: Angie Smith
: Glaube, der die Furcht vertreibt Wie Gott unseren Ängsten begegnet
: SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
: 9783417227208
: 1
: CHF 10.70
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: Familie
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wie kann der Glaube Furcht vertreiben? Angie Smith weiß aus eigener Erfahrung, dass fast jede Frau mit Angst zu kämpfen hat - z. B. davor, verlassen zu werden, eine falsche Entscheidung zu treffen oder unbedeutend zu sein. Sie hilft Ihnen dabei, mit diesen zum Leben gehörenden Gefühlen umzugehen, indem sie beleuchtet, was die Bibel dazu sagt und an ihrer eigenen Geschichte Anteil gibt. Dabei geht es nicht darum, nie wieder Angst zu haben, sondern so mit ihr umzugehen, dass Veränderung geschieht. 'Dieses Juwel von Buch ist wie eine stützende, sichere Hand; es führt uns in Gottes Gegenwart. Wie eine gute Freundin, deren Humor genau die Medizin ist, die man gerade braucht, bringt jede Seite dieses Buches uns Frauen belebende Hoffnung.' Ann Voskamp, New York Times Bestsellerautorin 'Angie Smith hat die seltene Gabe, ein Sachbuch so spannend zu schreiben wie einen Roman. Ihre Denkanstöße zum Thema Angst sind tröstlich, praktisch und brutal ehrlich.' Lysa TerKeust, New York Times Bestsellerautorin

Angie Smith hat in den USA bereits mehrere sehr erfolgreiche Bücher veröffentlicht und ist als Sprecherin und Bloggerin aktiv. Sie hat einen Master in Entwicklungspsychologie und lebt mit ihrem Mann, dem Leadsänger der Band Selah, und ihren Töchtern in Nashville, Tennesee.

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1  Am Brunnen


Die Angst vor dem„Was, wenn …“


Eigentlich hatte sie doch getan, was man von ihr verlangte.

Hagar hatte auf Saras Drängen hin mit Abraham einen Sohn bekommen. Sara sah keinen anderen Weg, das Vermächtnis ihres Mannes am Leben zu erhalten, als ihre Dienerin von ihm schwängern zu lassen, und sie hatte Abraham ihren Plan vorgelegt. Er hatte eingewilligt, obwohl Gott ihm eine Verheißung gegeben hatte, bei der von einer anderen Frau nicht die Rede gewesen war.

Offenbar nahm Gottes Plan nicht den Verlauf, den Sara erwartet hatte, also nahm sie die Sache selbst in die Hand.

Genau das tun wir doch, wenn wir Angst haben, oder?

Wir packen das Problem und schütteln so lange, bis auch die Ecken, die uns unsinnig erscheinen, nach unseren Wünschen ausgefüllt sind.

Ein Gespräch, das ich mit Gottüber die Jahre in tausend Variationen geführt habe, klingt ungefähr so:„Gott, ich habe gehört, dass du das gesagt hast … aber scheinbar hast du deine eigenen Worte vergessen. Offenbar muss ich das hier selbst in die Hand nehmen, damit alles in die richtigen Bahnen kommt, also werde ich schon mal loslegen, und du kannst mich ja dann unterwegs einholen. Okay?“

Oft verlief dieser Prozess so unterschwellig, dass ich erst viel später erkannte, wie sehr ich Gott ins Handwerk gepfuscht hatte. Hinter dem allen steckt die Stimme Satans, der sich wünscht, dass ich mir immer weiter Sorgen mache, mich anstrenge und alles manipuliere, was ich in die Hände bekomme.

Saras Plan verlief auch nicht ganz so, wie sie es erhofft hatte: Jahre später war sie selbst mit einem Sohn schwanger und sehr eifersüchtig auf die Frau, die aufgrund ihrer eigenen Manipulationen den ersten Sohn ihres Mannes zur Welt gebracht hatte. Doch selbst nachdem Sara und Abraham aus Angst und Unglauben aktiv geworden waren, erfüllte Gott seine Verheißung und gab ihnen einen Sohn, Isaak. Bei einem Fest zu Ehren Isaaks sieht Sara Hagars Sohn Ismael lachen – und das ist der Tropfen, der das Fass zumÜberlaufen bringt. Sie verlangt von Abraham, Hagar mit ihrem Sohn auf die Straße zu setzen.

Ich werde oft daran erinnert, was ich alles unternommen habe, um Gott zu„helfen“, und sicher fallen auch Ihnen solche Situationen ein. Wir wollen Gott vertrauen, und bis zu einem gewissen Grad tun wir das auch. Doch dann kommen Zeiten, in denen wir die Welt nicht mehr verstehen, und wir verlassen uns auf unsere eigene Kraft und schlagen uns in Gedanken mit der einen Frage herum, die dieser Angst zugrunde liegt:

Wo bist du bei alldem, Gott?

Ich glaube, das war Saras brennendste Frage, als sie ihren Mann drängte, Hagar zu verstoßen, und das große Leid, das folgte, muss ihr das Herz gebrochen haben:

Ich hätte auf dich hören sollen, Gott. Ich hätte dir vertrauen sollen, auch wenn ich deine Hand in meinem Leben nicht sehen konnte … Schau nur, was ich angerichtet habe …

Immer, wenn ich diese Geschichte aus 1. Mose gelesen habe, habe ich mich selbst in Sara wiedergefunden: Ich verfange mich in meinen eigenen Plänen, bis ich fast daran zerbreche. Auf Hagar habe ich allerdings nie so sehr geachtet. Als ich neulich den Abschnitt noch einmal las, war ich fasziniert von dieser Frau und ihrer Geschichte. Ich habe mich mit ihr auf den Weg durch ihre Lebensprüfungen gemacht und wurde am Ende von Gott beschenkt. Ich hoffe, dass auch Sie davon profitieren werden, wenn Sie jemals Angst vor dem„Was, wenn …“ hatten.

Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie ich als Kind wegen Angstzuständen ins Krankenhaus kam. Bereits im Alter von zwei oder drei Jahren begann ich, mir um Dinge Sorgen zu machen, um die sich Kinder eigentlich keine Sorgen machen müssen. Ich bestand darauf, dass mein Vater zur Schlafenszeit mit mir durchs Haus ging, damit ich nachschauen konnte, ob die Haustür abgeschlossen und der Herd ausgeschaltet war, ob meine kleine Schwester noch atmete und so weiter. Schon damals quälten mich Gedanken darüber, was ihnen zustoßen könnte, wenn ich nicht aufpasste. Mit jedem Monat wurden dieseÄngste schlimmer, und meine Eltern beschlossen, dass es vielleicht gut wäre, eine Psychologin zu konsultieren. Jede Woche hatte ich einen Termin bei dieser sehr netten Dame: Sie forderte mich auf, bestimmte Bilder zu malen, und anschließend sollte ich sie beschreiben.

Ich war ein ziemlich schlaues Kind, also war mir schon nach der zweiten Woche klar, dass sie sich mehr für die Bilder interessierte, in denen ich traurig aussah und alle anderen fröhlich. Bereits damals wollte ich es immer allen recht machen, also malte ich, was das Zeug hielt.

Die Psychologin hielt meine Bilder für ein Fenster zu meiner Seele, doch in Wahrheit wusste ich, dass meine Eltern mit mir zum Mexikaner statt zu Burger King gehen würden, wenn ich mich als unglückliches Kind darstellte.

Wir saßen dann in einer geräumigen Nische, meine Eltern mir gegenüber, und sprachenüber das, was an dem Tag in der Sitzung bei der