: Hef Buthe
: Wie man Mr. Perkin in den Wahnsinn treibt
: 110th
: 9783958650732
: 1
: CHF 2.70
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 235
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine ausgebrannte Küche, vier ermordete Handwerker und ein Rauschgiftfeld in seinem Gewächshaus, für das sich nach einer Anzeige die Behörden interessieren. Ein betrunkener Schwiegervater und ein Polizeichef, der Geld braucht. Die Mutter seines angeblichen Sohnes verschwindet und Zement wird in der Stadt knapp. Das ist die Situation, die Perkin an den Rand des Wahnsinns treibt.

Hef Buthe, geboren 1946, durchstreifte von 1968-1975 die USA, Südamerika und Südostasien und berichtete als Reporter über den Vietnamkrieg, den Bürgerkrieg in Nicaragua und Yom Kippur. Danach folgten Aufenthalte auf Borneo, in Japan und Sibirien. Während seines anschließenden Studiums der Wirtschaftswissenschaften gründete er mit einem Freund eine Beraterfirma in Hongkong. 2000 zog er sich aus den Geschäftsleben zurück. Heute wohnt er mit seiner Frau, einer bekannten Drehbuchautorin, in Deutschland und widmet sich dem Schreiben von Krimis.

Perkin sah von der Terrasse, die gleichzeitig den Eingang des Hauptgebäudes wie ein Wetterschutz auf Säulen überdachte, auf die Garagen hinunter. Louis wusch die Wagen, von denen Perkin fünf an der Zahl besaß. Den Rolls-Royce, einen 60er Phantom, den er noch von seinem Vater geerbt hatte. Einen 7er BMW, einen 911er Porsche Cabrio, einen Jaguar und einen Suzuki für die kleinen Besorgungen. Damit war er im Klub der Superreichen in der Stadt komplett untermotorisiert. Ein Ferrari oder ein ebenbürtiger Exot hätten mindestens noch dazugehört. Sein Privatvermögen war, nach dem Stand von heute Morgen, auf mehr als elf Milliarden gestiegen, die er sich durch Börsenspekulation nicht immer ganz legal angeeignet hatte. Doch was war an der Börse schon legal? In Singapur fragte kein Mensch danach. Alle versuchten es, wenige hatten Glück. Und wo kein Kläger war, gab es auch keinen Richter.

Doch Perkin trieben ganz andere Sorgen um. Mit seinen fast vierzig Jahren hatte er als Anwalt mehr erlebt, als die meisten seiner Kollegen. Dafür hatte schon das Erbe seiner Eltern gesorgt, die ihn mit ihrem plötzlichen Tod vor fast unlösbare Aufgaben gestellt hatten. Zehn Millionen hatte das Finanzamt an Nachforderungen gestellt, und eine südchinesische Triade hatte ihm einen Schuldschein seines Vaters über einhundert Millionen Spielschulden präsentiert. (Töchter der Triaden)

Mit Geschick, noch mehr Glück und durch den Verkauf seiner Seele war er allem bisher entronnen. So dachte er. Aber den Triaden entkam man nur durch den Tod. Um das zu wissen, war nicht einmal ein Gedanke nötig. Das war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Wann sein Tod vorzeitig eintrat, hatte weder er noch ein Arzt zu bestimmen und schon gar nicht das körperliche Alter. Den Termin bestimmten andere, wenn … ja wenn was?

Seit er vor ein paar Stunden aus Jakarta zurückgekommen war, häuften sich seltsame Ereignisse. July hatte ihn gewarnt und gleichzeitig gebeten, mit Ihrem Vater Stanley Ho ein Gespräch zu führen, wie er aus dem gemeinsamen Vertrag mit ihm aussteigen konnte. Aber Perkin hatte abgelehnt. Für ihn als Jurist war der Vertrag durch Erpressung zustande gekommen und somit nichtig. Aber das war die Ansicht eines Juristen, der damit sicher vor jedem Singapurer Gericht recht bekommen hätte. Es war aber sicher nicht die Ansicht eines, neindes