: Hef Buthe
: Töchter der Triaden - Band2
: 110th
: 9783958650282
: 1
: CHF 4.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 244
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Anwalt Perkin, immer noch in den Fängen zweier verfeindeter Triaden, bekommt einen vermeintlich leichten Auftrag: die Asche eines verstorbenen Mitarbeiters ins Kloster KOYASAN, in den Bergen von OSAKA zu überführen. Doch der Auftrag nimmt gefährliche Dimensionen an. Perkin wird beschattet, von einem Doppelgänger verfolgt, das Kloster ist eingeschneit und wahrlich kein Ort der Besinnung... Es kommt zu einer Begegnung, die Perkin an seinem Verstand zweifeln lässt. Will ihn jemand in den Wahnsinn treiben?

Hef Buthe, geboren 1946, durchstreifte von 1968-1975 die USA, Südamerika und Südostasien und berichtete als Reporter über den Vietnamkrieg, den Bürgerkrieg in Nicaragua und Yom Kippur. Danach folgten Aufenthalte auf Borneo, in Japan und Sibirien. Während seines anschließenden Studiums der Wirtschaftswissenschaften gründete er mit einem Freund eine Beraterfirma in Hongkong. 2000 zog er sich aus den Geschäftsleben zurück. Heute wohnt er mit seiner Frau, einer bekannten Drehbuchautorin, in Deutschland und widmet sich dem Schreiben von Krimis.

„Wie ist er gestorben?“

Siu setzte sich auf die Hollywoodschaukel.

„Außergewöhnlich. Ti Wu, deine Köchin, hat ihn gefunden. Er lag in seinem Kräuterbeet, ist einfach mit über achtzig Jahren eingeschlafen, was in deiner Familie eher selten zu sein scheint. Oder irre ich mich?“

Nein. Sie irrte sich nicht. In meiner Familie war seit zehn Jahren niemand eines natürlichen Todes gestorben. Alle waren einem Kampf zweier Triaden zum Opfer gefallen. Das Pikante daran war, dass ich inzwischen beiden Bruderschaften angehörte. Alpha, der Fürst der Triade „Grüner Drache“, war inzwischen verstorben. Seine Erbin Siu hatte mir ihr Milliardenvermögen zur Verwaltung überlassen. Sie war Ärztin im Central Hospital, Singapur. Etwas anderes interessierte sie nicht. Geld war für sie ein Störfaktor. Es war da, und damit hatte es sich. Die sich daraus ergebenden Probleme hatte sie mir aufgeladen.

„Der Mönch hat etwas hinterlassen.“ Siu reichte mir einen versiegelten Umschlag. „Mehr hatte er nicht. Seine Kleider haben wir verbrannt. Das war es. Wir sollten jetzt wissen, was er verfügt hat. Denn länger als 48 Stunden dürfen wir die Leiche nicht aufbewahren. Dann muss sie verbrannt werden und einen Ort haben, wo sie beigesetzt werden will -. ich meine wollte.“

Ich wog den Umschlag in der Hand, der mit einem Siegel verschlossen war. Siu zog die Beine auf die Schaukel und schwang leicht hin und her.

Der Abend draußen im Garten war warm und feucht, wie immer. In Singapur gab es keine Jahreszeiten. Hier mergelte einen die Luftfeuchtigkeit aus, die zwar für eine feuchte Haut sorgte und damit Cremes und Salben ersparte, aber durch die ständigen Warm-Kalt-Duschen des Drinnen-Draußen der Klimaanlagen den Körper in einen permanenten Stresszustand versetzte. Es war für einen Fremden ermüdend, hier zu leben. Und für mich war der Tod des Mönchs kein „einfach so Dahinscheiden“. Seit ich denken konnte, war er ein Bestandteil der Familie Perkin gewesen. Ein weiser und eigenwilliger Mensch, von dem ich viel gelernt hatte, was das Leben anbetraf, aber ich wusste sehr wenig von ihm. Er hatte selten über sich gesprochen, im Gewächshaus gelebt, seine Vögel geliebt, seine Kräuter und sonstige Pflanzen gezogen und alle auf dem Markt in Chinatown und an die Apotheken verkau