: Anonymus
: Klassiker der Erotik 41: Kreuzfahrt der Wollust ungekürzt und unzensiert
: Math. Lempertz
: 9783944964256
: 1
: CHF 1.30
:
: Partnerschaft, Sexualität
: German
: 80
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sie werden sich erinnern, daß einst R. Kipling sagte: 'Es gibt nur neun wirklich humorvolle Geschichten auf der Welt! Acht davon kann man aber Frauen nicht erzählen!' Diese acht sind sehr fruchtbar gewesen und es ist die Absicht des Erzählers, die besten Früchte von ihrem Stammbaum herunterzuschütteln. Wenn er einige Nüsse heruntergeholt hat, so möge man ihm dies verzeihen - die Äste hingen nämlich sehr voll! Diese Geschichten finden sich in der Erzählung der sehr abenteuerreichen, romantischen und witzigen Amouren einer gemischten Reisegesellschaft wieder, die auf einer Kreuzfahrt die schlimmsten Orgien veranstaltet, die das Schiff jemals gesehen hat.

Kapitel 1


Es war ein rauher Frühling. Nachdem das königliche Postschiff“Mesopotamia” an der Freiheitsstatue vorbeigefahren war und Hock Send hinter sich gelassen hatte, stach sie in den Atlantik mit einer Geschwindigkeit, daß der Zahlmeister hätte glauben können, er würde bei den Mahlzeiten Geld sparen. Die Gesellschaft auf dem Schiff war gemischt. Es war dieübliche Mischung von Millionären, von denen einige ihr Geld durch Arbeit verdient hatten und die anderen zu diesem Club“der Vater hat das Geld verdient” gehörten, feinen englischen Aristokraten, zahlreichen Witwen, Strohwitwen und richtigen, und einer Schar amerikanischer Backfische– weshalb sind die amerikanischen Backfische eigentlich schöner als die englischen? Sie sind es wirklich!

Silas Ahasueros P.Q. Silverwood stand nahe dem Heck. Als die Nacht plötzlich hereinbrach, starrte er auf die am Horizont verschwindenden Lichter von New York, die in der Dunkelheit noch schwach schimmerten. Es war sein erster Besuch in Europa, und er war ein wenig nervös. Sein Geld hatte er in die Gesäßtasche eingenäht. Plötzlich tauchte Miss Sylvania Jepps aus Sheppville auf, der er am gestrigen Abend zufällig im Walldorf Astoria Hotel begegnete. Ein dummer Zufall hatte verhindert, daß er nicht an ihrem Tisch saß. Als sie langsam auf ihn zukam, legte er unwillkürlich seine hornige große Hand auf seine Gesäßtasche.

“Sagen Sie,” frohlockte sie,“ist Ihnen die herrliche Story bekannt, in der eine Dame und ein Tagebuch eine Rolle spielen?”

“Nein!”

“Ein Freund von mir fand dieses Buch. Hören Sie!

1. Januar: Ich verlasse New York. Ich bin dem Kapitän empfohlen worden. Der Kapitän ist sehr freundlich und väterlich.

2. Januar: Der Kapitän ist mehr als ein Bruder.

3. Januar: Der Kapitän versucht mich zu Küssen.

4. Januar: Der Kapitän macht mir unsittliche Anträge. Weise sie entrüstet zurück.

5. Januar: Der Kapitän wiederholt seine Anträge. Droht, das Schiff und die 500 Passagiere zu versenken. Ich sage ihm, daß ich lieber meine Ehre und meine Jungfräulichkeit auf den Grund des weiten Atlantik mitnehmen will, als daß ich seine Wünsche erfülle.

6. Januar: Der Kapitän wiederholt seine Drohungen und zeigt mir das Werkzeug, mit dem er das Schiff versenken will.

7. Januar: Ich rettete das Schiff, die Besatzung und die 500 Passagiere.

“Das war doch wirklich edel!” folgerte Miss Jepps.“Seltsamerweise habe ich ebenfalls das Schicksal des Schiffes in meiner Hand!”

“Tatsächlich?” entgegnete ihr Mr. Silverwood ganz erregt.

“Glauben Sie, ich würde mich nicht um die Interessen an