: Hubert Mania
: Stephen Hawking
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644501515
: 1
: CHF 10.00
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 120
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Rowohlt E-Book Monographie Stephen Hawking ist einer der berühmtesten Gelehrten der Welt. Mit seinem Bestseller 'Eine kurze Geschichte der Zeit' hat der britische Astrophysiker Maßstäbe gesetzt für eine neues Nachdenken über existenzielle Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Hat das Universum einen Anfang und ein Ende? Seither ist der schwerkranke, an einen Rollstuhl gefesselte Naturwissenschaftler zu einem modernen Guru geworden. Diese Monographie beschreibt die Stationen von Hawkings Leben und erläutert die wichtigsten Inhalte seines Gedankenuniversums. Das Bildmaterial der Printausgabe ist in diesem E-Book nicht enthalten.

Hubert Mania, geboren 1954. Studium der Germanistik und Anglistik. Danach selbständiger Konzertveranstalter und Manager eines Kulturzentrums. 1987 erschien bei Rowohlt sein Roman «Scintilla Seelenfunke». Übersetzung populärwissenschaftlicher Bücher, Mitredakteur bei Stephen Hawkings Büchern «Eine kurze Geschichte der Zeit» und «Das Universum in der Nussschale». Hubert Mania lebt als Autor und Übersetzer in Braunschweig. Weitere Bücher bei Rowohlt: «Gauß. Eine Biographie» (2008), «Kettenreaktion. Die Geschichte der Atombombe»(2010).

Knabenregiment


Die Zeit ist ein Knabe, der spielt, hin und her die Brettsteine setzt: Knabenregiment!

Heraklit

Zwischen August1940 und dem Frühjahr1941 flog die deutsche Luftwaffe schwere Angriffe auf Südengland und London, um die Lufthoheit für die geplante Invasion Englands zu gewinnen. Wer in diesen Schreckensmonaten in der Hauptstadt wohnte, konnte sich nicht mehr sicher fühlen. Auch Isobel Hawking hatte im Vorort Highgate Bekanntschaft mit der Zerstörungskraft der fliegenden Bomben gemacht, denn einmal explodierte eine in der Nähe des Hauses, in dem sie mit ihrem Mann Frank wohnte. Die Fenster zersprangen, und die Glassplitter steckten wie Dolchspitzen in der gegenüberliegenden Wand. (SHW15) Zwar fielen während ihrer Schwangerschaft keine Bomben mehr, doch für sie und Frank stand fest, dass ihr erstes Kind im sicheren Oxford zur Welt kommen sollte. Denn es gab eine Absprache zwischen den kriegführenden Nationen, dass Oxford und Cambridge die Zerstörung erspart blieb, wenn die Royal Air Force im Gegenzug Göttingen und Heidelberg verschonte.

Isobel war mit ihren sechs Geschwistern in Glasgow aufgewachsen. Ihr Vater war Arzt und muss sehr fortschrittlich eingestellt gewesen sein, weil er seiner Tochter nicht ohne finanzielle Opfer ein Studium in Oxford ermöglichte. Denn in den1930er Jahren waren Frauen an Universitäten noch längst keine Selbstverständlichkeit. Isobels Studienfächer waren Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften. Nach dem Studium arbeitete sie in Berufen, die ihr keinen Spaß machten, auch als Finanzbeamtin hielt sie es nur wenige Monate aus. Schließlich entschied sie sich dafür, als Sekretärin in einem medizinischen Forschungsinstitut zu arbeiten, auch wenn dies kaum ein Traumjob für eine Oxford-Absolventin sein konnte.

Wenn Isobels Familie schon nicht als wohlhabend galt, so wurde Stephens Vater Frank durch den materiellen Mangel in seinem Elternhaus in Yorkshire entscheidend geprägt. Es hieß, dass seine Eltern zu Beginn des20. Jahrhunderts bankrottgegangen waren; indessen reichten die Einnahmen offenbar aus, um Franks Studiengebühren zu bezahlen. Auch er ging nach Oxford, wie Jahre später seine zukünftige Frau. Frank studierte Medizin und spezialisierte sich auf Tropenkrankheiten. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hielt er sich zu Forschungsarbeiten in Ostafrika auf und meldete sich als Freiwilliger zum Militärdienst. Die englischen Behörden aber schätzten seine Erfahrungen und Talente als Tropenmediziner höher ein und schickten ihn in das Forschungsinstitut, wo Isobel Briefe schrieb und Akten ordnete. (Bio: 1517)

Eine Woche vor Stephens Geburt reiste Isobel Hawking allein nach Oxford. Sie verkürzte sich die Wartezeit im Krankenhaus mit der Lektüre eines astronomischen Atlasses, was viele Jahre später angesichts der Karriere ihres Sprösslings von einer ihrer Schwägerinnen als sich selbst erfüllende Prophezeiung interpretiert wurde.

Der8. Januar1942 ist nicht nur Stephen Hawkings Geburtstag, sondern auch der300. Todestag Galileo Galileis. Dass Hawking diese Synchronizität später erwähnenswert fand, nährte die Vermutung von Kritikern, er sehe in dem Zu(sammen)fall der beiden Ereignisse eine sinnvolle Koinzidenz und betrachte sich selbst als Nachfolger des bed