: Karen Kingsbury, Gary Smalley
: ... denn er weiß nicht, was er tut
: Francke-Buch
: 9783868278859
: 1
: CHF 11.50
:
: Spannung
: German
: 416
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein anonymer Anruf genügt und Kari Baxter weiß von der Affäre ihres Mannes. Allerdings reagiert keiner der beiden so, wie man es von ihm erwartet hätte: Tim geht aufs Ganze und treibt die Scheidung voran. Kari jedoch will sich an den Ehebund halten, den sie vor Gott und der Gemeinde geschlossen hat. Wie aber soll sie es einordnen, dass mitten in ihren Kämpfen ausgerechnet der Mann auftaucht, mit dem sie einmal so viel verband - Ryan? Plötzlich gerät alles ins Rollen.

Karen Kingsbury war Reporterin bei der Los Angeles Times. Seit einiger Zeit widmet sie sich ganz dem Schreiben christlicher Romane. Sie lebt mit ihrem Mann, 3 eigenen und 3 adoptierten Kindern in Washington. Gary Smalley ist seit 35 Jahren Seelsorger, Berater, Redner& Buchautor in Sachen Beziehungspflege. Er leitet das Smalley Relationship Center, ist verheiratet, hat 3 Kinder und 7 Enkel und lebt in Missouri.

Kapitel 1

Vom Fahrersitz seines alten Chevy-Lieferwagens aus starrte Dirk Bennett zur Wohnung seiner Freundin im dritten Stock hinauf. Er beobachtete, wie die schattenhaften Umrisse zweier Menschen zusammenkamen und sich nicht mehr voneinander trennten.

Eine Minute verging, zwei Minuten. Dann erlosch das Licht in der Wohnung.

Dirks Finger zitterten, sein Herz hämmerte so heftig in seiner Brust, dass es wehtat. Er warf einen Blick auf den Revolver, der auf dem Sitz neben ihm lag, und erschauderte. Was war nur mit ihm los? Er war ein Junge aus einer netten Familie. Leute wie er liefen nicht mit Waffen herum und lagen nicht nächtelang, getrieben vom Hass auf einen anderen Mann, schlaflos wach.

Vielleicht werde ich verrückt.

Oder es lag an den Tabletten. Konnten sie so etwas bei einem Menschen auslösen? Konnten sie einen verrückt im Kopf machen? Nein, das war paranoid. Dirk beruhigte sich wieder. Die Tabletten hatten nichts mit seinen Gefühlen zu tun. Es waren nicht einmal Steroide, nicht direkt. Aber sie wirkten tatsächlich. Er hatte in den letzten sechs Wochen, seit er seine normale Dosis verdoppelt hatte, fünf Kilo zugenommen. Fünf Kilo Muskeln.

Dirk fasste sich an die Stirn und versuchte, sich zu erinnern, was sein Trainer ihm gesagt hatte, als er ihm die Flasche verkauft hatte.Es kommt auf die richtige Dosierung an. Zu wenig, dann ist es nutzlos. Zu viel, dann können gefährliche Nebenwirkungen auftreten ... Zorn, Depressionen, irrationales Verhalten.

War es das? Dieses ständige Pochen in seinem Kopf? Zu viele Tabletten? Dirk klopfte sich mit der Faust leicht an die Stirn. Das war unmöglich. Die Tabletten waren völlig normal; das sagte jeder. Die Hälfte der Jungen an der Uni nahm sie, und von den anderen zeigte keiner irgendwelche negativen Reaktionen.

Sein Blick wanderte wieder zu der Waffe.

Jeder andere würde das Gleiche tun. Er wollte Professor Jacobs ja nicht verletzen. Er wollte ihm nur ein wenig Angst einjagen. Dann könnten Dirk Bennett und Angela Manning endlich so zusammen sein, wie sie es die ganze Zeit schon sein sollten.

Er hatte von Anfang an gewusst, dass Angela die Frau seines Lebens war. Die einzige Frau, die er je lieben könnte. Sie hatte das auch gespürt. Damals, bevor sie den Professor kennenlernte. Dirks Blick wanderte weiter zu Angelas Wohnung. Was konnte sie an diesem Kerl nur finden