3.
Diesmal war es anders. Vor ihrem geheimen Beobachter zu masturbieren, darauf hatte sich Alex den ganzen Tag über gefreut. Am heutigen Freitag empfand sie jedoch ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Schuld war Benjamins neue Aufgabe, die sie am Morgen vorgefunden hatte:
Hallo Alex. Heute Abend machen wir einen kleinen Ausflug. Wir treffen uns um acht im Kino. Im Lichtspielsaal. Sobald das Licht ausgegangen ist, werden wir es miteinander treiben. Ich freu mich schon. Gruß Herr B.
Alex war fasziniert, als sie das kleine Kino betrat. Normalweise gingen sie immer in das Multiplex-Kino. Oft hatten sie dort einen gemütlichen Abend in einer der Bars ausklingen lassen und waren ziemlich betrunken nach Hause gewankt. Für das heutige Vorhaben war der alte Lichtspielsaal unbestritten besser geeignet. Nur wenige Menschen verirrten sich hierher, obwohl das Kino einen gewissen Charme versprühte. Das Foyer war mit rotem Teppich ausgelegt, an den Wänden hingen große Spiegel in goldenen Rahmen, die sich über eine Länge von rund zehn Metern bis zum Eingang des Kinosaals erstreckten. Dort entdeckte sie Benjamin, der an der Kasse gerade das Programm studierte und sich mit der älteren Dame unterhielt, die hinter der Theke stand und Alex irgendwie an Miss Marple erinnerte.
Alex betrachtete sich im Spiegel. Sie gefiel sich: das schwarze Kleid, das ihre Taille eng umschloss und einen großzügigen Blick auf den Ansatz ihrer Brüste bot. Darüber trug sie eine blaue Jeansjacke, da sie abends, wenn es abkühlte, gerne fror. Alex nickte zufrieden, sie sah umwerfend aus, wie sie selbst feststellte.
Sie zwickte Benjamin in den Hintern, der sich erschrocken umdrehte und erleichtert schaute, als er seine Freundin erkannte.
Tu nicht so scheinheilig, dachte sich Alex,als hättest du bei anderen Frauen etwas dagegen, wenn sie deinen knackigen Arsch befummeln.
„Hallo, Maus, sagte Benjamin, „welchen Film möchtest du sehen?“
„Lass mich mal überlegen“, sagte sie und sah sich die Filmplakate an. „Dir dürfte doch sicherlich klar sein, auf welchen ich Lust hätte. Aber ob ich dich dazu überreden kann?“
Sie sah Benjamin mit einem wehleidigen Hundeblick an.
„Natürlich, es muss dieser blöde kleine Hobbit sein“, sagte er