: John Milton
: Das verlorene Paradies (Paradise Lost) mit Illustrationen von William Blake
: e-artnow
: 9788026808794
: 1
: CHF 1.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 448
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Das verlorene Paradies (Paradise Lost) mit Illustrationen von William Blake ' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Das verlorene Paradies, veröffentlicht 1667, ist ein episches Gedicht in Blankversen des englischen Dichters John Milton. Es erzählt die Geschichte des Höllensturzes der gefallenen Engel, der Versuchung von Adam und Eva durch Satan, des Sündenfalls und der Vertreibung aus dem Garten Eden. Der Inhalt ist in zwölf Bücher gegliedert, die jeweils zwischen 640 und 1200 Zeilen umfassen. John Milton (1608-1674) war ein englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter unter Oliver Cromwell. Milton beschäftigte sich in seinen Gedichten und Prosawerken mit persönlicher Schuld, drückte sein Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung aus und behandelte die dringenden Angelegenheiten und politischen Unruhen seiner Zeit. Er schrieb in englischer, lateinischer und italienischer Sprache und wurde schon zu Lebzeiten weltberühmt. Der frühe Aufklärer war einflussreich, aber vor allem wegen seines entschiedenen Eintretens für ein republikanisches Regierungssystem auch umstritten. Seine unter Vorzensur entstandene Areopagitica gehört zu den bedeutendsten Werken für Rede- und Pressefreiheit der Geschichte. Sein bekanntestes Werk ist das epische Gedicht Das verlorene Paradies. Bis heute ist sein Einfluss in der angelsächsischen Literatur und Kultur sichtbar.


Satan erweckt die rebellischen Engel

So sprach der Satan zu dem Leidgefährten,

Das Haupt der Flut enthoben, und die Augen

In Flammen funkelnd; niederwärts gebeugt

Schwamm mehre Hufen weithin ausgestreckt

Sein Körper auf den Wogen lang und breit,

An Größe jenen Riesen gleich der Fabel,

Wie die Titanen oder Erdgebornen,

Die Zeus bekriegt, wie Typhon und Briareus,

Die einst die Schlucht beim alten Tarsus barg,

Wie jenes Seegetier, der Leviathan,

Den Gott als allergrößtes Wesen schuf,

Das in des Ozeans Gewässern schwimmt,

Den, wenn er in Norwegens Schaume schlummert,

Der Schiffer einer nachtereilten Barke

Oft für ein Eiland hält, und, wie man sagt,

Wirft dann der Seemann in die Schuppenhaut

Den Anker, und liegt vor dem Wind geschützt

An seiner Seite, wenn noch nachtumhüllt

Dem Meer nicht der ersehnte Morgen lacht.

So ausgestreckt lag jetzt der Satan da,

Gekettet an den Feuersee; wohl nimmer

Hätt' er sein Haupt erhoben, wenn der Wille

Und die Erlaubnis des Allwaltenden

Ihm Raum zu seinem finstern Werke ließ,

Damit er selbst durch wiederholten Frevel

Verdammnis auf sich häufe, da er Andern,

Zu schaden sucht' und dann voll Grimm gewahrt,

Wie alle Bosheit Gutes nur erschuf,

Und den durch ihn verführten Menschenkindern

Unendlich Huld und Gnad' erwiesen wird,

Doch wälzt auf ihn sich dreifach Rach' und Wut,–

Jetzt richtet aus dem Pfuhl er sich empor,

Gewalt'gen Wuchses, von den beiden Seiten

Zurückgetrieben, senken sich der Flammen

Hochzackige Gipfel, rollen in die Wogen

Und lassen mittendrin ein schrecklich Tal.

Dann steuert er mit ausgespannten Schwingen

Im Flug empor, auf finstern Lüften schwebend,

Die ungewohnte Last empfinden, bis er dann,

Das trockne Land erreicht, wenn Land es war,

Wo immerfort ein festes Feuer glimmt,

So wie der See von flüssigen Flammen glühte:

An Farbe schien es so, als ob die Kraft

Der unterirdischen Winde Felsen reißt

Von dem Pelorus und dem donnernden

GeborstnenÄtna, dessen Eingeweide

Brandträchtig und verbrennbar Feuer fängt,

Das, durch die Wut der Lava noch erhöht,

Vereint dem Sturme, nur versengten Boden

Voll Qualm und Rauch zurücklässt. Solchen Ort

Der Ruh fand des verfluchten Fußes Sohle!

Ihm folgte schnell sein treuer Mitgenoss,

Frohlockend prahlten Beide jetzt als Götter

Durch eigne neuerlangte Kraft, und nicht

Durch die Erlaubnis einer höhern Macht

Dem stygischen Glutenmeer entflohn zu sein.

Dann sprach der Mund des tiefgefallnen Engels:

»Ist dies die Gegend, dies das Land und Klima,

Der Sitz, den mit dem Himmel wir vertauschen,

Das trübe Dunkel für das Himmelslicht?

So sei's, weil er, der jetzt Gebieter ist,

Verfügen kann, was er als Recht gebeut:

Am besten ist's, recht fern von ihm zu sein,

Den, an Vernunft uns gleich, nur die Gewalt

Erhobenüber Gleiche! Fahre wohl

Glückselig Feld, der ew'gen Freude Sitz!

Heil Schrecknis Dir! Heil Dir o Unterwelt!

Und Du