: Roddy Doyle
: Punk is Dad
: Haffmans Tolkemitt Verlag
: 9783942989817
: 1
: CHF 16.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 413
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jimmy Rabbitte ist mittlerweile 47 Jahre alt, hat vier Kinder, eine liebevolle Ehefrau - und die Diagnose Darmkrebs. So schnell hat ihn eigentlich noch nichts umgehauen, aber diesmal ist sich Rabbitte, ehemaliger Sänger der legendären Dubliner Soulband 'The Commitments', nicht so sicher. Nach einer durchzechten Nacht im Pub trifft er unerwartet auf zwei ehemalige Bandkollegen und die Vergangenheit scheint ihn wieder einzuholen... Roddy Doyle ist erneut ein kultiges Meisterwerk geglückt. Ausgezeichnet mit dem Irish Book Award als bester Roman 2013 ist 'Punk is Dad' eine bewegende Tragikomödie über Familie, Freundschaften und das Älterwerden der Generation, die in den 1980er Jahren jung war. Inklusive seitenweise original irischer Dialoge, wie nur Doyle sie schreiben kann!

Roddy Doyle (*1958 in Dublin) schrieb mit 'Die Commitments' (1987) einen Kultroman. Dem Antihelden Jimmy Rabbitte widmet sich Doyle auch in den nachfolgenden Büchern 'The Snapper' sowie 'Fish& Chips'. Neben sechs weiteren Romanen schrieb Doyle Kurzgeschichten und gewann für 'Paddy Clarke Ha Ha Ha' 1993 den Booker Prize. Doyle lebt in Dublin.

– Kennst du dich mit Facebook aus?

– Wie auskennen?

Sie saßen im Pub, in ihrer Ecke. Es war nichts Besonderes mehr, mit seinem Vater ein Bier trinken zu gehen. Am frühen Abend, auf dem Nachhauseweg von der Arbeit. Er rief an, oder sein Vater rief an. Sporadisch. Angefangen hatte es an dem Tag, als sein Vater sein erstes Handy bekam. Jimmy war der Erste, den er anrief.

– Wie geht’s?

– Dad?

– Ja, ich.

– Und selbst?

– Nicht schlecht. Hab mir so’n Handy zugelegt.

– Super.

– Benutz ich gerade.

– Glückwunsch.

– Gehen wir ein Bier trinken? Zur Feier des Tages?

– Okay. Gut. Ja.

Jimmys Vater hatte noch gearbeitet, als er das Telefon bekam. Aber jetzt war er schon eine Weile in Rente.

– Es gibt sowieso keine Arbeit mehr, verkündete er am zweiten Weihnachtstag, als Jimmy die Kinder zum Haus seiner Eltern schleppte, um die Geschenke abzuholen und Oma einen Kuss zu geben.– Da kann ich ebenso gut aufhören und es Rente nennen.

Jimmys Job war sicher– dachte er jedenfalls.

– Na ja, sagte sein Vater jetzt im Pub.– Facebook. Kennst du doch, oder?

– Klar, ja, sagte Jimmy.

– Was hältst du davon?

– Weiß nicht.

– Du weißt es nicht?

– Nein, sagte Jimmy.– Kein Ahnung.

– Aber du hast doch Kinder.

– Allerdings, sagte Jimmy.– Vier Stück.

– Vier? Echt?, sagte sein Vater.– Ich dachte drei.

– Nein, sagte Jimmy.– Es sind schon eine ganze Weile vier. So zehn Jahre.

Das war es, was Jimmy mochte. Deshalb rief er seinen Vater alle paar Wochen an. Sein Vater blödelte rum, tat, als wüsste er nicht, wie viele Enkelkinder er hatte. So war er schon immer gewesen. Eine Nervensäge manchmal, aber heute genau das, was Jimmy brauchte.

– Darren hat drei, richtig?, sagte sein Vater.

Er hieß auch Jimmy.

– Nein, sagte Jimmy, der Sohn.– Darren hat zwei. Soweit ich weiß.

Darren war einer von Jimmys Brüdern.

Ah, kannste mal sehen, sagte Jimmy senior.– Ich wusste doch, da war was.

Er stellte sein Bier ab.

– Sie ist schwanger.

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