4. Endlich angekommen
Als das Flugzeug stillsteht, dürfen wir uns abschnallen. Ich versuche mich zu gedulden, bis alle Fluggäste ihre Sachen zusammengesucht haben und in Richtung Ausgang gehen. Sie scheinen es nicht sehr eilig zu haben. Stattdessen unterhalten sie sich lachendüber die Sitze hinweg. Dabei blitzen ihre weißen Zähne und ihre dunklen Augen funkeln. Am liebsten würde ich mich an ihnen vorbeidrängeln. Aber mit meinem dicken Rucksack würde ich in dem engen Gang wohl kaum an ihnen vorbeikommen.
Als wir endlich die Tür erreichen, schlägt mir ein heißer Wind entgegen. Es fühlt sich an, als würde mir jemand mit einem Föhn trockene Luft ins Gesicht pusten. Ich muss die Augen zusammenkneifen, weil mich die Sonne blendet. Vorsichtig taste ich nach dem heißen Metallgeländer und steige die Treppe hinunter aufs Rollfeld. Puh, wie warm das hier ist!
Zusammen mit allen anderen Reisenden laufen wir in Richtung Flughafengebäude, um unser Gepäck in Empfang zu nehmen. Wir kommen in einen Wartesaal, in dem sich mit viel Gerumpel ein Gepäckband dreht. Mein Blick fällt wieder auf den dunklen Jungen im schwarzen Anzug.„Der muss ganz schön schwitzen!“, schießt es mir durch den Kopf.
Auf dem Gepäckband poltert es. Ein paar Kartons tauchen auf.„He, da kommt ja schon was!“, rufe ich.
Mama sucht mit den Augen das Band ab:„Hoffentlich ist alles heil angekommen!“
Nach und nach kommt unser Gepäck angefahren. Papa zieht die Koffer vom Band herunter und stapelt sie auf zwei Wagen. Mama ist sichtlich erleichtert, als sie sieht, dass nichts fehlt.„So, nun werden wir mal sehen, ob Thomas schon da ist, um uns abzuholen“, sagt Papa. Er lenkt einen der Wagen in Richtung Ausgang. Ich schiebe die zweite Karre hinter ihm her.
Kaum haben wir eine große Glastür passiert, hören wir eine bekannte Stimme:„Hallo Stefan, Hallo Susanne!“ Mama und Papa drehen sich um. Vor ihnen steht Thomas. Ich habe ihn zuerst gar nicht erkannt. Er trägt eine Hose und ein Oberteil aus buntem afrikanischem Stoff. Um den Kragen herum glänzt eine wunderschöne Stickerei. Er umarmt meine Eltern. Dann wendet er sich an Leonie und mich.„He ihr zwei! Ich freu mich, dass ihr da seid. Und Jakob und Ina erst. Sie fanden es ziemlich doof, dass sie nicht mit zum Flughafen durften. Leider mussten sie heute in der Schule noch eine Klassenarbeit schreiben.“
Auch ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich hatte mich so auf Jakob gefreut. Aber Thomas meint, dass die beiden mittlerweile schon auf dem Heimweg seien. Bis wir nach Hause kämen, würden sie sicher schon ganz ungeduldig auf uns warten.
Ein Mann in einer grünen Weste hilft uns, die Gepäckwagen zum Auto zu schieben. Als wir auf den Parkplatz vor dem Flughafen kommen, macht mein Herz einen Sprung. Da steht ein richtiger Geländewagen! Mit so etwas wollte ich schon immer mal fahren! Thomas schließt die hinteren Türen auf und der Ma