: Manfred H. Rückert
: Professor Zamorra 1032 Wasser des Verderbens
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838751757
: Professor Zamorra
: 1
: CHF 1.80
:
: Horror
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Es scheint, als hätte es sich für Thorgaard und den Leprechaun Gwydd ap Olwuun gelohnt, gemeinsam auf die Suche nach ihren Vermissten zu gehen - Thorgaards Gefährtin Sáirana und dem Sternenbaron Tranboon. Doch um die beiden zu erreichen, brauchen Thorgaard und Gwydd Zamorras Hilfe. Und das bringt Zamorra auf eine Spur, die ihn einen Schritt näher zu der Lösung eines Problems bringt, dass ihn schon eine ganze Weile beschäftigt und immer akuter wird...

»Es gab noch nie einen guten Krieg oder einen schlechten Frieden.«

Benjamin Franklin, US-amerikanischer Staatsmann (1706 – 1790)

1. Gestrandet im Irgendwo

»Lern erst die Tiefe des Abgrunds kennen, ehe du hineinspringst. Es könnten Augenblicke kommen, wo du aufwachst, und dann möcht es zu spät sein.«

Friedrich Schiller, deutscher Dichter (1759 – 1805)

Die Luft begann direkt vor den fünfzehn Personen, die im Thronsaal von Gortkanis standen, zu flimmern. Es entstand ein dünner, senkrechter Strich, der sich allmählich verbreiterte und schnell zu einem Kreis wurde.

Dahinter schimmerte es in allen Farben des Spektrums.

Doch innerhalb eines Sekundenbruchteilsänderte sich die bunte Vielfalt zu einem Gemisch aus grauen Farbtönen.

»Vorsicht, Botschafter!«, rief der Diplomatenbegleiter Kiddring und riss seinen Vorgesetzten Lathossar zurück, der in das soeben entstandene Weltentor hineintreten wollte.

Die Erscheinung zerplatzte unter seltsam verzerrten Tönen.

Exakt in dieser Sekunde hatte Professor Zamorra deMontagne auf dem fernen Planeten Erde versucht, ein Weltentor aufzubauen, das hier im Palast geendet hätte.

Die aufgewendeten Energien von Gortkanis und der Erdeüberlappten sich und führten dazu, dass das Weltentor auf der jeweils anderen Seite geschlossen wurde.

Lathossar und Kiddring blickten sich fragend an. Sie hatten gerade noch einmal Glück gehabt. Sie und ihre Begleiter. Und der Gefangene. Wenn sie sich im Augenblick des Zusammenfallens im Weltentor befunden hätten, wären sie mit großer Sicherheit gestorben. Das würde ein nicht zu ersetzender Verlust für das Reich Almoth sein, besonders jetzt, wo sie den Leprechaun gefunden hatten.

»Das habe ich noch nie erlebt. Wer hat die Kraft, ein Weltentor gewaltsam verlöschen zu lassen?«, fragte der Diplomatenbegleiter. Insgeheim wünschte er sich, dass sie in den Leuchtturm Orsthon gegangen wären, dem traditionellen Ankunfts- und Abreiseort der Stadt Goldar. Dort hatte es bisher noch nie einen Ausfall dieser Art gegeben.

Wenige Minuten später versuchten sie noch einmal ein Weltentor zu erschaffen. Und dieses Mal funktionierte es so zuverlässig wie immer, wenn sie auf diese Art viele Lichtjahreüberbrückten.

Lathossar, der große fette Almother, bewegte sich in dem für ihn typischen Laufstil auf das Weltentor zu. Sein Gang wirkte ungeschickt und watschelnd. Er drehte sich kurz um und blickte in den Thronsaal, der in allen möglichen Blauschattierungen gestrichen war.

Als er das Weltentor durchschritt, veränderte sich die Umgebung mit einem Mal. Das war auch so gewollt, dennoch spürte er die Veränderung.

Achtung! Gefahr!, schrie es in ihm. Lathossar konnte sich auf sein Gespür verlassen. Ihn erfüllte das Gefühl sich umzudrehen und in den Thronsaal hineinrennen zu müssen, doch das Weltentor war schneller. Es schloss sich hinter ihnen, noch ehe er reagieren und seinem Gespür nachgeben konnte.

Etwas war anders als sonst. Er wurde mit unwiderstehlicher Gewalt angezogen, seine Nerven, die Muskeln und Knochen –überhaupt alles schmerzte mit einem Mal wie nie zuvor.

Da geht etwas schief!, durchfuhr es ihn.Wir schaffen es nicht mehr! Und dann empfing ihn das Nichts.

»Ich habe es geschafft«, murmelte Khy-Alar und blickte sich triumphierend um. Sie hatte gegen die Bewusstlosigkeit gesiegt. Sie blinzelte und presste die Lip