: Alexandra Ivy
: Sehnsucht der Dämmerung Guardians of Eternity 11 - Roman
: Diana Verlag
: 9783641131098
: Guardians of Eternity-Serie
: 1
: CHF 8.00
:
: Fantasy
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Leidenschaftlich und voller Gefahr - die Welt der Guardians of Eternity
Die schöne Halbdämonin Sally und der mächtige Vampir Roke sind gegen ihren Willen durch ein magisches Band miteinander verbunden. Es ist ein mächtiger Zauber, der sie aneinanderkettet und der ihre Leidenschaft immer stärker werden lässt. Doch er birgt auch eine große Gefahr für Sally und Roke - und für den Rest der Welt ...

Unter dem Pseudonym Alexandra Ivy veröffentlicht die bekannte Regency-Liebesroman-Autorin Deborah Raleigh ihre Vampirromane. Ihre international erfolgreicheGuardians-of-E ernity-Reihe umfasst bereits elf Bände und steht regelmäßig auf derSPIEGEL-Bestsellerl ste. Alexandra Ivy lebt mit ihrer Familie in Missouri.

 

KAPITEL 1

Nordkanada

Roke hatte demüberwältigenden Wunsch, einen Gargylenmord zu begehen, noch nicht nachgegeben.

Aber immerhin stand er kurz davor.

Roke war von Natur aus ungesellig, und dass er während der letzten drei Wochen das endlose Geschnatter eines verkümmerten Gargylen hatte ertragen müssen, stellte geradezu Folter für ihn dar.

Lediglich der Umstand, dass Levet imstande war, Yannah wahrzunehmen, die Dämonin, die Sally bei der Flucht aus Chicago geholfen hatte, hielt Roke davon ab, den lästigen Trottel zu Styx zurückzuschicken.

Das Band seiner Verbindung zu Sally ermöglichte es ihm, sie zu spüren, aber Yannahs Fähigkeit, blitzschnell von einem Ort zum anderen zu teleportieren, bedeutete, dass sie bereits verschwunden war, sobald er imstande war, sie aufzuspüren.

Levet schien zu Yannah eine direktere Verbindung zu besitzen, obwohl sie noch immer ihre Nächte damit verbrachten, von einem Ort zum anderen zu eilen, ihr stets einen Schritt hinterher.

Bis heute Nacht.

Lächelnd hielt er an und ließ seine Sinne ausströmen.

Die stabile Hütte, die versteckt an der Ostküste von British Columbia lag, thronteüber dem Nordpazifik und bot einen Ausblick auf die aufgewühlten Wogen. Sie war aus jenen grauen Steinen erbaut, welche die felsigen Klippen säumten, und verfügteüber ein steiles Blechdach, um die heftigen Schneefälle abzuwehren, sowieüber Fenster, deren Läden zum Schutz gegen den spätherbstlichen Wind bereits geschlossen waren. Zwar umgaben einige Nebengebäude das karge Grundstück, doch lag es weit genug von der Zivilisation entfernt, um vor neugierigen Blicken geschützt zu sein.

Obwohl neugierige Blicke den Vampir gar nicht hätten entdecken können.

Roke ließ sein Motorrad, eine Spezialanfertigung mit Turbinenantrieb, zwischen den Bäumen zurück, wo er es versteckt hatte. Er trug eine schwarze Jeanshose, ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Lederjacke sowie kniehohe Mokassins, in denen er sich mit tödlicher Lautlosigkeit bewegen konnte.

Mit seiner bronzefarbenen Haut und dem dunklen Haar, das ihm bis zu den breiten Schultern reichte, verschmolz er mühelos mit der Dunkelheit. Nur seine Augen leuchteten. Obgleich sie silberfarbig waren, wirkten sie im Mondlicht weiß und waren von einem Rand aus reinem Schwarz umgeben.

Im Lauf der Jahrhunderte hatte allein der Anblick dieser Augen ausgereicht, um selbst die brutalsten Dämonen die Nerven verlieren zu lassen. Niemand mochte das Gefühl, dass die eigene Seele bloßgelegt wurde.

Andererseits lockten seine schmalen, schönen Gesichtszüge, die eindeutig verrieten, dass er von den amerikanischen Ureinwohnern abstammte, Frauen schon in sein Bett, seit er als Vampir erwacht war.

Hingerissen seufzten sie unter der Berührung seiner vollen, sinnlichen Lippen und pressten sich begierig an seinen schlanken, fein gemeißelten, perfekten Körper. Ihre Finger zeichneten die stolzen Konturen seiner Nase nach, die breite Stirn und seine hohen Wangenknochen.

Dabei spielte es keine Rolle, dass die meisten ihn für so kalt und gefühllos wie eine Klapperschlange hielten. Oder dass er bereit war, alles und jeden zu opfern, um seinen Clan zu beschützen.

Sie fanden seine unbarmherzigeÜberlegenheit… erregend.

Alle Frauen empfanden das so, alle– bis auf eine besondere Ausnahme.

Es war eine verdammte Schande, dass es sich bei dieser Ausnahme zufällig um seine Gefährtin handelte.

Roke verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

Nein. Nicht seine Gefährtin.

Oder zumindest nicht im traditionellen Sinn.

Vor drei Wochen hatte er sich in Chicago aufgehalten, als die Dämonenwelt gegen den Fürsten der Finsternis gekämpft hatte. Es war ihr gelungen, die höllischen Heerscharen zur Rückkehr zu veranlassen. Doch anstatt es ihm zu gestatten, zu seinem Clan in Nevada zurückzukehren, hatte Styx, der Anasso, darauf bestanden, dass er blieb, um auf Sally Grace aufzupassen, eine Hexe, die an der Seite des Fürsten der Finsternis gekämpft hatte.

Roke war zornig gewesen.

Er hatte sich nicht nur verzweifelt gewünscht, zu seinem Volk zurückkehren zu können, sondern hasste darüber hinaus Hexen.

Wie alle Vampire.

Magie war nämlich die einzige Waffe, gegen die sie sich nicht zur Wehr setzen konnten.

Bedauerlicherweise beeilte sich ein kluger Vampir zu gehorchen, wenn Styx ihm einen Befehl erteilte.

Die Alternative war alles andere als schön.

Allerdings hatte zu dieser Zeit niemand gewusst, dass Sally zur Hälfte Dämonin war. Oder dass sie in Panik geraten würde, wenn m