: Enno Swart, Peter Ihle, Holger Gothe, David Matusiewicz (Hrsg.)
: Enno Swart, Peter Ihle, Holger Gothe, David Matusiewicz
: Routinedaten im Gesundheitswesen Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven
: Hogrefe AG
: 9783456954356
: 2
: CHF 31.90
:
: Allgemeines
: German
: 536
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Nutzung von Routinedaten, auch Sozialdaten genannt, wie sie insbesondere bei den Krankenkassen anfallen, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Auch vom Gesetzgeber wurde die Bedeutung dieser Datenquellen für die Evaluation und Steuerung unseres Gesundheitssystems erkannt. Die bisherigen Publikationen aus der Arbeit mit Sozialdaten konzentrieren sich auf inhaltliche Fragestellungen, methodische Aspekte wurden nur am Rande behandelt. Hier setzt dieses Buch an. Die verschiedenen Quellen von Sozialdaten werden systematisch dargestellt und hinsichtlich ihrer Validität und Aussagefähigkeit analysiert. Des weiteren werden typische Auswerteansätze und Fragestellungen unter methodischen Gesichtspunkten behandelt. Das Buch erhält dadurch Lehr- und Handbuchcharakter. Es setzt Standards für den grundsätzlichen Umgang mit Sozialdaten und leitet daraus Empfehlungen für die Bearbeitung konkreter Fragestellungen ab. Es zeigt auf, wie sich wichtige Teile der Gesundheitsberichterstattung aus Routinedaten entwickeln lassen. Das Buch richtet sich an alle Forscher und Praktiker, die mit Sozialdaten im Rahmen der Gesundheitssystemanalyse und -forschung arbeiten.
1. Stammdaten und Versichertenhistorien (S. 28-29)
Thomas G. Grobe, Peter Ihle

Zusammenfassung: Die Sozialversicherungs-träger speichern neben Leistungsdaten zu al-len Versicherten auch sogenannte Stammda-ten. Erfasst werden personenidentifizierende Merkmale wie Name, Geschlecht und Ge-burtsdatum sowie auch Anschriften der Versicherten. Um den Versicherten zuordnen zu können, werden – abhängig vom Sozialversi-cherungsträger – unterschiedliche eindeutige Kennzeichen wie Kranken- oder Rentenversi-cherungsnummern vergeben, die nachfolgend für die Verknüpfung von Informationen zu Versicherten aus unterschiedlichen Quellen genutzt werden können. In Versicherungshis-torien werden individuelle Versicherungsperi-oden mit Angaben zur Art der Versicherung sowie ggfs. Austrittsgründe dokumentiert, um Zeiten mit Leistungsanspruch bestimmen zu können. Für Arbeitnehmer werden von Ar-beitgebern Angaben zur Tätigkeit an die Sozi-alversicherungsträger übermittelt. Stammda-ten und Versicherungshistorien bilden eine wesentliche Grundlage für wissenschaftliche Analysen. Neben Informationen zu grundlegenden soziodemografischen Merkmalen liefern sie die Basis zur Ermittlung von Beobachtungszeiten im Sinne von eindeuti-gen Nennerbezügen sowie auch für regionale Zuordnungen.Schlüsselwörter: Stammdaten, Leistungsdaten, Versicherungshistorie, NennerbezugAbstract: Social security institutions store ser-vice-related data on all insured members as well as so-called master data. This includes per-sonally identifying information such as mem-ber name, sex, date of birth and address. De-pending on the social security institution, various unique indicators, such as health or pension insurance numbers, are issued to des-ignate members, and these can subsequently be used to link member information from differ-ent sources. In insurance histories, individual periods of insurance membership are docu-mented with type of insurance and any reasons for leaving to determine benefit entitlement periods. Employers also transfer employee oc-cupational information to social insurance in-stitutions. Master data and insurance histories are an essential basis for scientific analyses. In addition to information on key sociodemo-graphic characteristics, they provide the basis for determining observation times in the form of clear denominator data and for regional mapping.
