: Eike Wenzel
: Trendwärts: Erlebnismärkte 2030 Wie wir morgen kaufen& genießen werden - 4 Zukunftsszenarien
: Redline Verlag
: 9783864146114
: 1
: CHF 75.90
:
: Einzelne Wirtschaftszweige, Branchen
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Jahre 2009 und 2010 markieren den Beginn eines Wandels: Eine postfossile Autowelt erscheint plötzlich möglich. Die krisengebeutelten Printerzeuger könnten über iTunes und iPad eine neue Perspektive bekommen. Das neue Konsumverhalten macht es immer schwieriger, Kaufimpulse über Kommunikation zu steuern. Doch wie werden sich Lebensstile, Konsum und Märkte in den nächsten Jahren tatsächlich verändern? Diese Frage beantwortet Dr. Eike Wenzel in dieser Studie: Sinnmärkte: Die Menschen kaufen zukünftig nicht Waren, die nur noch einen simplen Gebrauchswert haben, sondern die, die einen individuellen und erweiternden Wert besitzen. Vertrautheitsmärkte: Die gefühlte fehlende Ortsbindung in der globalen Welt führt dazu, dass die Herkunft von Produkten Lebensqualität vermittelt und Identitätskonsum auslöst. Die Nachfrage nach regionalen Produkten wird innerhalb weniger Jahre zweistellig wachsen. Kiezmärkte: Das (Konsum-)Leben findet immer mehr im Mikrokosmos statt, der den Raum für unsere alltäglichen Mühen und Freuden umgrenzt. Daran hat auch das Internet nichts geändert, es hat dieses Leben auf dem Kiez nur um die Dimension einer virtuellen Welt ergänzt. Unterwegsmärkte: In der mobilen Zukunft wird der Konsum verstärkt unterwegs stattfinden. Momentan findet sogar ein regelrechter 'Kampf um die Märkte der Straße' statt: In anderen Ländern konkurrieren Lebensmitteleinzelhändler bereits mit den großen Tankstellenmarken um die Märkte der mobilen Gesellschaft.

Einleitung: The Great Shift


»Poor quality is remembered long after low prices are forgotten.«
(Schild an einer Autowerkstatt in Idaho, USA)


Abbildung 1: The Great Shift

Krisen schüren nicht nurÄngste, sie sind auch Katalysatoren von Veränderungen, die lange schon in den Systemen von Wirtschaft und Gesellschaft gären. Das hat sich in Westeuropa und den USA im Anschluss an die Große Depression der Jahre 1929/1930 gezeigt, als auf den Zusammenbruch der Märkte eine Phase der beschleunigten Innovation und des Forschungsbooms einsetzte. In den USA vervierfachte sich zwischen 1929 und 1940 die Zahl der Menschen, die in Forschung und Entwicklung angestellt waren, von 7.000 auf 28.000. Während der Großen Depression wuchs die Produktivität in den USA dreimal stärker als in den hedonistischen 1990er Jahren. In den nächsten Jahren könnte ein solcher Quantensprung wieder stattfinden.

Und: Was die Menschen, die eine solche Krisensituation verarbeiten, immer zu tun pflegen– sie stellen ihren Lebensstil und ihre Konsumgewohnheiten auf den Prüfstand. Fundamentalkrisen sind deshalb immer auch Brüche, die zu einer kollektiven Neuorientierung auf den Konsummärkten führen. Wir haben uns rund ein Jahr mit den Ursachen, Begleiterscheinungen und Konsequenzen der Weltwirtschaftskrise beschäftigt und haben eine zentrale Beobachtung gemacht:

Das alte Wohlstandsmodell, das unsere Gesellschaften im 20. Jahrhundert prägte, hat für eine Vielzahl der Menschen keinen Attraktionswert mehr. Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen und möchten von Massenwohlstand und Massenmarketing nichts mehr wissen. EineÄra ist zu Ende, die des industriellen Zeitalters, in der Wohlstand für alle das leitende Prinzip war.

Die Finanzkri