: Nalini Singh
: Scherben der Hoffnung
: Lyx
: 9783802598272
: Psy Changeling
: 1
: CHF 8.80
:
: Fantasy
: German
: 672
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Mit pochendem Schädel und seiner mentalen Kräfte beraubt, erwacht der Pfeilgardist Aden in einer finsteren Zelle. Allein der Versuch, mit dem Medialnet Kontakt aufzunehmen, verursacht unerträgliche Schmerzen. Seine Entführer haben auch Zaira in ihre Gewalt gebracht, eine seiner erfahrensten Kommandantinnen und die Frau, der sich Aden seit seiner Kindheit am meisten verbunden fühlt. Gemeinsam gelingt den beiden die Flucht, doch sie finden sich verletzt und orientierungslos in einer unwirtlichen Landschaft fernab der Zivilisation wieder. Auch wenn Zairas Kräfte schwinden, kommt Aufgeben für Aden nicht in Frage. Denn seine Feinde haben es nicht nur auf ihn, sondern auf die Vernichtung der gesamten Pfeilgarde abgesehen, und als deren Anführer ist er fest entschlossen, diejenigen zu retten, die unter seinem Schutz stehen ...



<p>Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen.</p>

1


Aden erwachte auf einem kalten, harten Fußboden. Sein Schädel pochte. Ein anderer Mann hätte vermutlich geächzt oder gestöhnt, doch sein Training war ihm so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass seine einzige Reaktion darin bestand, die Lider einen winzigen Spaltbreit zu heben und die Augen erst ganz zu öffnen, als ihm klar wurde, dass er von Dunkelheit umgeben war. Doch er war nicht allein. Er vernahm leise, unregelmäßige Atemzüge. Als versuchte jemand, sich ganz still zu verhalten, und schaffte es nicht ganz, aus Gründen, die er nicht kannte.

Ohne sich vom Fleck zu rühren, scannte er seine Umgebung telepathisch, dann unterdrückte er einen Aufschrei, bevor dieser seine Stimmbänder erreichte. Der Schmerz war derart brutal, dass ihm alles vor den Augen verschwamm. Mit geballten Fäusten und zusammengebissenen Zähnen konzentrierte er seine ganze Willenskraft darauf, seine Atmung und seinen Körper unter Kontrolle zu halten, bevor er einen zweiten Versuch unternahm, Kontakt zum Medialnet herzustellen, jenem weitverzweigten Netzwerk, das sämtliche Medialen weltweit, mit Ausnahme der Abtrünnigen, miteinander verband. Wenn es ihm gelang, darauf zuzugreifen, konnte er die Pfeilgarde von seiner Gefangennahme unterrichten.

Die Pein war unerträglich, er hätte fast das Bewusstsein verloren.

Sobald er sich wieder gefangen hatte und nur noch weiße Flecken vor seinen Augen tanzten, fasste er sich an den Hinterkopf, wo der Schmerz zu entspringen schien. Er erwartete, blutig verkrustetes Haar zu ertasten, das auf einen Schädelbruch hinwies. Stattdessen entdeckte er über der Stelle, wo sich das Kleinhirn und der darunterliegende Hirnstamm befanden, eine Beule. Nein, keine Beule, sondern eine Narbe, die er zuvor nicht gehabt hatte. Sie war sehr berührungsempfindlich.

Doch das war nicht die einzige Auffälligkeit. Seine trockene Kehle und die steifen Gliedmaßen verrieten ihm, dass er stundenlang ohne Besinnung gewesen sein musste. Zeit genug für die Pfeilgarde, sein Fehlen zu bemerken und ihn zu lokalisieren. Vasic hätte dazu imstande sein müssen. Offenbar war es nicht einmal dem besten Teleporter im Medialnet gelungen, sein Gesicht als Portschlüssel zu benutzen, um ihn aufzuspüren.

Sonst bereitete es Vasic nur dann Probleme zu jemandem zu teleportieren, wenn derjenige komplexe Schilde errichtet hatte, die speziell dazu entworfen waren, Teleporter mit der Fähigkeit, nicht nur an Orte, sondern auch zu Personen zu gelangen, abzuwehren, oder wenn das betreffende Individuum seine eigene Identität nicht kannte – wie zum Beispiel ein Medialer, dessen Verstand gebrochen war.

Adens Verstand war unversehrt, aber was immer man mittels der kaum verheilten Inzision mit seinem Hirn angestellt hatte, es war ein massiver Eingriff in seine geistige Struktur gewesen, anders konnte er sich Vasics Abwesenheit nicht erklären. Er kannte keine chirurgische Technik – oder Technologie –, die das ohne eine vollständige Gehirnwäsche bewirken konnte, andererseits