Völlig ausgelaugt trafen Faolan und Edme am Vulkankreis ein. Sie gingen schnurstracks zu dem Bau, den sie miteinander teilten und der in der Nähe des Vulkans Sturmwind lag.
„Schau mal, wer da kommt“, seufzte Edme.
Faolan musste nicht hinsehen, um zu wissen, von wem die Rede war. Das konnte nur Banja sein, die rote Wölfin, die ständig auf Edme herumhackte. Banja war einäugig, so wie Edme, was sie aber kein bisschen milder stimmte. Faolan kochte manchmal vor Wut auf die gehässige Wölfin, sodass er sie am liebsten verprügelt hätte.
„Ihr kommt zu spät zu eurer Schicht, ihr beiden“, knurrte Banja. „Wir brauchen hier jeden Wolf, den wir kriegen können. Zu vieleCairns sind nicht besetzt.“
Cairns wurden die Knochenhügel genannt, die als Aussichtstürme um die fünf Vulkankegel aufgeschichtet waren. In der alten Wolfssprache hießen sie auchDrumlyns. Auf jedemCairn hockte ein Wolf, um die magische Glut von Hoole zu bewachen und die räuberischen Grimalkin-Eulen zu vertreiben. Es war eine heilige Aufgabe, die den Wölfen vor über tausend Jahren von den Eulen des Großen Ga’Hoole-Baums anvertraut worden war. Die Zukunft der Hinterlande und des gesamten Hoole-Reichs hing davon ab. Die Glut durfte niemals in die Krallen einer Verräterin fallen. Doch je mehr die Hungermonde sich in den Sommer ausdehnten, desto häufiger wurden Gardewölfe abberufen, um auf die Jagd zu gehen. Und wenn die Wachmannschaften schrumpften, blieben dieCairns unbesetzt.
Collien, eine ohrlose silberne Wölfin, kam vorbei und hörte Banjas bissigen Kommentar.
„Was redest du da für dummes Zeug, Banja? Faolan und Edme waren vier Tage lang auf Erkundungsgang und müssen sich erst einmal ausruhen, um Lupus’ willen. Aber vorher will der Fengo sie noch sehen. In der Streunerburg.“
„Was? Sie werden in die Streunerburg gerufen?“, stieß Banja entrüstet hervor. „Aber der Oberste Gerichtshof tritt gleich zusammen. Ich bin gerade auf dem Weg dorthin.“
„Genau wi