: Gustav Keller
: Lernen will gelernt sein! Ein hirngerechtes Training für Schüler
: Hogrefe AG
: 9783456952116
: 8
: CHF 13.10
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 110
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Immer sagt man Schülern, dass sie lernen sollen. Aber zu oft wissen sie nicht genau, wie sie eigentlich lernen. Denn nur, wenn man für die unterschiedlichen Lernsituationen und Schulfächer auch die jeweils passende Technik anwendet, können sich die Kinder und Jugendlichen erfolgreich das richtige Wissen aneignen. Der Schulpsychologe Gustav Keller zeigt in einem einfachen und vergnüglichen Ratgeber für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 alle wichtigen Tipps und Tricks, die man beherrschen sollte, um erfolgreich lernen zu können - basierend auf den Erkenntnissen der Psychologie, Pädagogik und den Neurowissenschaften. Darüber hinaus gibt er Ratschläge zu Themen wie 'Sich selbst motivieren', 'Konzentration steuern' und 'Prüfungsangst bewältigen'. Die Wirkung des Lerntrainings ist wissenschaftlich kontrolliert und nachgewiesen worden.
Wenn die vier Wochen vorbei sind, versuche ohne Lerntagebuch weiterzulernen. Vielleicht bist du mittlerweile von äußerem Druck freier geworden. Ganz allein aus innerem Antrieb wird das Lernen allerdings auch jetzt nicht immer funktionieren. Bleib realistisch, auch das ist wichtig. Dein Ziel könnte so lauten: «Ich bin ein gutes Stück selbstständiger geworden. Die Eltern ermahnen mich seltener. Auf Klassenarbeiten bereite ich mich frühzeitig vor.»


Gerätst du gleich wieder unter die Herrschaft deines inneren Faultiers, setze das Training ein paar Wochen länger fort. Diesmal wird es klappen!

Dein Lernmotor braucht schließlich auch Ziele. Sie verleihen dem Lernen Sinn und Richtung. Eine pünktlich abgegebene und korrekt erledigte Hausaufgabe kann ein solches Ziel sein oder eine Klassenarbeit, auf die du dich rechtzeitig und sinnvoll vorbereitet hast (das nächste Kapitel «Lernen organisieren» zeigt, wie dir das gelingen kann). Ziele werden schriftlich festgehalten und schrittweise abgearbeitet.

Zum anderen können aber auch langfristig gesteckte Ziele eine große Unterstützung deiner Lernmotivation sein. Welcher Beruf, welches Studium weckt dein Interesse, könnte dir Spaß machen? Je früher du dir über diese Ziele im Klaren bist, desto leichter fällt es dir, dich für das Lernen zu motivieren. Um dich über Berufsund Studienmöglichkeiten zu informieren, brauchst du nicht bis kurz vor dem Schulabschluss zu warten. Wenn du weißt, wofür du dich täglich anstrengst, wird dir das Lernen leichter fallen. In die weitere Zukunft gerichtete Ziele üben auf das Lernen eine wichtige Zugkraft aus.

Übung Führe in den nächsten vier Wochen ein Lerntagebuch nach dem angegebenen Muster. Schreibe jeden Tag kurz und stichwortartig auf, was du von wann bis wann tust. Bewerte die jeweilige Lerntätigkeit mit +, ? oder –. Belohne dich nach dem Lernen mit angenehmen Tätigkeiten.

3. Lernen organisieren

Genau wie die berufliche Arbeit will das Lernen organisiert sein. Dazu gehört zuerst einmal eine gute Zeitplanung. Nicht umsonst heißt es: Gut geplant ist halb gelernt. Zweitens muss dein Arbeitsplatz lernförderlich gestaltet sein. Und drittens hängt ein reibungsloser Lernablauf auch davon ab, ob die wichtigsten Arbeitsmittel vorhanden und in gutem Zustand sind. Die Lernorganisation ist kein Selbstzweck, sondern dient der inneren Ordnung. Denn nichts stört das Gehirn so sehr wie Chaos.

Hausaufgabenplanung

Nach vielen Unterrichtsstunden zu Hause nochmals zu lernen fällt vielen Schülerinnen und Schülern schwer. Um diesen Schwierigkeiten vorzubeugen, solltest du die Erledigung der Hausaufgaben möglichst genau planen. Die Planung beginnt bereits in der Schule: Schreibe auf, welche Aufgaben zu erledigen sind. Verwende dazu ein Hausaufgabenheft. Aus dem Hefteintrag soll klar ersichtlich sein, wie die Aufgabenstellung lautet, wo im Buch die Aufgabe zu finden ist (Seitenzahl, Nummer) und bis wann sie zu erledigen ist.

Beginne das häusliche Lernen mit der Erstellung eines Tagesplans. Er enthält zum einen das, was du für den nächsten Tag erledigen musst. Wir nennen dies Muss-Ziele. Darüber hinaus überlegst du, was in weiterer Zukunft bevorsteht und deshalb ebenfalls gelernt werden kann. Das sind deine Kann-Ziele. Zu diesem Zweck schaust du in deinen Terminkalender (mehr dazu im nächsten Teilkapitel «Klassenarbeitsvorbereitung»). Möglicherweise siehst du, dass in einer Woche eine Mathearbeit geschrieben wird. Daraus ergibt sich als Kann-Ziel, Matheaufgaben zu üben. Vielleicht steht in zehn Tagen eine weitere Klassenarbeit in Englisch bevor. Also lautet das zweite Kann-Ziel: Vokabeln und Grammatik wiederholen. Aber Vorsicht: Die Bezeichnung «Kann-Ziel» soll dich nicht dazu verführen, die Arbeit dafür auf die lange Bank zu schieben.
Lernen will gelernt sein!1
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung8
1. Das Gehirn – dein Lernorgan10
2. Sich selbst motivieren16
3. Lernen organisieren22
Hausaufgabenplanung22
Klassenarbeitsvorbereitung24
Dein Arbeitsplatz25
Deine Arbeitsmittel27
4. Gemeinsam lernen30
5. Lernstoff speichern und abrufen32
Mehrkanalig lernen32
Gedächtnishemmungen vermeiden33
Gedächtnisstützen35
Lernstoff wiederholen39
Lernstoff abrufen42
6. Lernstoff begreifen44
7. Konzentration steuern46
8. Gedanken sammeln50
9. Wirksam lesen54
10. Prüfungsangst bewältigen64
11. Vokabeln lernen68
12. Grammatik beherrschen72
13. Fremdsprachenverständnis verbessern76
14. Texte übersetzen78
15. Rechtschreibfehler vermeiden80
16. Aufsätze schreiben84
17. Textaufgaben lösen88
18. Referate verfassen und halten92
19. Allgemeine Lerntipps kurz und bündig98
20. Fachbezogene Lerntipps kurz und bündig100
Lerntipps Deutsch100
Lerntipps Fremdsprachen101
Lerntipps Mathematik102
Lerntipps Biologie, Chemie, Physik103
Lerntipps Erdkunde, Geschichte, Gemeinschaftskunde103
21. Erfolgskontrolle106
22. Literaturverzeichnis110