: J.K. Beck, Julie Kenner
: Der Ruf des Blutes Die Allianz der Schatten, Band 1
: UBooks
: 9783939239895
: 1
: CHF 2.60
:
: Fantasy
: German
: 368
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Julie Kenner schreibt diesen paranormalen Liebesroman unter ihrem Pseudonym J.K.Beck! Staatsanwältin Sara Constantine ist Feuer und Flamme über ihre jüngste Beförderung - bis sie herausfindet, dass sie nun Vampire und Werwölfe strafrechtlich verfolgen muss. Der erste Angeklagte, den sie hinter Gitter bringen soll ist Lucius Dragos, just der sexy Unbekannte, mit dem sie kürzlich eine heiße Nacht erlebte. Als Lucius die schöne Dame neben ihm in der Bar küsst, hofft er eingentlich nur darauf, dem Mann nicht aufzufallen, den er töten soll. Aber was mit diesem ersten Kuss beginnt wird zur alles verschlingenden Leidenschaft. Des Mordes angeklagt weiß Lucius, das Sara ihn hinter Schloß und Riegel bringen will, koste es was es wolle. Seine letzte Chance ist, sie davon zu überzeugen, das er nicht das Monster ist, für das sie ihn hält. Doch das bedeutet womöglich, das größte Opfer überhaupt zu bringen ...

J.K.Beck ist das Pseudonym der Autorin Julie Kenner. Die vielseitige US-Amerikanerin hat bislang über 40 Romane und Kurzgeschichten in zahlreichen Genres veröffentlicht. Sie hat mehrere Preise gewonnen, beispielsweise den 'Choice Award for Best Contemporary Paranormal Fiction' und den PEARL Award. Zudem zählt sie zu den Bestseller-Autoren der USA Today, der New York Times, Publishers Weekly sowie des Wall Street Journals. Bereits während ihres Studiums schrieb sie für die College-Zeitung an der University of Texas, wo sie mit einem Bachelor in Filmwissenschaften abschloss. Danach studierte sie Rechtwissenschaften an der Baylor University in Waco, Texas. Sie war einige Zeit als Rechtsanwältin tätig, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihren beiden Töchtern sowie einigen Katzen mitten in Texas in den USA.

Kapitel 1

«Regen», stellte Tucker fest.«Kannst du mir erklären, weshalb wir verflucht noch mal ausgerechnet immer bei Regen gerufen werden?»

«Da bleibt man sauber», gab Doyle mit einem amüsierten Seitenblick auf seinen Partner zurück und stellte seinen 63er Pontiac neben einem schwarz-weißen Einsatzwagen des LAPD ab. Die Blaulichter erzeugten unheimliche Schatten in dem dicht bewaldeten Park und beleuchteten einen Rettungswagen und zwei auffällig-unauffällige, unbeschriftete Fahrzeuge, die schwer nach Mordkommission aussahen.

«Und dann auch noch das da», setzte Tucker mit einer Geste auf das Polizeifahrzeug seine Tiradeüber ihr Unglück fort,«überall kriechen die Cops aus ihren Löchern. Jetzt haben wir das ganze lästige System am Hals.»

Doyle rammte den Schalthebel in Parkposition.«Ich gehe mal davon aus, dass du gestern nicht ordentlich gevögelt wurdest und dein momentanes Zölibat dich in so miese Laune versetzt. Solltest du allerdings vorhaben, dich auch für den Rest der Ermittlungen so aufzuführen, werde ich um einen neuen Partner bitten.»

Tucker breitete die Arme aus und schenkte ihm sein strahlendes Lächeln, für das er bei den Damen der 6. Division berühmt-berüchtigt war.«Mir geht’s gut, Mann. Mach dir nicht in die Hose.»

Doyle hob seinen Schirm auf undöffnete die Tür des Pontiacs.«Fangen wir an.»

Tucker und er schlurften Seite an Seite auf einen Polizisten in durchweichtem Regencape zu, der den Tatort gerade mit einem Absperrband sicherte. Bei ihrem Anblick erstarrte der Polizist und glotzte sie an wie ein geblendetes Reh. Er hob warnend eine Hand und Doyle dachte bei sich:Anfänger. Als ob sie das aufhielte.

«Geh lieber beiseite, Kleiner», riet Doyle dem Beamten und zeigte ihm aus Höflichkeit seine Marke, machte jedoch keinerlei Anstalten, an der Absperrung stehen zu bleiben, sondern schickte sich an, kommentarlos darunter hindurchzukriechen.

