: Adam Mickiewicz
: Pan Tadeusz oder Die letzte Fehde in Litauen (Nationalepos der Polen) Eine Adelsgeschichte aus dem Jahre 1811 und 1812 in zwölf Versbüchern
: e-artnow
: 9788026809180
: 1
: CHF 1.80
:
: Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
: German
: 316
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses eBook: 'Pan Tadeusz oder Die letzte Fehde in Litauen (Nationalepos der Polen)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Pan Tadeusz (vollständiger Titel: Pan Tadeusz oder Der letzte Einritt in Litauen. Eine Adelsgeschichte aus dem Jahre 1811 und 1812 in zwölf Versbüchern) ist ein großes Versepos des polnischen Schriftstellers und Philosophen Adam Mickiewicz und gilt als das späteste der großen Versepen in der europäischen Literaturgeschichte. Es ist das Nationalepos der Polen. Die Geschichte beginnt in Paris. Polnische Emigranten erinnern sich 1834 an den letzten Aufstand gegen den Zaren in Polen-Litauen. Adam Mickiewicz ist einer von ihnen und erzählt die Geschichte des Pan Tadeusz. Der junge Tadeusz Soplica kehrt 1811 nach Beendigung seiner Studien auf das polnische Adelsgut seiner Familie in Litauen zurück. Inhalt: Die Wirthschaft Das Schloss Kurmacherei Diplomatie und Jagd Der Streit Der Edelweiler Die Beratung Das Gasthaus Der Kampf Die Emigration. Jacek Das Jahr 1812 Lieben wir uns!

Zweiter Gesang.


Inhaltsverzeichnis

Das Schloß.


Inhaltsverzeichnis


Jagd mit Windspielen auf das aufgespürte Wild.– Der Gast im Schlosse.– Der letzte der Hofleute erzählt die Geschichte des letzten der Horeszko.– Ein Blick in den Obstgarten.– Das Mädchen in den Gurken.– Das Frühstück.– Frau Telimene's Petersburger Anekdote.– Neuer Ausbruch der Feindseligkeiten von wegen Mutz und Falk.– Robak's Intervention.– Vorschlag des Wojski.– Die Wette.– Auf in die Pilze!

Wer könnte der Zeit vergessen, da er, ein kleiner Held,
Die Flinte auf der Schulter, pfeifend schritt auf's Feld:
Da war kein Zaun, kein Bergwall, der dir Müh' gemacht,
Gingstüber fremde Raine, sorglos und unbedacht!
Denn ein Jäger in Lithauen ist wie ein Schiff im Meer:
Wo und wohin du willst, da schweift er kreuz und quer!
Sei's, daß er in den Himmel blickt, wie ein Prophet–
Denn viele Zeichen giebt's dort, die er gar wohl versteht–
Sei's, daß er, wie ein Zaub'rer, mit der Erde spricht,
Die stumm ist für den Städter, doch für den Jäger nicht.

Willst du die Schnarre suchen, die dort im Gras geschrie'n?
Umsonst! der Hecht im Niemen schießt schneller nicht dahin!
Die Morgenglocke des Frühlings, hörst du wie sie dir rief?
Die Lerche ist's– die birgt sich im Blau nicht minder tief!
Horch, wie der breite Flügel des Adlers droben weht!
Die Spatzen schreckt er auf, wie Czaren ein Komet,
Und hoch imÄther hangend, schlägt und schüttelt die Schwinge
Ein Habicht, wie an der Nadel gespießte Schmetterlinge;
Nun zeigt sich ein Vogel, ein Hase– drunten, im Thale fern:
Da stürzt er auf ihn nieder, wie ein fallender Stern.

Wann läßt der Herr das Ende der Irrfahrt uns erschau'n,
Daß wieder auf heimischer Erde wir uns're Hütte bau'n,
Und dort als Reiter fechten, wo's Hasen gilt zu schlagen,
Und dort im Fußvolk dienen, wo's Vögel gilt zu jagen–
Und Sens' und Sichel macht die ganze Rüstung aus,
Und keine andre Zeitung, als Rechnungen für's Haus!?

Ob Soplicowo ging die Sonne auf,– ihr Feuer
Strahlt schon auf's Dach und stiehlt sich durch Sparren in die Scheuer,
Undüber die dunkelgrüne, duft'ge Lagerstatt,
Die sich das junge Volk aus Heu bereitet hat,
Ergießt sie goldne Streifen durch das offne Dach,–
Wie Bänder in schwarzen Flechten, so flimmert's durch's Gemach.
Der Schläfer Lippen kitzelt sie mit dem Strahl und neckt,
Wie ein Mädchen den Buhlen mit einem Kornhalm weckt.
Schon springen und singen die Spatzen, zum dritten Mal hat schon
Der Gänserich gegackert– auch haben in gleichem Ton
Truthähne und Enten erwidert in allgemeinem Chor,
Und ausgetriebener Heerden Gebrülle schlägt an's Ohr.

Aufsteh'n die jungen Leute; Thaddäus ist noch nicht erwacht;
Er war auch zuletzt entschlummert. Kam er doch diese Nacht
Vom Mahle so erregt, daß, als der Hahn schon krähte,
Er noch kein Aug' geschlossen, und nur sich wälzt' und drehte,
Bis er in's Heu, wie in Wasser, versank– und schlief recht hart.
Nun bläst ihm ein kalter Wind in's Aug'– die Th