: Fred McMason
: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 61 Die Rote Korsarin
: Pabel eBooks
: 9783954393787
: 1
: CHF 2.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 115
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Insel im südlichen Sargassomeer hatte sich als Falle entpuppt. Ihre schmale Passage in die liebliche Bucht hatte die 'Isabella VIII' zwar durchsegeln können, aber da hatte der Sturmschwell die Galeone über die Barriere getragen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Insel schien unbewohnt, aber dann entdeckten die Seewölfe Feuerstellen am Strand. Lebten hier Kannibalen? Plötzlich war der eiserne Carberry spurlos verschwunden, und damit begann eine Serie mysteriöser Geschehnisse...

1.


Diese Insel im südlichen Sargassomeer war lieblich anzuschauen. Sie verkörperte auf den ersten Blick schlechthin das Paradies, auf den zweiten Blick erwies sie sich jedoch als teuflische Falle, aus der es kein Entkommen mehr gab.

Felsen, Lavafelsen, wohin man sah. Himmelhoch türmten sie sich auf, und kein Schiff hätte es gewagt, hier hindurchzusegeln. Auch Hasard nicht, wenn der teuflische Mahlstrom ihn nicht dazu gezwungen hätte, alles auf eine Karte zu setzen und dem Teufel ein Ohr abzusegeln. Sie hatten es nur haarscharf geschafft, unter Einsatz ihres Lebens und des Schiffes.

Ed Carberry fierte das Beiboot ab, mit dem sie zu der schmalen Passage zwischen den Felswänden rudern wollten, um sie zu untersuchen. Während das Boot ausschwang, dachte der Profos noch einmal an das, was hinter ihnen lag, diese fürchterlichen Nächte im Sargassomeer, die kleinen tanzenden Totenlichter, die an Bord gekrochen waren und die sich nicht mehr vertreiben ließen. Dann waren sie im Tang stekkengeblieben und hatten am anderen Morgen eineübleÜberraschung erlebt. Die„Isabella“ saß inmitten einer ausgedehnten Tanginsel hoffnungslos fest, umgeben von zahlreichen verfaulenden Wracks mit unzähligen Skeletten an Bord. Erst nach Tagen, das Trinkwasser war knapp geworden, hatte ein wütender Sturm den Tang zerrissen und die„Isabella“ in jagender Fahrt auf diese Felseninsel zugetrieben. Zum Glück gab es die schmale Passage, durch die sie auf Biegen oder Brechen hindurchgesegelt waren.

Und jetzt waren sie hier, in einer stillen Bucht voller Felsen. Ringförmig dehnte sich der weiße, leuchtende Strand nach allen Seiten, eingerahmt von hohen Palmen, Büschen und weithin leuchtenden Blumen. Ein unberührtes Eiland, wie der Profos annahm.

Dahinter türmten sich Felsen auf, ein riesiges Massiv, geboren durch einen Vulkan, der vor Jahrhunderten aus dem Meer gebrochen war und diese Insel geschaffen hatte.

Ein ideales Versteck, diese Bucht. Hier drang ganz sicher kein Schiff ein. Die Bucht selbst wurde wiederum durch himmelhohe Felsen begrenzt, die sich bis zu der schmalen Einfahrt zogen und dort noch höher waren. Und in dem Wasser selbst standen die Lavafelsen wie riesige drohende Stalagmiten, urwüchsig und kraftvoll.

„Träumst du, Ed?“ fragte eine sanfte Stimme vorwurfsvoll.„Du fierst schon zehn Minuten lang das Boot ab.“

Der Profos drehte sich zu dem Seewolf um.

„Ich habe nur gedacht, daß wir doch verdammt viel Glück hatten, hier zu liegen. Und das Wetter wird auch immer besser.“

Neben Hasard standen Tucker, der rothaarige Schiffszimmermann, und Donegal Daniel O’Flynn. Der Profos hatte nicht einmal bemerkt, daß Dan inzwischen eine Jakob