Flugkapitän Bert von Rittershausen bekam einen roten Kopf.
»Können Sie noch nicht mal Kurs auf den Leitstrahl halten?«, brüllte er den Kopiloten an. »Merken Sie denn nicht, dass Sie wie betrunken durch die Gegend gondeln?«
Kopilot Berges presste die Zähne zusammen. Natürlich wusste er, dass der Chef recht hatte. Die Maschine schwankte hin und her. Krampfhaft versuchte Berges, den gewaltigen Vogel, der im Anflug auf den Flughafen war, auf geraden Weg zu bringen. Aber weil er so verbiestert war, machte Berges es nur noch schlimmer.
»Hören Sie auf!«, rief Bert von Rittershausen und griff nach dem Steuersegment. »Ich habe keine Lust, eine Ladung voll seekranker Passagiere auf den Boden zu setzen. Ich übernehme!«
Der Kopilot lehnte sich zurück. Er war bleich geworden. Wie er den Chef hasste! Er hasste ihn, weil er Chef war, weil er ein viel besserer Flieger war als er selbst, und er hasste ihn auch noch aus anderen Gründen. Seiner stolzen Herkunft wegen … Und nicht zuletzt wegen Ilona.
Bert von Rittershausen hatte seinen Zorn verdrängt. Er konzentrierte sich jetzt ganz auf die Landung. Wie ein Brett lag das Flugzeug in der Luft. Genau auf der Landemarke setzte er es auf – butterweich. Die Motoren brüllten auf, als der Kapitän den Gegenschub einlegte. Ein paar Minuten später erstarb der Lärm der gewaltigen Düsen.
»Ich möchte mal wissen, wer Sie durch die Prüfungen gelassen hat«, sagte Bert von Rittershausen unterdrückt. »Nehmen Sie sich zusammen, Berges, lange lasse ich mir das von Ihnen nicht mehr gefallen. Dann erstatte ich Meldung. Haben Sie mich verstanden?«
Berges warf seinem Chef einen hasserfüllten Blick zu.
»Laut genug haben Sie ja gesprochen«, würgte er hervor und riss den Kopfhörer herunter.
»Hoffentlich nutzt es etwas«, bemerkte Bert mit Nachdruck und griff nach seiner Uniformjacke.
Als er zusammen mit den übrigen Mitgliedern der Crew auf die Gangway trat, sah ihnen niemand an, welche harten Worte im Cockpit gefallen waren.
Inge, die neue Stewardess, bekam sehnsüchtige Augen, als Bert die Treppe hinunterstieg.
