Früchte konservieren
Vorräte für den Winter wurden von den Hausfrauen schon immer angelegt, doch in unserer Zeit desÜberflusses gewinnt die»Aktion Eichhörnchen« neuen Sinn und neuen Wert. Selbst gemachte Marmelade und eingelegte Früchte schmecken köstlicher als alles Gekaufte.
Ob für den Single- oder den Familienhaushalt, es lohnt sich und es macht Freude, Gläser mit Orangenmarmelade, mit Johannisbeerkonfitüre, Apfelgelee oder Quittenmus zu füllen. Es ist ganz einfach; nach den Rezepten auf den folgenden Seiten gelingen die süßen Delikatessen auch Köchinnen und Köchen mit wenig Einmacherfahrung.
Marmelade, Konfitüre, Mus und Gelee
Früchte aus dem Glas fürs ganze Jahr
Früchte vorbereiten
Vor dem Kochen die Früchte waschen, falls nötig schälen, Kerngehäuse oder Steine entfernen. Wer stückige Marmeladen und Konfitüren mag, schneidet die Früchte entsprechend groß. Liebhaber von Musigem zerkleinern das Obst nach dem Vermischen mit Gelierzucker mit dem Pürierstab. Besonders samtig wird das Ergebnis, wenn man die Früchte vor dem Vermischen mit Zucker durch die Flotte Lotte passiert. Bei dieser Methode werden auch Kernchen, z. B. von Himbeeren, mit ausgesondert.
Unabhängig von der Art der Zerkleinerung sollten die Früchte mit Zucker vermischt mindestens 2 und bis zu 12 Stunden ruhen, damit sie Saft ziehen können und sich ihr Aroma voll entfalten kann.
Früchte kochen, Gläser vorbereiten
Für die Frucht-Zucker-Mischung einen so großen Topf wählen, dass er höchstens zur Hälfte gefüllt ist. Denn das Kochgut kann gewaltig schäumen und heftig spritzen. Die Marmelade oder Konfitüre je nach Rezept, in der Regel 4–5 Minuten, sprudelnd kochen, dabei nur gelegentlich umrühren. Sollte der Schaum zu stark hochkochen, den Topf kurz von der Herdplatte ziehen, den Inhalt setzen lassen, dann weiterkochen lassen. Die verlorene Kochzeit in etwa dazuaddieren.
Marmeladengläser (mit Twist-off-Deckeln oder ohne Deckel) vor dem Einfüllen sorgfältig reinigen und auskochen, damit alle schädlichen Keime oder Pilzsporen abgetötet werden (s. >). Wichtig: Gläser und Deckel danach nicht abtrocknen, sondern umgedreht auf einem sauberen Küchentuch abtropfen lassen.
Heiß einfüllen und verschließen
Das (leere) Glas auf ein feuchtwarmes Tuch stellen und einen Trichter mit weiterÖffnung aufsetzen, damit der Glasrand sauber bleibt. Die kochend heiße Marmelade, Konfitüre, das Gelee oder Mus bis 1 cm unter den Rand einfüllen. Deckel gut festdrehen. Bei stückigem Inhalt das Glas zunächst für 15 Min. auf den Deckel stellen– das verhindert, dass beim Erkalten die Stücke nach unten sinken.
Oder das Glas mit Zellophan verschließen: Einmach-Zellophan so quadratisch zuschneiden, dass es 4–5 cmübersteht. Das Glas füllen wie beschrieben. Etwas hochprozentigen Alkohol auf die Oberfläche träufeln. Das Zellophanquadrat feucht abwischen und mit der feuchten Seite nach oben auf das Glas legen, einen Gummiring darüber spannen. Zellophan zieht sich beim Trocknen zusammen und verschließt das Glas luftdicht.
Zuckerarten und Geliermittel
Seit esGelierzuckergibt, ist das Marmeladekochen kinderleicht. Er besteht aus einer Mischung von Zucker und Geliermittel, Pektinen auf pflanzlicher Basis und Zitronensäure. Bei Gelierzucker 1 : 1 wird die gleiche Menge Zucker und Früchteverwendet, bei Gelierzucker 1 : 2 kommen auf 500 g Gelierzucker 1 kg Früchte, und bei Gelierzucker 1 : 3 nimmt man auf 500 g Gelierzucker 1,5 kg Früchte. Den letzten beiden Gelierzuckerarten ist jedoch das Konservierungsmittel Sorbinsäure zugesetzt, um die Haltbarkeit zu garantieren. Für Diabetiker ist der geringere Zuckergehalt des 1 : 2- und 1 : 3-Gelierzuckers von besonderem Vorteil.
Als alternative Süßungsmittel können auchRohrzucker(färbt bräunlich),Agavendicksaft(hat kaum Eigengeschmack) oderHonig(mit mehr Eigengeschmack) verwendet werden. Unverzichtbar auch dabei, Geliermittel aus Pektin in Pulver- oder flüssiger Form. Je nach eigenem Pektingehalt der Früchte zum besseren Gelieren Z