dienen kann. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit soll das NLP bezüglich einer Störungstheorie betrachtet werden. Nachdem die ätiologischen Vorstellungen des NLPs betrachtet wurden, wendet sich die Arbeit der Praxeologie zu.
Markus Bilgram wurde 1976 in Hanau geboren. Sein Studium des Sozialwesens an der Fachhochschule Fulda schloss der Autor im Jahre 2002 mit dem akademischen Grad Diplom Sozialpädagoge FH erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor erste Erfahrungen mit dem Thema der Veränderungsarbeit und des Coachings, welche er zunächst als Fallmanager für Arbeitsuchende beruflich nutzen konnte. Ab 2006 unterstützte der Autor als Trainer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer kommunalen Arbeitsvermittlung. Nach seinem berufsbegleitenden Studium Master of Public Management erschloss sich der Autor das Berufsfeld der Organisationsentwicklung, in welchem er bis heute tätig ist.
Textprobe: Kapitel II. B, Rahmenbedingungen der NLP-Veränderungsarbeit: In den vorangegangenen Kapiteln wurde ein theoretisches Grundverständnis des NLPs evoziert und es wurde eine Vielzahl von möglichen Ursachen für problematisches Verhalten aufgezeigt. In diesem Kapitel rückt nun die Veränderungsarbeit ins Zentrum der Betrachtung. Um eine Vorstellung über das Modell der Verhaltensmodifikation des NLPs zu vermitteln, soll an dieser Stelle skizziert werden, über welche Fähigkeiten ein NLP-Praktiker verfügen muss bzw. welche Fähigkeiten ihm bei der Veränderungsarbeit hilfreich sind. Anschließend wird dann ein für das NLP typisches Verlaufsmodell der Veränderungsarbeit vorgestellt. 1, Idealtypische Beschreibung des NLP-Praktikers: Dem NLP-Praktiker ist bewusst, dass die Grundlage für eine erfolgreiche Veränderungsarbeit im Aufbau einer erwünschten NLP-Praktiker-Klienten-Beziehung verankert ist. Dabei ist die im NLP postulierte 'erwünschte' Beziehung gegeben, wenn 1. der NLP-Praktiker intrapersonale Kongruenz aufweist, d. h. wenn sämtliche Persönlichkeitsanteile sowie verbale und nonverbale Ausdrucksmittel ein harmonisches Ganzes ergeben, und wenn 2. die Beziehung durch Wertschätzung, Respekt, Vertrauen, Empathie und partnerschaftliche Zusammenarbeit gekennzeichnet ist (vgl. Schütz u. a. 2001, S. 128). Die hier beschriebene 'ideale' Beratungsbeziehung weist unzweifelhaft eine nahe Verwandtschaft zu den in der Humanistischen Psychologie postulierten Grundsätzen für Veränderungsarbeit auf. So lassen sich die von Rogers geprägten drei grundlegenden Merkmale des Therapeuten (positive Wertschätzung, Echtheit und emphatisches Verstehen) in der obigen Beschreibung wiederfinden. Die Forderung nach einer partnerschaftlichen Beziehung zeigt an, dass der Klient im Rahmen der NLP-Veränderungsarbeit als aktives und mündiges Individuum angesehen wird. Der NLP-Praktiker wird den Klienten, so weit dies möglich ist, über jeden seiner Schritte informieren und insbesondere die Funktionsweise der anzuwendenden Interventionen erklären. Erst wenn sich der Klient mit der Durchführung einverstanden erklärt, kann die Intervention in die Praxis umgesetzt werden (vgl. Weerth 1994, S. 126). Um die beschriebene Beziehung herzustellen und aufrechtzuerhalten, stehen dem NLP-Praktiker zahlreiche Techniken zur Verfügung. Dabei wird er sich dieser bewusst sein und sie im angemessenen Rahmen verwenden. Dadurch, dass der NLP-Praktiker alle drei Wahrnehmungspositionen beherrscht, ist es ihm möglich, den Veränderungsprozess permanent aus verschiedenen Perspektiven zu kontrollieren bzw. zu überwachen. Aus der ersten
Inhaltsverzeichnis
3
Vorwort
5
I. Basismodelle des NLP
8
A. Von der Wahrnehmung zum Verhalten und Erleben
8
B. Die Grundstruktur der Persönlichkeit
27
C. Entwicklungsmodell des NLP
48
II. Von den Ursachen problematischen Verhaltens zur Praxeologie des NLPs
58
A. Determinanten problematischen Verhaltens
58
B. Rahmenbedingungen der NLP-Veränderungsarbeit
68
C. Spezifische Techniken der NLP-Verhaltensmodifikation
79
Abschließende Diskussion
100
Literaturverzeichnis
104