$$ Kapitel 2 $$
Jeder Mensch ist eine Insel, die sich nach Vereinigung mit dem Festland sehnt.
(Arthur Koestler)
Der Flug war anstrengend. Sie waren um sechs Uhr abends in Philly gestartet und mit Zwischenstopps in Los Angeles und Papeete am nächsten Tag um drei Uhr nachmittags in Raiatea gelandet. Von dort aus ging es mit einer kleinen Maschine der Chatams Pacific zum Lifuka Island Airport weiter. Der Flughafen dort war winzig, das Gebäude hatte eine Glasfront und Palmen lugten über das Dach hinweg. Als sie in die beiden wartenden schneeweißen Limousinen umstiegen, schlug ihnen warme, schwüle Luft entgegen. Prompt jammerte Tante Hailey, dass ihre Lockenpracht in der Luftfeuchtigkeit Schaden nahm. Es roch nach Meersalz und exotischen Pflanzen. Lyle schaute sich mit großen Augen neugierig um. Er hatte im Flieger geschlafen, obwohl er anfangs vor Aufregung nicht hatte einschlummern können. Doch nun schien er nichts von seiner Umgebung oder den dunkelhäutigen Menschen mit den rundlichen, fröhlichen Gesichtern verpassen zu wollen. Tante Hailey fuhr mit Aidan und Mason in der ersten Limousine voran, Deacon folgte ihr mit Lyle in der zweiten. Sein Assistent klebte förmlich an der Scheibe des Seitenfensters und Deacon musterte ebenfalls interessiert die Umgebung. Windschiefe Strommasten säumten die staubige Straße, die an kleinen Holzhäusern entlangführte. Sie entdeckten eine Kopra-Plantage, mussten kurz anhalten, weil kleine schwarze und braune Mini-Schweine über die Straße liefen, und winkten einigen barfüßigen Kindern zu, die vor einer Hütte mit einem Wurf Welpen spielten. Ein paar Hä