1 Welche Betreuung darf’s denn sein?
Ein schönes Außengelände, helle Räume, kleine Gruppen und vor allem: gut ausgebildete, liebevolle Erzieher mit Spaß an der Arbeit und davon drei pro Gruppe.
Ist diese Kita dann auch noch um die Ecke, so sind sich bestimmt 99 % der Eltern, die ihr Kind in einer Kita unterbringen möchten, einig, dass sich das ziemlich ideal anhört. Doch wie das immer so ist mit den idealen Dingen (Wohnungen, Jobs, Partner etc.) – wenn sie denn überhaupt real existieren, dann sind sie in der Regel gerade nicht zu haben. Oder sie sind gar nicht so ideal, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Ich denke da an die erste Kita, die ich mir damals angeschaut hatte, als wir auf der Suche nach einer Betreuung für unsere erste Tochter waren. Sie schien perfekt zu sein. Ich lief immer wieder an der Kita mit dem wunderschönen Garten vorbei und schaute den Kindern beim Spielen zu. Auch die Darstellung im Internet war 1a. Als ich dann ein Gespräch mit der Kita-Leiterin und einer Erzieherin hatte und ich im Anschluss einen Blick auf das Kita-Treiben werfen konnte und die Atmosphäre zu spüren bekam, trat die Ernüchterung schnell ein. In Punkto »liebevolle Erzieher mit Spaß an der Arbeit« stimmte die Kita mit dem Idealbild dann doch kaum überein. Natürlich wollen wir unserem Kind wenn schon nicht die ideale, dann zumindest die bestmögliche Betreuung zukommen lassen. Ist sowieso schon schwer genug, sein Kleines in fremde Hände zu geben.
1.1 Die Suche geht los
Kitas unterscheiden sich voneinander – und zwar nicht unerheblich. Es gibt gute und schlechte, aber auch unter den guten gibt es solche, die ihren persönlichen Anforderungen besser oder weniger gerecht werden. Die Philosophien (auch pädagogische Konzepte genannt) der Einrichtungen unterscheiden sich, das erwartete Engagement der Eltern, die Größe und Ausstattung der Räumlichkeiten, organisatorische Abläufe und Gegebenheiten (z. B. Betreuungszeiten und der Betreuungsschlüssel), das Essen, die Entfernung zum Wohnort, der Preis … Und nicht zu vergessen, das Kriterium mit dem wahrscheinlich höchsten Einfluss auf Ihre Kita-Zufriedenheit: die Persönlichkeiten, die in der Kita arbeiten – allen voran die Erzieher, die Menschen, die Ihr Kind unter der Woche oft mehr zu Gesicht bekommen als Sie selbst. Trotzdem unterschreiben viele Eltern den Vertrag mit der Kita, ohne dass sie die zukünftigen Erzieher ihres Kindes persönlich kennengelernt haben.
1.1.1 Genau hinsehen und bewusst entscheiden
Vielleicht denken Sie jetzt, dass Sie schon froh wären, wenn Sie überhaupt eine Betreuung für Ihr Kind bekommen würden. Auch den Eltern von Lotta, Katrin und Christian, geht es gerade ähnlich, wie Sie gleich lesen werden. In einigen Regionen Deutschlands können sich Eltern glücklich schätzen, wenn ihr Kind überhaupt einen Kita-Platz ergattert. Da kann man sich nicht groß erlauben, wählerisch zu sein. Doch wenn Sie eine Wahl haben (und meistens haben sie zumindest eine kleine), dann nehmen Sie nicht die nächstbeste Kita aus Angst, dass Sie nichts anderes bekommen, und treffen Sie Ihre Entscheidung bewusst! Es lohnt sich!
Katrin plant Lottas Betreuung
Katrin denkt immer häufiger daran, dass sie sich jetzt unbedingt um eine Betreuung für Lotta kümmern muss. Schließlich will sie in einem knappen Jahr wieder in ihren Job zurückkehren …
Katrin hat sich sogar schon während der Schwangerschaft bei den Kitas im Umkreis umgehört. Entweder wurde ihr gesagt, dass sie wiederkommen soll, wenn das Kind da ist, oder die Plätze seien für die nächsten zwei Jahre wegen der Geschwisterkinder oder langer Wartelisten eh schon belegt.
Und dann ist da noch ein ganz anderes Problem, das Katrin nicht bedacht hatte. Lotta ist im April geboren. Das heißt, nach Katrins Plan soll Lotta im April oder Mai nächsten J