Keywords: master data, services data, insurance history, denominator data

1.1 Einleitung Die im vorliegenden Buch erläuterten Sozialdaten lassen sich zumeist thematisch unterschiedlichen Versorgungssektoren zuordnen, die in nachfolgenden Beiträgen näher vorgestellt werden. Neben den Daten zu leistungsbezogenen Versorgungssektoren werden bei den Sozialversicherungsträgern notwendigerweise auch Angaben zu potenziellen Leistungsbeziehern, also den Versicherten selbst, erfasst. So speichern beispielsweise Krankenkassen die Angaben zu Versicherungszeiten sowie eine Reihe soziodemografischer Angaben. Der vorl
Routinedaten im Gesundheitswesen1
Inhalt6
Vorwort der ersten Auflage Sekundärdatenanalyse: Aufgaben und Ziele17
AGENS – eine schrecklich routinierte Familie20
I. Versorgungsbereiche im Spiegel der Gesetzlichen Krankenversicherung28
1. Stammdaten und Versichertenhistorien29
1.1 Einleitung29
1.2 Versichertengruppen30
1.3 Versichertenbezogene Merkmale31
1.4 Nutzung fu¨r wissenschaftliche Fragestellungen35
1.5 Auswahl von Bezugspopulationen36
2. Analysen zur Sterblichkeit39
2.1 Hintergrund39
2.2 Untersuchungsgegenstand: Sterberaten40
2.3 Datengrundlage, methodisches Vorgehen und Selektion40
2.4 Sterberaten der Deutschen Rentenversicherung und der Gesetzlichen Krankenversicherung versus Bevölkerungsdaten der Human Mortality Database41
2.5 Ausblick43
3. Ambulante ärztliche Versorgung44
3.1 Hintergrund – Abgrenzung – gesetzliche Grundlagen45
3.2 Datenerhebungswege –Datenhalter48
3.3 Datenstruktur – Datenumfang – Kennwerte49
3.4 Historische Verfu¨gbarkeit – wesentliche Veränderungen57
3.5 Beispielauswertungen58
3.6 Resu¨mee: Möglichkeiten und Grenzen61
4. Dokumentation der Disease-Management-Programme64
4.1 Hintergrund und Historie65
4.2 Datenentstehung66
4.3 Datenstruktur68
4.4 Historische Verfu¨gbarkeit71
4.5 Evaluation72
4.6 Daten-Qualität der Dokumentationsdaten72
4.7 Ausblick: Möglichkeiten und Grenzen73
5. Arzneimittelverordnungen75
5.1 Einfu¨hrung75
5.2 Was sind Arzneimittel?76
5.3 Wie kommen die Arzneimitteldaten zu den Krankenkassen?77
5.4 Analysen mit Arzneimitteldaten80
5.5 Kassenartenu¨bergreifende Arzneimitteldaten83
5.6 Kassenspezifische Arzneimitteldaten84
5.7 Fazit86
6. Heilmittel89
6.1 Hintergrund89
6.2 Wie entstehen die Heilmitteldatenpools?91
6.3 Heilmitteldatenpools, Kennwerte und Veröffentlichungen von Heilmitteldaten93
6.4 Ausblick: Möglichkeiten und Grenzen103
7. Zahnärztliche Versorgung105
7.1 Hintergrund – Abgrenzung – gesetzliche Grundlagen106
7.2 Datenerhebungswege – Datenhalter107
7.3 Ablauf der elektronischen Datenu¨bermittlung107
7.4 Formulare, die vor der elektronischen Datenu¨bermittlung eingesetzt wurden109
7.5 Datenstruktur – Datenumfang113
7.6 Kennwerte113
7.7 Publikationen und bevölkerungsbezogene Studien in Deutschland – Referenzergebnisse117
7.8 Resu¨mee: Möglichkeiten und Grenzen119
8. Krankenhausbehandlung122
8.1 Hintergrund – Abgrenzung – gesetzliche Grundlagen123
8.2 Datenerhebungswege – Datenhalter127
8.3 Datenstruktur – Datenumfang – Kennwerte129
8.4 Auswertung und Kennwerte136
8.5 Beispielauswertungen142
8.6 Historische Verfu¨gbarkeit – wesentliche Veränderungen144
8.7 Resu¨mee145
9. Arbeitsunfähigkeit147
9.1 Hintergrund und gesetzliche Rahmenbedingungen147
9.2 Entstehung der Arbeitsunfähigkeitsdaten und Datenhaltung148
9.3 Datenstruktur: Welche Daten stehen zur Verfu¨gung?149
9.4 Arbeitsunfähigkeitsdaten in der Gesundheitsberichterstattung und Epidemiologie150
9.5 Kennwerte151
9.6 Möglichkeiten und Grenzen159
9.7 Resu¨mee160
II. Versorgungsbereiche im Spiegel anderer Sozialversicherungsträger162
10. Pflegeleistungen nach Sozialgesetzbuch XI163
10.1 Hintergrund164
10.2 Datenentstehung in der Pflegekasse167
10.3 Daten bei den Pflegekassen168
10.4 Historische Verfu¨gbarkeit – wesentliche Veränderungen170
10.5 Amtliche Statistiken zur Pflegeversicherung171
10.6 Resu¨mee172
10.7 Ausblick174
11. Routinedaten zur Rehabilitation durch die Träger der Sozialversicherung177
11.1 Hintergrund177
11.2 Datenentstehu177