: Larissa Ione
: Demonica - Reaver Reaver
: Lyx
: 9783802596766
: Demonica-Reihe
: 1
: CHF 8.90
:
: Fantasy
: German
: 440
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Der Engel Reaver begibt sich auf eine gefährliche Reise in die Hölle, um die schöne Harvester aus Satans Fängen zu befreien. Nie hätte er gedacht, dass er sich dabei in sie verlieben könnte. Doch Harvester plagt ein unerwartetes Verlangen nach Engelsblut ...



<p>Mit der Demonica-Serie gelang Larissa Ione der große internationale Durchbruch. Zu ihren Lieblingsautoren gehören Stephen King, Robert Jordan und Marion Zimmer Bradley.</p>

2


Es war ein weitverbreiteter Irrglaube, dass die Hölle aus Feuer und Schwefel bestand; und wenn es auch sicherlich Gegenden gab, in denen sengende Hitze und fünfzig Stockwerke hohe Flammen vorherrschten, war Harvester fest davon überzeugt, dass die eisige Kälte sehr viel schlimmer war.

Doch das lag daran, dass sie sich in einer Folterkammer befand, deren schneesturmartige Atmosphäre ihr bei jedem Atemzug die Lungen gefrieren ließ. Nicht, dass es leicht gewesen wäre, überhaupt zu atmen, angesichts der Tatsache, dass sie mit dem Gesicht nach unten zwischen zwei Eisblöcken eingequetscht war.

Morgen würde sie vielleicht schon wieder im Feuer schmoren oder in eine Grube voller ausgehungerter Höllenhunde geworfen werden. Oder vielleicht auch auf einen dicken Pfahl aufgespießt, der dann in Satans Wohnzimmer aufgestellt wurde, wo jeder, der eintrat, mit ihr tun konnte, was ihm beliebte.

Und dies waren nur die angenehmsten von Tausenden von Szenarien, die auf sie warteten.

Sie nahm all ihre Kraft zusammen, um Luft zu schöpfen, aber das bisschen Luft, das bis in ihre Lungen vordrang, schien aus winzigen Rasierklingen zu bestehen. Blut spritzte ihr aus Nase und Mund, das beinahe augenblicklich auf ihren Lippen und ihrer Haut gefror.

Ein stechendes Prickeln breitete sich in ihren Nackenmuskeln aus, die eigentlich steinhart gefroren hätten sein sollen; daher wusste sie, dass sie nicht länger allein war.

»Harvessster.« Venom, einer von Satans Foltermeistern, sprach sie mit seiner seidigen, zischenden Stimme an. Die schleppenden Schritte des gelbhäutigen Mistkerls näherten sich. »Esss issst Zzzeit, dich zzzu verlegen.«

Ein Schaudern überlief sie. Sie hoffte, er würde sie in eine Zelle verlegen, wo sie sich einige Stunden lang ausruhen könnte und etwas Nahrung bekäme, aber das passierte so selten, dass die Hoffnung einem Traum gleichkam. Höchstwahrscheinlich drohten ihr noch weitere Qualen.

»Ich wette, dasss dein Verlangen zzzu sterben auf einer Ssskala von einsss bisss einhundert schon fassst bei einhundert angekommen issst, hab ich recht?«

Einhundert? Wohl eher bei einer Million.

»Dein Vater wünscht dich zu ssse