«Tut mir leid», stoppte ihn der Polizist.«Keiner darf durch.»

«Wir sind hier zuständig», widersprach Tucker und fasste den jungen Mann scharf ins Auge.«Komm schon, Anfänger. Reiß dich zusammen und lass uns rein.»

Das Gesicht des Beamten zeigte wie immer zuerst dieübliche Verwirrung und wurde dann ausdruckslos. Daraufhin lächelte­ er höflich und kooperativ.«Selbstverständlich, Sir. Detective Sanchez steht gleich dort drüben.» Er deutete auf eine Frau mit einem herzförmigen Hintern.«Sie ist hier zuständig.»

«Nicht mehr», entgegnete Tucker.

Doyle krabbelte hinter seinem Partner unter dem Absperrband durch und konnte sich das Grinsen kaum verkneifen.«Du musst mir irgendwann mal beibringen, wie du das machst.»

«Es ist eine natürliche Gabe», erklärte Doyle.«Auch bei den Damen ab und an sehr praktisch.»

«Na sicher. Ich bezweifle, dass du auf andere Art eine Dame rumkriegen könntest.»

«Das trifft mich jetzt aber, Mann», stöhnte Tucker und schlug die Hand aufs Herz.«Das hat mich wirklich verletzt.»

Doyle konnteüber die Marotten seines Partners nur den Kopf schütteln und er sparte sich eine Erwiderung. Sanchez hatte sie bereits entdeckt und war auf dem Weg zu ihnen. Ihr gepflegtes, frisches Gesicht sah verkniffen aus.

«Halt, halt», befahl sie.«Würdet ihr Jungs mir vielleicht verraten, wer ihr seid und was ihr an meinem Tatort zu­suchen habt?»

«Da haben wir schon den springenden Punkt», sagte Doyle und zog seine Marke aus der Tasche seines Regenmantels.«Ich bin mir nicht sicher, ob dasüberhaupt noch Ihr Tatort ist. Ich bin Agent Ryan Doyle.» Er nickte in Richtung Tuckers.«Das ist mein Partner Agent Severin Tucker.»

Sie studierte Marke und Ausweis und fragte dann verwundert:«Homeland Security?»

Doyle nickte. Theoretisch stimmte das. Nach der Verabschiedung des Patriot Act war sein Arbeitgeber– der amerikanische Zweig der Preternatural Enforcement Coalition, also der Vereinigung zurübernatürlichen Vollstreckung– formell zu einer Abteilung des Heimatschutzministeriums geworden. Eine geheime Abteilung zwar, aber nichtsdestotrotz. Und in Anbetracht des Terrors, gegen den die PEC kämpfte, passte das aktuelle Deckmäntelchen sogar ganz ausgezeichnet zu der uralten Organisation.

Detective Sanchez hielt seinem Blick stand.«Wollt ihr mich veralbern?»

«Nein, Ma’am», widersprach Tucker.«Wir bei der Homeland Security haben, soweit wir wissen, keinerlei Sinn für Humor.»

Sie legte den Kopf schief und musterte Tucker nun bitterböse. Unter ihren weiblichen Kurven steckte offenbar eine harte Nuss.«Seit wann sind Killer, die Kreaturen aus einem schlechten Film imitieren, ein Fall für die Bundesbehörden?»

«Tut mir leid, Detective, das ist geheim», klärte Doyle sie auf.

«Ich kann nur sagen, dass es gewisse Gerüchte gibt», fügte Tucker hinzu.

Sie sah sie ungläubig an und kaufte ihnen den Schwachsinn offenbar nicht ab. Doyle bemerkte, dass Tucker wieder seinen Blick bekam, und stellte sich schnell vor ihn. Ab und zu war Tuckers Trick schon praktisch, aber er konnte den Mumpitz nicht mit allen treiben. Neben Sanchez befanden sich noch mindestens sieben weitere Beamte am Tatort, die die Leiche umkreisten und die zweifellos ihre Rechte auf den Tatort­anmelden würden.

«Dieser Mord fällt in unseren Zuständigkeitsbereich, Sanchez. Rufen Sie diese Nummer an und fragen Sie nach Nikko Leviathin. Er wird es Ihnen bestätigen.» Doyleüberreichte ihr eine Visitenkarte.«Derweil werden wir unseren Tatort inspizieren.»

Doch die Frau plusterte s