: Anna Lena Menny
: Spanien und Sepharad Über den offiziellen Umgang mit dem Judentum im Franquismus und in der Demokratie
: Vandenhoeck& Ruprecht Unipress
: 9783647570303
: Jüdische Religion, Geschichte und Kultur
: 1
: CHF 124.00
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: Allgemeines, Lexika
: German
: 477
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Erinnerung an das historische Sepharad und vor allem an die trikulturelle convivencia auf der mittelalterlichen Iberischen Halbinsel stehen derzeit in Spanien hoch im Kurs, verweisen sie doch scheinbar auf eine jahrhundertelange Tradition der Toleranz und Demokratie.Anna Lena Menny beleuchtet verschiedene Facetten der staatlichen Haltung gegenüber der jüdischen Minderheit und dem jüdischen Erbe. Sie fragt nach Kontinuitäten und Brüchen innerhalb des Untersuchungszeitraumes vom Franquismus bis in die Demokratie und arbeitet die enge Verschränkung von Erinnerungs-, Religions- und Außenpolitik heraus. Dabei ist eine zentrale These, dass der Tod des spanischen Diktators Franco im Jahr 1975 für die spanisch-jüdische Geschichte keine einschneidende Zäsur bedeutete.

Dr. phil. Anna Lena Menny ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg.
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Table of Contents286
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Vorwort10
Einleitung12
Zu Leitfragen und Zielsetzung14
Zu Quellen und Archiven18
Zum Forschungsstand23
Zur Vorgehensweise28
Einführende Überlegungen32
1. Kollektive Identitäten und Erinnerungskulturen in Spanien32
1.1 Gruppen erinnern: kollektives und kulturelles Gedächtnis33
1.2 Gesellschaften erinnern: Erinnerungskulturen und Erinnerungsorte34
1.3 Staaten und Nationen erinnern: imagined communities, Funktionsgedächtnis und Geschichtspolitik36
2. Juden in Spanien. Ein Überblick42
2.1 Das historische Sepharad bis 1492 in der Geschichtswissenschaft42
2.2 Spanisch-jüdische Geschichte im 20. und 21. Jahrhundert54
2.3 Antisemitismus63
2.4 Philosephardismus73
Jüdische Gegenwart und das sich wandelnde Selbstverständnis des spanischen Staates: Zwischen Nationalkatholizismus, Philosephardismus und convivencia82
1. Ambivalente „Judenbilder“ im Franquismus82
1.1 Der Regierungsdiskurs über Juden, Sepharden und Israel83
1.2 Alternativer Diskurs über Juden und Christen. Die Amistad Judeo-Cristiana117
2. Legalisierung jüdischen Lebens im franquistischen Spanien137
2.1 Fuero de los EspaÇoles. Selbstdefinition als katholische Nation139
2.2 Ley de Libertad Religiosa. Eine erste religionspolitische Zäsur144
2.3 Religionspolitik in der Regierungspraxis157
3. „Judenbilder“ seit der transición. Brüche und Kontinuitäten im demokratischen Spanien176
3.1 Der Jüdische Weltkongress in Madrid. Eine Leerstelle im offiziellen Diskurs 182
3.2 Die Anerkennung des Staates Israel als zentrales Ereignis der spanisch-jüdischen Geschichte188
3.3 Die Gründung der Casa Sefarad-Israel. Kontinuitätslinien bis in die Gegenwart204
4. Das nationale Selbstverständnis auf dem Prüfstand. Neuregelung der juristischen Rahmenbedingungen208
4.1 Die Verfassung 1978. Das Ende staatlicher Konfessionalität209
4.2 Das Religionsgesetz von 1980. Bekenntnis zu „verwurzelten“ Religionen213
4.3 Neuregelung der Staatsbürgerschaft (1982). Sepharden als „Spanier ohne Heimatland“?217
4.4 Die Institutionalisierung des Dialoges. Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit der FCJE223
Jüdisches Erbe und das sich wandelnde Selbstverständnis des spanischen Staates. Sepharad in offiziellen Erinnerungsdiskursen236
1. Zwischen Hispanidad und Trikulturalität. Darstellungsmuster spanisch-jüdischer Vergangenheit in Schulbüchern237
1.1 Regulierte Geschichte – die bildungspolitischen Rahmenbedingungen des offiziellen Gedächtnisses241
1.2 Geschichte im franquistischen Schulbuch: Juden als Nicht-Spanier und das Vertreibungsedikt als nationale Einigung249
1.3 Geschichte im Schulbuch seit der transiciûn: Umdeutung der Katholischen Könige und die trikulturelle Vergangenheit259
2. Legitimierende Erinnerung. „Rettermythos“ und Holocaust im offiziellen Gedächtnis267
2.1 Mystifizierung der Vergangenheit. Spanische Selbstdarstellung in der Nachkriegszeit269
2.2 Kontrolle des Gedächtnisses. Nachwirkungen des „Rettermythos“281
2.3 Europäisierung des Gedächtnisses. Der Holocaust als Erinnerungsort nach 1975293
3. Memorialisierung von Sepharad in der offiziellen Erinnerungspolitik des franquistischen Regimes304
3.1 Exposición Bibliográfica Sefardí Mundial (1959). Eine philosephardische Erinnerungsoffensive306
3.2 Das Museo Sefardí (1964) als dauerhafter Erinnerungsort323
4. Popularisierung, Regionalisierung, Demokratisierung. Auf dem Weg zu einem pluralen Gedächtnis?340
4.1 Heritage tourism. Die Wiederentdeckung des jüdischen Erbes als Standortvorteil340
4.2 Sefarad 92. Eine Gelegenheit zur Neujustierung des Gedächtnisses 366
Resümee417
Abkürzungsverzeichnis431
Literatur433
Register473
Namensregister473
Ortsregister 477
Back Cover477
482477